Überwinterung Teil IV - Dezember 2022

Tag 31: Donnerstag, 01. Dezember 2022

Cullera vor Ort: 0km

Ich glaube, ich hatte letzte Nacht eine „Pool-Party“ und weiß gar nichts davon…

Um 21.30Uhr bin ich ins Bett und da ich gerade nicht gefroren habe, habe ich mir auch keine Wärmflaschen gemacht. Großer Fehler!! Passiert mir heute nicht noch einmal. Gegen 2.00Uhr war ich wieder wach, hab noch eine Schmerz-Tablette genommen, hab mir die Felle geholt, weil ich so sehr gefroren habe, und schnell wieder ins Bett.

Ich habe recht unruhig geschlafen und bin heute Morgen um 6.30Uhr pitschnass – und zwar wirklich, so richtig nass – aufgewacht. Der Schlafanzug fühlt sich so an, als ob er frisch gewaschen aus der Maschine kommt – nur riecht er nicht wirklich so gut… *lach* Ich muss ohne Ende geschwitzt haben, denn alles ist feucht. Igitt!! Das Bett muss ich so (nochmal) trocknen lassen, denn heute habe ich zum einen noch nicht die Kraft um die Bettwäsche zu wechseln und zum anderen bin ich mit meinem Krankenlager ja noch nicht fertig! Stehe ja noch am Anfang der Antibiotika-Therapie und noch hat sie nicht so wirklich angeschlagen. Doch ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass es von Tag zu Tag besser wird.

Gegen 8.00Uhr fängt es auf einmal an zu regnen und zwar wie aus Kübeln. Jetzt verlasse ich auf keinen Fall die Trude!! Oh nein, die Lektion hab ich beim letzten Besuch schon gelernt. Um 10.30Uhr ist der erste Spuk dann schon vorbei und es tröpfelt nur noch. Trotzdem packe ich für heute meine Wanderschuhe wieder aus, damit ich keine nassen Füße bekomme.

 

 

Vollgepackt mit dem Rest der schmutzigen Wäsche watschle ich zu meinen Eltern – von „laufen“ ist heute nicht die Rede. Ich bin echt k.o. und selbst der Rucksack in dem nur mein Laptop drin ist, scheint 5 Tonnen zu wiegen…

Trotz allem begleite ich meine Mama dann zur Post und zum Arzt um einige Unterlagen abzuholen. Ein bisschen frische Luft tut ja immer gut. Mittendrin fängt es natürlich wieder an zu regnen… Bin ich froh, dass ich sowohl meine Kappe, als auch meine dicke Jacke und meinen Schirm dabei habe.

 

 

Als wir wieder zu Hause ankommen tropft alles regelrecht – die Schirme, die Taschen, die Jacken – einfach alles und das trotz Regenschirm! Und ich bekomme wieder Schüttelfrost, blaue Lippen und blau Fingerspitzen und friere als ob ich in einer Eiskammer stecken würde. Sofort ziehe ich einen dicken Bademantel an, decke mich zu und selbst die Gas-Heizung wird für mich angemacht – doch das bringt alles nichts… Leider! Das kenne ich schon von meinen Fibro-Schüben… Jetzt bräuchte ich entweder ein heißes Bad – doch bei meinen Eltern gibt’s seit ein paar Jahren nur noch eine Dusche – oder die Infrarotkabine, denn selbst meine Knochen scheinen kalt zu sein. Hier haben wir leider beides nicht… Und ich friere irgendwie von Innen heraus. *seufz*

Ich bin sooo verzweifelt, dass ich mir sogar eine Tasse heißes Wasser mache und trinke – Du weißt ja, Tee mag ich nicht so gerne… Und irgendwann, nachdem ich etwas Warmes gegessen und meine Tabletten eingenommen habe, wird es mir tatsächlich wieder wärmer. Gott sei Dank! Meine Muskeln sind aber trotzdem extrem verspannt und alles tut weh! Ob eine weitere Massage sinnvoll ist, weiß ich noch nicht, denn beim letzten Mal habe ich dort gefroren – war also einerseits sehr angenehm aber andererseits auch ein wenig kontraproduktiv. Vielleicht fällt mir noch etwas ein um zu entspannen…

Das Schinken-Knochen-Süppchen mit gekochtem Ei, Schinken-Stückchen und gebratenen Brot-Stückchen hat echt gut getan und wärmt von Innen heraus. Meine Mama hat sogar darauf geachtet und mir glutenfreies Brot besorgt. *freu*

Es ist die Lieblingssuppe meiner Schwester und wenn ich dran denke, werde ich uns mal ein paar eingeschweißte Schinken-Knochenstückchen mitnehmen und uns dann zu Hause diese Suppe kochen. Ist nämlich super einfach! Und in einer Linsen- oder Erbsen-Suppe oder gar im Eintopf gibt dieser Knochen eine tolle Würze ab.

 

 

Zum Abschluss gibt’s noch ein Stück Tortilla, das ist ein Kartoffel-Zwiebel-Omelett, und da davon etwas übrig geblieben ist, habe ich es mir für heute Abend eingepackt. *freu*

Mein Papa macht sich Sorgen, dass ich es in der Trude nicht warm genug habe, doch wenn ich ehrlich bin, geht es mir hier besser als in der Wohnung. Denn dort hat man im Winter immer das Gefühl das alles klamm und feucht ist und in der Trude funktioniert die Heizung einwandfrei. *Toi, toi, toi*

Um mir die Zeit ein wenig vor Ort zu vertreiben, richte ich bei Polarsteps (*unbezahlte Werbung*) noch ein paar ältere Reisen ein, die ich mit meinem Lieblingsmensch in den letzten Jahren gemacht habe und packe dann gegen 17.30Uhr alles zusammen um an die Trude zu laufen. Nach und nach werde ich das dann bei Polarsteps (*unbezahlte Werbung*) fertigstellen und auch Fotos einfügen. Ist irgendwie gar nicht so einfach auf einem kleinen Bildschirm gleichzeitig 4 Fenster auf zu haben und darin zu „switchen“…

Ich versuche immer bei meinen Eltern ganz viel „online“-Arbeit zu erledigen, wie z.B. Fotos hochladen etc., weil ich mich dafür über das Handy meiner Mama einlogge und ihr Datenvolumen verbrauche… *grins* Sie hat so viel und nutzt es ja gar nicht wirklich aus mit ihren paar WhatsApp-Nachrichten (*unbezahlte Werbung*)…

Jetzt freu ich mich auf ein bisschen ICH-Zeit. Ich schreibe noch meinen Reisebericht von heute, obwohl es, wie Du siehst nicht viel zu erzählen gibt und werde es mir jetzt gemütlich machen und versuchen zu entspannen.

Das Bett ist übrigens auch schon trocken. *freu* Hier ist es mollig warm in der Trude und ich sage… Hasta mañana… Neuer Tag, neues Glück – auch wenn für Morgen schon wieder Regen gemeldet ist. Aber, wir machen das beste draus…

 

Tag 32: Freitag, 02. Dezember 2022

Cullera vor Ort: 0km

Heute Nacht hat es hier so richtig geschüttet. Es gab zwar weder Blitz noch Donner, dafür jedoch Unmengen an Wasser von oben. Das Geprassel auf dem Dach war so laut, dass ich heute Nacht öfters wachgelegen habe. Es war definitiv kein leichter Regen der Dich in den Schlaf einlullt, sondern das krasse Gegenteil davon. *seufz*

Die Wärmflaschen habe ich gestern Abend auch nicht vergessen! Und noch dazu habe ich von meiner Mama, aus ihrer Zeit in Deutschland, noch eine (kleine) Decke aus reiner Schafschurwolle geschenkt bekommen, die ich mir über meine Decke gelegt hab, anstatt der Felle. Ich hatte es heute richtig mollig warm zum Schlafen und geschwitzt habe ich diese Nacht auch nicht. Selbst meine Konstruktion aus zwei Nackenpolstern, einem Sitzkissen und meinem normalen Kissen hat dieses Mal besser gehalten um leicht erhöht zu liegen und besser atmen zu können. Nur der Regen hat mich ein wenig geärgert…

Um 6.30Uhr bin ich schon wieder wach. Bin allerdings noch so müde, dass ich mich einfach nochmal umdrehe und bis kurz vor 8.00Uhr weiterschlafe. Dann wird es doch Zeit aufzustehen – will ja nicht den ganzen Tag verschlafen. Ich erledige all meine Sachen in der Trude, packe den City-Cruiser (*unbezahlte Werbung*) und mach mich auf den Weg zu meinen Eltern. Auch heute ist es mehr ein watscheln als ein Laufen, denn meine Beine fühlen sich nach wie vor wie Wackelpudding an und meine Arme zittern sobald ich etwas heben möchte. Dafür tut der Hals nicht mehr ganz so schlimm weh…

Bei meinen Eltern angekommen packe ich alles aus und bemerke gleich, dass die doofe Suppe ausgelaufen ist. So ein Mist! Meine Laptop-Tasche hat ein bisschen was abbekommen, doch sonst scheint alles okay zu sein. Da hab ich wohl nicht mitgedacht… *seufz*

Nach einem Glas O-Saft laufen meine Mama und ich los. Wir gehen zum Alehop (*unbezahlte Werbung*), am Strand vorbei in die Apotheke, zum Obstladen und nach einem kurzen Stopp zu Hause noch in Consum (*unbezahlte Werbung*). Heute ist es extrem windig und der Wind ist richtig kalt!

 

 

Im Obstladen haben es mir vor allem die Artischocken und die kleinen roten Paprikas angetan.

 

 

Zu Hause angekommen, widme ich mich meinem Laptop und meine Mama kümmert sich ums Mittagessen. Mit einer leichten Verspätung von 30 Minuten (*lach*) gibt es heute einen Meeresfrüchte-Reis-Eintopf mit Artischocken. Super lecker!! *yummi*

 

 

Nach dem Essen werde ich von meiner Mama mit diesem tollen Teil aus dem Alehop (*unbezahlte Werbung*) ein wenig am Rücken massiert und ich muss sagen, es tut wirklich gut. Ich hatte schon mal so ein Teil und jetzt habe ich es mir gleich nochmal gekauft. Das einzige Doofe dabei ist, dass man immer jemanden braucht, der einem damit über den Rücken fährt. Denn selbst kommt man nicht so wirklich dran – zumindest ich nicht.

 

 

Im Anschluss packe ich auch schon alles zusammen und laufe gemütlich an die Trude. Geregnet hat es jetzt seit heute Nacht nicht mehr und allmählich wandern die dicken Wolken weiter. Vielleicht haben wir Morgen wieder besseres Wetter… Ich hoffe es!

Jetzt sitze ich gemütlich in der Trude, lasse es mir gut gehen und beobachte zwei Hundelins, die im WoMo neben dran aus dem Fenster gucken. Ich möchte auch wieder ein Hundebaby! Der Drang wieder immer stärker! *seufz*

 

Tag 33: Samstag, 03. Dezember 2022

Cullera vor Ort: 0km

Auch die letzte Nacht ist leider nicht so prickelnd. Um 3.30Uhr muss ich mich komplett umziehen, denn ich habe wieder ohne Ende geschwitzt. Das Bett ist auch schon wieder feucht und so habe ich mich in eine Ecke des Bettes gequetscht und versucht weiterzuschlafen. Um 5.30Uhr bin ich allerdings schon wieder wach. Das ist einfach kein erholsamer Schlaf!! Ich drehe mich trotzdem nochmals in der Ecke um und liege dann bis kurz vor 8.00Uhr im Bett.

Jetzt wird es Zeit aufzustehen. Zum einen ist es schon hell und zum anderen habe ich heute noch so einiges vor. Als aller erstes hier mal ein wenig aufzuräumen und vor allem raus zu kehren und das Bett frisch zu beziehen. Vielleicht schlafe ich dann besser. Danach packe ich meinen City-Cruiser (*unbezahlte Werbung*) und laufe zu meinen Eltern. Ja, Du hast richtig gelesen, ich watschle nicht mehr, ich laufe wieder! *lach* In der Hinsicht geht es mir schon etwas besser.

Ich begrüße meine Eltern, lade alles ab und dann laufen meine Mama und ich auch schon los in Richtung Campingplatz „Santa Marta“ (*unbezahlte Werbung*) – natürlich am Strand entlang…

 

 

Am Campingplatz möchte ich doch noch mal persönlich nachfragen, ob die Möglichkeit besteht, die Trude hier für ein paar Wochen abzustellen. Leider ist dies nicht möglich, da der Campingplatz vom 11.12.2022 bis 31.01.2023 geschlossen hat und in dieser Zeit auch keine „Überwachung“ stattfindet. Schade. Doch selbst, wenn der Platz in dieser Zeit überwacht gewesen wäre, wäre der Zeitraum mir viel zu lange gewesen. Sie empfiehlt mir entweder bei den anderen Campingplätzen hier in der Nähe zu schauen, oder auf schlichteren Stellplätzen nachzufragen. Sie selbst wüsste sonst aber leider auch nichts und auch nicht, wie das am Flughafen ist. Ach herrje… Ich scheine immer die falschen Leute zu fragen… *lach* Nun gut, jetzt weiß ich es zumindest sicher.

Da ich keine Lust habe woanders die Trude unterzustellen, heißt das im Gegenzug für mich, dass ich jetzt schleunigst fit werden muss damit ich die Rückreise antreten kann. Denn bis jetzt bin ich noch nicht wirklich fit und überlege sogar, ob ich am Montag nicht doch nochmal beim Doc vorbei schauen soll. Dienstag und Donnerstag sind hier nämlich Feiertage – wir haben sozusagen eine „Brücken-Woche“…

Auf dem Rückweg schlage ich meiner Mama vor, noch einen Kaffee trinken zu gehen, doch meine Mama hat dazu nie wirklich Lust, also geht sie schon mal nach Hause und ich laufe in Richtung Café – direkt am Strand. Kaffee, Strand, Sonne hört sich gut an. Doch als ich ankomme, habe ich irgendwie doch keine Lust mehr und laufe stattdessen direkt im Sand entlang bis zur Fluss-Einmündung.

Bis ganz hinten an den Mini-Leuchtturm kann man dieses Mal leider nicht laufen, da dort gerade mit Baggern gearbeitet wird und die Strecke gesperrt ist. Ich frage den freundlichen Bauarbeiter wie lange das wohl gehen wird und er lacht und sagt, dass er mit einigen Monaten rechnet… Ach herrje… Bin gespannt, was sie alles verändern!

Ziemlich nah am Fluss sind ein paar Surfer unterwegs und ich genieße für einen kurzen Moment diese Aussicht. Sieht toll aus, wie in den Filmen… Danach drehe ich doch wieder um und laufe zu meinen Eltern.

 

 

Dort angekommen video-telefonieren oder besser gesagt „whatsAppen“ (*unbezahlte Werbung*) wir mit unserer (Ur-) Enkeltochter. Sei zeigt uns ihr neues Zimmer beim Papa und ist ganz stolz auf ihr neues Prinzessinnen-Himmelbett, dass sie vom Abuelo Paco (Uropa) geschenkt bekommen hat. Meine Eltern freuen sich wahnsinnig sie zu sehen und da ich das Ganze am Laptop laufen lasse, sehen sie sie mal so richtig groß… *lach* …und nicht nur am Handy. Macht schon einen großen Unterschied!

Die kleine Maus fragt mich zwischendurch ziemlich empört und erstaunt, ob ich denn wirklich im Urlaub sei und wie ich da hingekommen bin. Denn sie verbindet Spanien-Urlaub mit dem Flugzeug – anders kommt man hier nicht hin. Zumindest ist das ja bei ihr so gewesen und das schon zwei Mal… Man muss erst mit dem Auto an den Flughafen, dann fliegen, dann in die Metro steigen, danach mit dem Zug und mit dem Bus fahren und dann noch ein Stück laufen… Nachdem ich ihr erzählt habe, dass ich mit der Trude hier bin hat sie etwas ungläubig nur noch gefragt, wann ich denn wieder nach Hause komme und mit Weihnachten ist sie einverstanden. Allerdings soll ich auf jeden Fall ihre Weihnachtsgeschenke, so wie die versprochenen Pipas (Sonnenblumenkerne) und die Magdalenas nicht vergessen! *lach*

Nach dem Telefonat essen wir zu Mittag. Heute gibt es Lammkoteletts, gebackene Artischocken und Salat zum Mittagessen. Sooo lecker! Ich könnt grad jeden Tag Artischocken essen… Ich muss mir unbedingt noch ein paar davon für die Fahrt kaufen.

Danach baue ich irgendwie wieder ab und das obwohl ich gerade die Tabletten eingenommen habe. Ich setze mich in den Schaukelstuhl mit zwei Wärmflaschen, zwei Decken, dem dicken Bademantel und friere immer noch. Ich werde einfach nicht warm. Nach zwei Folgen vom „coche fantástico“ – Knight Rider (*unbezahlte Werbung*) – da werden Kindheitserinnerungen wach… – packe ich dann zusammen und gehen in die Trude. Hier ist es auf jeden Fall mollig warm und ruck-zuck ist mir hier auch wieder warm.

 

 

Als aller erstes packe ich alles wieder aus und Fülle acht Flaschen Wasser in meinen Wassertank.

 

 

Jetzt widme ich mich wieder den schönen Aufgaben zu, wie meinen Reisebericht und den Samstagsplausch zu schreiben, mit meiner Family zu telefonieren, zu lesen, zu stricken, usw. 

Eine Kleinigkeit werde ich dann wohl auch noch essen, damit ich die Tabletten einnehmen kann und dann freu ich mich schon auf das frisch bezogene Bett! Und wünsche mir von Herzen eine ruhige, entspannte und vor allem erholsame Nacht ohne Schweißausbrüchen. Buenas noches!

 

Tag 34: Sonntag, 04. Dezember 2022

Cullera vor Ort: 0km

Die letzte Nacht war auch nicht viel besser als die Nacht davor. Ich habe wieder unendlich viel geschwitzt, musste mich wieder zwischendurch umziehen und habe unruhig geschlafen. Noch dazu gibt’s jetzt pfeifende Geräusche, wenn ich auf der rechten Seite liege, und prasselnde/röchelnde Geräusche, wenn ich auf der linken Seite liege und zwar so heftig, dass ich selbst davon wach werde. Wenn ich auf dem Rücken liege, schnarche ich wie eine Weltmeisterin und auf dem Bauch ist es gerade nicht ganz so angenehm. Vielleicht sollte ich doch Kopfstand oder sowas üben, was?! *lach* Dann könnte ich so schlafen – vielleicht tut dann auch nichts mehr weh beim Schlafen… Bin jetzt schon gespannt auf die kommende Nacht… Juhuu!!

Ich stehe um kurz nach 8.00Uhr erst auf und lasse den Morgen schön gemütlich starten. Erst einmal Kaffee trinken… Nachdem ich mein Morgenritual beende, mache ich es mir heute in der Trude gemütlich. Ich blogge, lese, stricke, lausche dem Hörbuch und gehe heute erst um kurz nach 12.00Uhr zu meinen Eltern. Da für heute Vormittag nichts geplant ist kann ich mir ausgiebig Zeit lassen…

 

 

Dort angekommen nimmt mich heute mein Papa gleich in Beschlag. „Nimm Dir mal Dein Handy“, sagt er, „Du musst mir mal ein paar Sachen sagen…“ Okay! Und dann geht’s los: Wie groß ist die Mongolei? Ist sie größer als Spanien? Wie viele Einwohner hat China? Und Japan? Welches ist das größte Land in Europa? Ist Spanien oder Deutschland größer? Und was ist mit Frankreich? Welches ist das höchste Gebäude der Welt? usw. usw. usw. Bin ich froh, dass ich Mr. Google (*unbezahlte Werbung*) um Hilfe bitten kann! *lach* So vergeht die nächste Stunde wie im Fluge bevor es dann Mittagessen gibt.

Heute gibt’s Hähnchen aus dem Ofen mit Pommes frites, gebackene Aubergine und Bohnensalat. Nach dem Essen mache ich mich auch schon wieder auf den Weg zur Trude, denn wir sind für 18.30Uhr gemeinsam verabredet und vorher möchte ich mich noch ein bisschen ausruhen.

Als ich in die Trude komme finde ich eine super schöne Überraschung vor Ort vor! Die Sonne hat heute mein Mädchen so richtig aufgeheizt, obwohl sie nur kurz zu sehen war! Wir haben 30 Grad in der Trude! Herrlich!!

 

 

So könnte es immer sein… *freu* Ich verbringe den Nachmittag wieder mit lesen, stricken und Hörbuch und habe dabei sowohl die Tür als auch die. Dachluke offen stehen. Pünktlich um 18.30Uhr holt mich meine Mama ab und wir laufen in Richtung Markplatz, wo heute der Christbaum „angezündet“ wird.

Umso näher wir kommen, umso lauter wird es. Ganz Cullera scheint heute unterwegs zu sein… Der Marktplatz ist überfüllt und wir bekommen gerade so noch ein Plätzchen mit ein wenig freier Sicht auf den Baum. Doch da es noch mindestens 15 Minuten dauert, möchte meine Mama lieber auf den eigentlichen Weihnachtsmarkt laufen. Wir marschieren also wieder los und es werden immer mehr statt weniger Leute. Das liegt daran, dass zeitgleich ein kleiner Umzug stattfindet. Wir kommen leider schon etwas spät und bekommen nur noch einen kleinen Auszug davon mit. Wir sehen „weihnachtliche“ Tänzerinnen, eine Musikkapelle, Feuertänzer, einen Mann auf Stelzen und einige Feen, doch vor allem die gute Fee von Cinderella (*unbezahlte Werbung*) auf ihrer Kutsche!

 

 

Wie war das noch gleich?! „Bibbidi Babbidi Bu!“ – Ich hätte mir liebend gerne eine große Blase um uns herum gewünscht, denn, wie sollte es anders sein, möchte meine Mama natürlich wiedermal gegen den Strom schwimmen. Alle Leute – und es sind so einige – möchten zum Christbaum laufen… Meine Mama zu den Ausstellerhäuschen… Wenn wir nicht aufpassen werden wir mitgerissen… Wir schaffen es irgendwie über die Straße und laufen am Rand entlang, so dass uns niemand aus Versehen wieder zurück in den Strom zieht… *lach*

Dann wird’s ruhiger und wir können anfangen uns die Buden anzuschauen. Doch ich muss gestehen, dass hier hat überhaupt nichts mit dem Weihnachtsmarkt den Du und ich aus Deutschland kennen zu tun. Es gibt weder Glühwein, noch Würstchen oder Maronen. Keine Süßigkeiten, keine Handwerkskunst… Hier gibt es folgendes: Pflanzen, Schuhe, Schmuck, Karnevalskostüme, Kinderbücher, Handy-Zubehör, Feuerlöscher,… also wirklich ganz, ganz typische Sachen für Weihnachten… *lach und Augenroll*

Nur zwei Buden gibt es, die mir wirklich gefallen – doch die sind nur zum Anschauen… Zum einen dieses Weihnachtsdorf…

 

 

…und zum anderen diese Krippe! Die ist wirklich wunderschön, vor allem die Figuren!!

 

 

Im Anschluss laufen wir auch auf den überfüllten Marktplatz und sehen leider absolut gar nichts. Kein Wunder, alle Menschen die auch noch beim Umzug waren, sind jetzt auch hier. Daher entscheiden wir uns um den Platz herum zu laufen und einen anderen Eingang zu nehmen – vielleicht sehen wir von dort aus mehr… – und da hören wir schon den Countdown… 10-9-8-7-6-5-4-3-2-1 Yeah!!! Ganz Cullera schreit auf, jubelt und wir sind neben dran statt Mitten drin. Schade… 

Fünf Minuten später stehen wir endlich auch am Baum, nachdem wir wieder gegen den Strom laufen… *lach* Das wird wohl unser neues Hobby…

 

 

Wir lauschen der guten Fee mit der hammermäßigen Stimme ein wenig bei ihren Weihnachtsliedern. Bei den spanischen Weihnachtsliedern singen ganz viele Leute mit und bei den englischen Weihnachtsliedern meint mein Mama nur: „Oh, dass ist bestimmt wieder ein Lied aus New York!“ *lach* Für sie ganz eindeutig: englisches Lied = New York. Fertig.

Nach fünf Minuten reicht’s meiner Mama schon und wir laufen wieder nach Hause. Auf dem Heimweg mache ich noch das eine oder andere Foto von den Straßen- bzw. Palmen-Beleuchtungen und von der Burg bei Nacht…

 

 

Um kurz vor 20.00Uhr bin ich schon wieder an der Trude, esse eine Kleinigkeit zu Abend, die mir allerdings nicht so gut bekommt und setze mich an meinen Reisebericht. Um diese Uhrzeit bin ich für gewöhnlich schon lange damit fertig und keine Ahnung an was es liegt, doch heute dauert alles ewig bis es hochgeladen ist. Ob es an der Uhrzeit oder an etwas anderem liegt kann ich nicht sagen. Ich kann nur sagen, dass es mich ein wenig nervt. Morgen werde ich es wieder früher in Angriff nehmen. *seufz* Jetzt hoffe ich mal auf eine gute Nacht, denn mittlerweile ist schon wieder nach 22.00Uhr und das Bett ruft!

 

Tag 35: Montag, 05. Dezember 2022

Cullera vor Ort: 0km

Auch die heutige Nacht läuft leider mehr schlecht als recht. Ich wache ständig auf weil ich beim Versuch zu Schlafen entweder pfeife, röchele oder schnarche. Zwischendurch bin ich wieder pitschnass geschwitzt, muss aufs Klo, hab eine trockene Kehle oder hab Durst… Doch nach wie vor – Gott sei Dank – kein Fieber mehr!

Heute ist die Nacht um 7.00Uhr schon vorbei. Ich kann einfach nicht mehr liegen. Um 9.30Uhr bin ich mit meiner Mama verabredet, denn sie möchte mich zum Arzt begleiten. Ja, ich möchte heute unbedingt nochmal hin, denn irgendwas stimmt immer noch nicht mit mir.

Um 10.00Uhr sind wir beim Arzt und ich bekomme gesagt, dass morgens der Arzt am Strand für mich zuständig ist und sie mir vor Ort nicht helfen können. Hier wären sie nur als Notdienst ab 16.00Uhr, an Feiertagen und am Wochenende zuständig. Ich solle bitte in das Zentrum „Oasis“ am Strand gehen. Okay, kein Problem, laufen wir eben dort hin…

Als wir dort ankommen, fühle ich mich ein klein wenig verarscht – sorry für die Ausdrucksweise -, denn hier steht ein Schild dran, dass sie am 05., 06. und 08.12. geschlossen haben und man sich bitte an die Hauptstelle wenden soll. Also da, wo wir gerade her kommen… *Aaahhh* Sind ja nur 3,5km gewesen…

 

 

Du kannst Dir vielleicht vorstellen, dass ich grad schimpfe wie ein Rohrspatz!! Jetzt habe ich nicht mehr die Kraft nochmal dort hinzulaufen und wer weiß vielleicht finden sie dann die nächste Ausrede, warum sie mich jetzt gerade nicht dran nehmen können. Nö. Da warte ich lieber bis 16.00Uhr – da können sie dann gar nicht anders als mich dran zu nehmen. So. Basta.

Um wieder ein bisschen runter zu kommen laufen wir an der Promenade entlang nach Hause und ich kann mein geliebtes Meer sehen… *freu*

 

 

Das Wetter lässt im Moment echt zu wünschen übrig. Es ist kalt, windig und nur noch bewölkt. Die Sonne lässt sich einfach nicht blicken – doch zumindest regnet es nicht.

Hier habe ich Dir übrigens mal eine Dattel-Palme mit Früchten fotografiert…

 

 

Wir laufen also wieder nach Hause und ich gehe heiß duschen. Das tut mir jetzt richtig gut. Danach gibt’s mein „almuerzo“ – mein zweites Frühstück… *lach* Das Erste – el desayuno – sind immer nur drei Kekse gleich um 8.00Uhr damit ich die Medikamente einnehmen kann. Meine Mama ist so lieb und bereitet mir zwei Artischocken und vier Hähnchen-Schinken-Kroketten zu. Herrlich! So ein Frühstück liebe ich! Warm und deftig! Perfekt für meine strapazierten Nerven! *freu* Ganz typisch spanisch fehlt jetzt nur noch das Gläschen oder am besten gleich die ganze Flasche Rotwein und ein Salat dazu… *lach*

 

 

Der Rest des Vormittages verläuft ruhig. Ich fülle mir die leeren Wasserflaschen wieder auf, wasche Wäsche, suche meine Sachen zusammen, decke den Tisch, etc. Dann gibt’s Mittagessen. Heute gibt es „Gallinada“ eine Art Reis-Hähnchen-Eintopf mit Rotwein. Das habe ich schon ewig nicht mehr gegessen und es schmeckt köstlich.

Nach dem Essen entscheide ich mich, schon mal in die Trude zu gehen, und die leicht klamme Wäsche dort auszubreiten, sonst wird sie wohl überhaupt nicht mehr trocken werden. Um 15.30Uhr holt mich meine Mama wieder ab und wir laufen wieder zum Arzt.

Nach einer kurzen Wartezeit bin ich auch schon dran und was ich zu hören bekomme gefällt mir gar nicht. Meine eitrige Angina ist weg, das ist die gute Nachricht. Die schlechte Nachricht ist allerdings, dass ich jetzt eine sehr heftige und fortgeschrittene Bronchitis habe und ich gut auf mich aufpassen soll. Es ist sogar so heftig, dass ich ein Asthma-Spray für die Nacht und/oder auch für zwischendurch bekomme. Oh man, da bin ich wohl vom Regen in die Traufe gekommen, was?!

Laut Empfehlung der Ärztin würde sie mir noch mindestens bis kommenden Sonntag Schonung empfehlen und nicht zu verreisen. Ich solle jede „Überbelastung“ und jeden Stress vermeiden, nicht, dass ich die Bronchitis noch verschleppe und daraus eine Lungenentzündung wird… Doch letztendlich sollte ich selbst entscheiden, je nach dem wie es mir geht und je nach dem was mir mehr Stress verursacht – ob länger hier zu bleiben oder die Fahrt in Kauf zu nehmen.

Ich muss gestehen, mich hat die Diagnose jetzt ein wenig geschockt und die Empfehlung auch. Bin gerade ein wenig durch den Wind und werde es mir wohl gut überlegen müssen nach Absprache mit meinem Lieblingsmensch.

Jetzt versuche ich allerdings erst einmal abzuschalten und wir gehen noch gemeinsam einkaufen und ich die Apotheke, den beides ist hier gleich ums Eck und liegt sowieso auf dem Weg.

Danach geht jede von uns ihren „eigenen“ Weg nach Hause und ich mache es mir mollig warm in der Trude und schreibe als allererstes meinen Reisebericht, während ich mich aufwärme, entspanne und ein bisschen vom vielen laufen ausruhe.

Sobald ich hier fertig bin werde ich noch den kompletten Einkauf wegräumen, vielleicht schon die Wäsche zusammenlegen und wegräumen – wenn sie trocken ist -, eine Kleinigkeit zu Abend essen und ganz bestimmt noch mit meinem Lieblingsmensch telefonieren.

Den Rest des Abends werde ich dann gemütlich ausklingen lassen. Mal schauen, auf was ich nachher noch Lust habe. Im Moment bin ich gerade ein bisschen Depri von den heutigen Nachrichten… *heul* Kann mich mal bitte jemand ganz schnell wieder seelisch und moralisch aufbauen…??!! Danke!!

 

Tag 36: Dienstag, 06. Dezember 2022

Cullera vor Ort: 0km

Heute Morgen wache ich auf mit dem Gedanken: „Also, vom Asthma-Spray habe ich mir mehr erwartet…“ Keine Ahnung, ob es überhaupt etwas gebracht hat oder nicht, doch ich habe nicht das Gefühl, dass ich ausgeruhter oder fitter bin als sonst. Im Gegenteil. Ich glaube meine Atmung ist im Moment nach wir vor sehr flach, denn sobald sie tiefer geht, bekomme ich Hustenanfälle und habe das Gefühl zu ersticken. Absolut kein schönes Gefühl!

Um 7.00Uhr ist auch diese Nacht wieder zu Ende nachdem ich mehrmals wach gewesen und aufgestanden bin – irgendwas ist ja immer… 

Gestern Abend habe ich dann doch nichts mehr erledigt, war auf einmal schlag kaputt. Das habe ich dafür heute Morgen gleich erledigt. Sitzpolster weg, „all das gute Zeug“ (*lach*) im Fach „versteckt“, alles wieder an seinen Platz geräumt, mich um die Wäsche gekümmert, etc. Es sah aus, als ob eine Bombe eingeschlagen hätte. Jetzt ist alles wieder gut – nur ich bin jetzt fix und foxi… Nach der kleinsten Anstrengung muss ich mich schon doppelt bis dreifach solange ausruhen, bis meine Atmung wieder einigermaßen normal funktioniert, meine Brust und mein Rücken nicht mehr weh tun und ich wieder etwas bei Kräften bin. Ganz schön heftig! So heftig hatte ich es schon seit vielen, vielen Jahren nicht mehr. Keine Ahnung, warum es mich dieses mal so beutelt und umhaut…

Zu meinen Eltern gehe ich heute erst gegen 12.00Uhr und verbringe die Zeit bis dahin mit lesen, telefonieren und ausruhen.

Bei meinen Eltern warten schon die Maronen, die wir gestern gekauft haben, auf mich. Mein Papa hat sie für mich eingeschnitten und meine Mama hat sie in der Pfanne gebacken. Jetzt schäle ich sie und genieße schon mal die oder andere davon. Das ist dann wohl heute mein zweites Frühstückchen… *lach* Und den Rest packe ich mir dann für heute Abend in der Trude ein.

 

 

Danach quatschen wir noch ein wenig und Essen heute mal mehr als überpünktlich… *lach* Bereits um 13.40Uhr steht das Essen schon auf dem Tisch!! Ich möchte gerade anfangen zu Essen als meine Mama ausruft: „Wie, möchtest Du heute kein Bild vom leckeren Essen für Dein Blog machen?!“ Okay, okay, ich mach ja schon einen Schnappschuss! *lach* Es gibt aber auch wirklich leckere Sachen heute… *Yummi*Hähnchen-Schinken-Kroketten, Stockfisch-Kroketten, Tintenfisch, Garnelen, grüner Salat, Tomatensalat, Oliven, gebackene Paprikas, getoastetes Brot mit Knobi und Olivenöl und unseren „Jamón de Pata Negra“ – wie wir unter uns unsere ganzen Medikamente nennen – eigentlich ist es ein sehr teuerer und exklusiver Schinken, bei dem sich die Schweine nur mit Eicheln ernähren und sie wohl deshalb auch schwarze Beine bekommen… Wenn ich es richtig verstanden habe… Auf jeden Fall nicht in unserer Preisklasse für den täglichen Genuss…

 

 

Nach dem Essen werde ich von meiner Mama wieder mit Wärmflaschen, Decken, Bademantel, etc. auf den Schaukelstuhl verfrachtet und soll mich beim Serie gucken ausruhen. Heute ist „Bones – die Knochenjägerin“ (*unbezahlte Werbung*) dran.

Um 16.30Uhr gehen wir dann noch eine Mini-Runde spazieren und meine Mama begleitet mich zur Trude. Wir laufen am Strand entlang und heute auch ausnahmsweise mal durch den Park. Wir sind nur ca. eine halbe Stunde unterwegs, doch das ist für mich in meinem Zustand schon mehr als genug. Heute habe ich das Gefühl, dass ich noch weniger Kraft und Ausdauer als gestern habe. Da kommt es mir wie gerufen, dass ich das eine oder andere schöne Motiv entdecke um mal ein Foto, und dadurch auch ein Mini-Päuschen, zu machen… *lach*

 

 

Das Kätzchen war sooo süß! Erst ein wenig schüchtern, doch als ich mich runter gebeugt habe, kam es dann doch um gestreichelt zu werden. Es hat sogar geschnurrt! Und kaum habe ich aufgehört und wollte ein Bild von ihm machen, hat es sich gleich an meinen City-Cruiser (*unbezahlte Werbung*) gehängt… Ts, ts, ts… So was aber auch… Ich hätte es ja am liebsten mitgenommen! *Herzschmerz* Meine Mama meinte natürlich nur, dass ich aufpassen sollte, dass ich mir jetzt nicht noch mehr einfange von der Katze. Flöhe, Läuse oder Schlimmeres… *oh man* Das arme Ding! Es hat nur ein paar Streichel- und Schmuse-Einheiten gebraucht, so wie ich auch!

Kurz vor der Trude verabschieden wir uns und meine Mama geht ihren Weg und ich zur Trude. Hier sitze ich nun und muss doch gleich eine Allergie-Tablette nehmen, denn auf irgendwas während dem Spaziergang habe ich reagiert. Mir jucken die Handballen, die sind ganz rot, leicht geschwollen und schauen aus, als ob ich mich verbrannt hätte. Bin mir allerdings keiner Schuld bewusst. Auch die Augen und die Fußsohlen jucken schrecklich. Kann eine allergische Reaktion auf irgendwas sein oder wieder mal ein schlechter Scherz von meiner Fibro – die macht nämlich manchmal auch solche Späßchen mit mir und das ganz ohne Grund…

Für heute ist nichts Großes mehr geplant. Nur noch ausruhen, ausruhen und noch mehr ausruhen und das habe ich auch echt nötig, obwohl ich nicht wirklich etwas gemacht habe. Doch im Moment habe ich das Gefühl, das mich einfaches Nichtstun schon jede Menge Kraft und Energie kostet. Hoffe es wird bald besser – immerhin nehme ich schon seit sechs Tagen Antibiotikum und bis jetzt würde ich eher behaupten, dass es von Tag zu Tag schlimmer wird statt besser. *oh je* Bin gespannt wie es weitergeht…

 

Tag 37: Mittwoch, 07. Dezember 2022

Cullera vor Ort: 0km

Es ist ein kleines Wunder geschehen!! Ich habe endlich (fast) komplett durchgeschlafen! Ich war tatsächlich nur einmal ganz kurz wach, weil ich irgendwie ein Klopfen gehört habe. Nachdem es nichts „bedrohliches“ war, bin ich sofort wieder eingeschlafen und habe demnach 10 Stunden am Stück geschlafen – dieses „Mini-Aufwachen“ zähle ich jetzt nicht mit, weil ich noch nicht einmal aus dem Bett gekrabbelt bin – ich hab nur mal schnell durch den Schlitz im Rollo geschaut! Ich habe heute Nacht weder gefroren noch geschwitzt! Ich mache endlich Fortschritte!! Wird auch allmählich Zeit, dass es anschlägt, nach bereits sieben Tagen Antibiotika. Atembeschwerden habe ich allerdings trotzdem noch und bin noch lange nicht richtig gesund, doch ich denke, so langsam bin ich über den Berg und bin wieder ich selbst. Oder zumindest nicht mehr ganz so benebelt… *freu*

Der Morgen verläuft ein wenig anders als geplant… Theoretisch wollte meine Mama heute gemeinsam mit meinem Onkel, meine Tante im Altersheim besuchen gehen. Nach dem sie schon im Bus gesessen hat, hat sie einen Anruf bekommen, dass mein Onkel krank geworden ist und es mit der Weiterfahrt nicht klappt. Sie hat Glück im Unglück und kann an der letzten Station am Bahnhof noch aussteigen. Sie geht vor Ort noch kurz einkaufen und kommt mit dem nächsten Bus wieder zurück gefahren. An dieser Stelle gute Besserung an meinen Onkel!

Auf jeden Fall ist meine Mama somit heute Morgen doch schon früher zu Hause und ich muss nicht nicht um das Mittagessen kümmern. Ich bin also unplanmäßig früher dort als angenommen und wir gehen gemeinsam ein wenig am Strand spazieren und das restliche Obst und Gemüse für mich einkaufen. Insgesamt habe ich 19 Artischocken und 8 (kleine) Granatäpfel gekauft für 8,81€. Drei Artischocken gibt’s heute zum Abendessen und den Rest würde ich gerne mitnehmen – mal sehen wie lange alles hebt… *lach*

 

 

Meine Mama wundert sich jedes Mal, weil ich  j-e-d-e-n Tag Bilder vom Meer mache und mich jedes Mal wie Bolle darüber freue. Für sie ist es immer nur der Strand, das Meer, der Himmel – ist doch immer alles gleich… Für mich ist es jeden Tag aufs Neue ein Abenteuer! Zu sehen welche Farbe der Himmel hat, wie die Wolkenformationen sind oder ob es vielleicht gar keine Wolken gibt. Wie ist der Sand? Wie ist die Farbe des Wassers? Ist es windstill oder toben die Wellen, und, und, und. In der Hinsicht sind wir auf jeden Fall unterschiedlich! Ich glaube, ich würde auch mehrmals am Tag den Unterschied auf Bildern festhalten… *lach* Heute ist sogar jemand tatsächlich in Badehosen schwimmen – sonst sieht man nur die Surfer in ihren Neopren-Anzügen…

Zum Mittagessen gibt’s heute für meinen Papa und für mich „Conejo al ajillo“ (Kaninchen in Knoblauchsauce) und Pommes frites. Sie selbst macht sich Sauerkraut und Kassler – ist zwar nicht ganz das Original, doch ihr schmeckt es super gut. Nach dem Essen werde ich noch ein bisschen am Rücken massiert und dann geht’s wieder ab in den Schaukelstuhl für eine Folge „Castle“ (*unbezahlte Werbung*).

Danach packe ich alles zusammen und laufe an die Trude. Hier wird erst einmal alles aufgeräumt – die saubere Wäsche, der Einkauf, das Wasser, etc. Jetzt sitze ich hier, schreibe meinen Reisebericht und beobachte ein Vögelchen vom Fenster aus. Die Herrschaften die nachmittags immer „Petanca“ spielen – das ist die spanische Version von „Boule“ – packen auch schon zusammen, denn allmählich wird es wieder dunkler. 

Ansonsten steht für heute nichts besonderes mehr an – vielleicht noch ein bisschen lesen oder so…

Ich weiß gar nicht, ob ich es gestern erwähnt habe, doch gestern war hier nicht Nikolaus, so wie bei uns in Deutschland, sondern es war der Tag der Verfassung (Día de la Constitución) und somit ein Feiertag. Auch Morgen ist hier Feiertag. Morgen wird die „Unbefleckte Empfängnis“ (Inmaculada Concepción) gefeiert. Das merkt man hier gleich, denn es ist so einiges los auf den Straßen, an der Strandpromenade und in den Cafés – noch dazu bei diesem schönen Wetter heute. Und viele haben eine sogenannte Brückenwoche daraus gemacht… Hätte ich wahrscheinlich auch so gemacht! Also, bis Morgen, dann…

 

Tag 38: Donnerstag, 08. Dezember 2022

46400 Cullera – 12560 Benicassim: 155km

Oh ja, Du hast richtig gelesen! Ich fahre heute weiter… 

Die Nacht verlief wieder solala… Um 5.30Uhr meinten ein paar Jugendliche sich unweit von uns „Campern“ lautstark unterhalten zu müssen und so war ich um 5.30Uhr das erste Mal an diesem Morgen draußen. Leider haben die Herrschaften sich wohl sehr viel zu erzählen… Um 6.30Uhr stehe ich dann – nur ganz leicht genervt – auf.

Einen Vorteil hat es allerdings: Ich bin um 8.00Uhr schon am Strand nachdem ich dem jungen Volk „Guten Morgen“ gesagt habe und schon alles für die Fahrt vorbereitet habe. Schau mal, wo hört der Himmel auf? Und wo fängt das Meer an? Heute läuft eins ins andere über. Ich sag ja, jeden Tag aufs Neue interessant – und der Strand ist fast noch menschenleer. Nur einzelne „Gassi-Gänger“ sind schon unterwegs, sonst ist alles noch wie ausgestorben…

 

 

Danach schaue ich kurz bei meinen Eltern vorbei um meine restlichen Sachen abzuholen und mich schweren Herzens zu verabschieden – doch irgendwann muss ich ja wieder los. Mein Papa möchte nicht, dass ich schon gehe – meine Mama begleitet mich an die Trude und winkt mir dann zum Abschied. Wer weiß, wer weiß, vielleicht bin ich ja schneller wieder da als sie denken. Doch jetzt geht’s erst einmal ganz grob in Richtung Deutschland…

Ich habe wirklich die ganze Zeit darüber nachgedacht, ob ich los fahren soll oder nicht. Oder ob vielleicht sogar mein Lieblingsmensch hergeflogen kommt und wir gemeinsam nach Hause fahren. Doch nach längerer Überlegung, Flugpreisvergleiche und langen Gesprächen habe ich mich entschieden heute Morgen einfach los zu fahren. Allmählich wird’s nämlich eng, wenn ich pünktlich an Weihnachten zu Hause sein möchte. Ich mag es nicht auf den letzten Drücker anzukommen, noch dazu habe ich am 21. schon Termine… Und da ich am Tag nicht mehr als 150-200km bzw. 2-3 Stunden fahren möchte, wird es wirklich Zeit, auch wenn ich noch nicht gesund bin. Ich werde versuchen mich nicht zu überanstrengen, denn meine Lunge tut noch ganz schön weh beim Atmen. Auf große Spaziergänge und/oder Wandertouren werde ich wohl auch noch verzichten, sondern nur so wie heute mini-kleine Einheiten einplanen, denn ein bisschen frische Luft brauche ich schon…

Heute Mittag komme ich also unter Regen in Benicassim an und nach dem es endlich aufhört zu regnen und es ein wenig heller wird, gehe ich eine kleine Runde spazieren. Nach einer Stunde bin ich schon wieder in der Trude…

 

 

Im Touri-Infocenter bekomme ich das Weingut „Carmelitano“ (*unbezahlte Werbung*) empfohlen, doch im Moment hat es geschlossen – Mittagspause! – und noch dazu, kann ich leider eh nichts probieren mit dem Antibiotika. Da hebe ich mir den Besuch lieber für ein anderes Mal auf… *lach*

 

 

Am Rathaus ist eine wunderschöne Krippe im Freien aufgebaut und damit man sie richtig begutachten kann, hat man eine Empore gebaut, auf die man aufsteigen kann… Tolle Idee! Und wirklich hübsch gemacht mit dem Bachlauf.

 

 

Jetzt ist es Zeit für’s Mittagessen und ich packe die erste TK-Box von meiner Mama aus. Hier ist ein Rest von einem richtigen deftigen Eintopf „Puchero“ – leider nur noch Brühe und ein bisschen Fleisch, daher kippe ich mir einfach mal eine Dose Kichererbsen mit rein. Super lecker und wärmt so schön von Innen! Also, wenn mich das nicht gesund macht, dann weiß ich auch nicht mehr… Leider liegt es mir jetzt ein bisschen schwer im Magen… *seufz*

 

 

Ach übrigens, ich hab Dir noch gar nicht meine heutigen Parkkünste gezeigt! *lach* Hätte ich es mit Absicht so machen wollen, hätte es wohl eher nicht so gut geklappt…

 

 

Wer kann, der kann, was?! *lach*

Den heutigen Nachmittag verbringe ich mit lesen, Reisebericht schreiben, telefonieren, usw. Und Morgen geht’s dann weiter mit großen Schritten in Richtung Barcelona…

 

Tag 39: Freitag, 09. Dezember 2022

12560 Benicassim – 43764 El Catllar: 202km

Die letzte Nacht war sehr hell… Und das nicht nur wegen dem Vollmond, sondern auch, weil ich wieder mal unter einer Laterne geparkt habe… *lach*

 

 

Um 6.00Uhr stehe ich auf, da ich gestern schon um 20.00Uhr im Bett lag und jetzt einfach nicht mehr schlafen kann – außerdem ist die Straße ganz schön zu hören. Ich mach mir die Heizung an und wundere mich, dass es einfach nicht warm werden will, bis ich merke, dass die Heizung auf Rot steht. Das Gas ist leer! Gestern noch habe ich mit meiner Mama geschaut und dachte meine Anzeige wäre mal wieder nicht okay. Doch wie sich jetzt rausgestellt hat, scheint die Anzeige vollkommen okay zu sein! *lach* Kurz darauf blinkt auch der Kühlschrank mit dem Hinweis, dass kein Gas kommt. Und an Kaffee brauche ich jetzt erst recht nicht zu denken. *seufz* Statt „ohne Moos nix los“, heißt es bei mir wohl eher „ohne Gas kein Spaß“! *lach*

Mein erster Weg führt mich also heute Morgen um 8.00Uhr gleich zu einer Cepsa-Tankstelle (*unbezahlte Werbung*), denn hier weiß ich, dass sie die Gasflaschen führen die ich brauche. Als ich die Dame hinter dem Tresen nicht nur nach einer Gasflasche, sondern auch um etwas Mithilfe bitte, schaut sie mich ganz skeptisch an und meint dann nur, dass sie dafür nicht zuständig sei, sie könne mir nur die Flasche verkaufen. Doch anscheinend schaue ich wohl so desorientiert und/oder hilflos aus, dass sie sich letztendlich doch noch entscheidet mir zu helfen. Gott sei Dank, denn ich wäre alleine wohl wieder verzweifelt. Die leere Flasche bekomme ich ohne Probleme raus, die volle steht auch schon drin, nur den Anschluss drauf zu bekommen gestaltet sich wieder als kleine Herausforderung. Nach gefühlten 10 Minuten in denen wir den schwarzen Ring einfach nicht runter gedrückt bekommen, nimmt die Dame ihren Schlüssel und drückt einmal auf das Gasventil der Flasche, und zwar so, dass es einmal kurz zischt und etwas Gas entweicht. Danach flutscht der Ring fast wie von selbst drauf… Magie?? Zauberhände?? Oder war die Flasche nur „zu voll“ wie die Dame meinte… Und das ist der ganze Trick dabei? Keine Ahnung!! Nachdem der schwarze Ring fest drauf ist und ich die Flasche aufgedreht habe, zischt es nochmal und fertig. Die Probe am Herd klappt auch und so freue ich mich, dass ich wieder Gas habe! *juhuu*

Beim letzten Mal habe ich 16,80€ für eine Gasflasche gezahlt, heute sind es 17,20€… Doch Hauptsache, ich kann wieder im Warmen sitzen und Kaffee kochen. Bevor es allerdings soweit ist, fahre ich schon mal los. Ungefähr auf Höhe von Peñiscola mache ich auf einer Autobahnraststätte einen kurzen Stopp und koche mir erst einmal einen Kaffee. Und ein kleines Frühstück gibt’s auch noch und dann geht’s weiter.

Kannst Du Dir vorstellen, der ganze Parkplatz ist so gut wie leer und da ich „Überlänge“ habe, stelle ich mich quer rein. Stellt sich doch tatsächlich ein Auto mit Jugendlichen genau vor mich und ein Opa genau hinter mich… Wollen die mich veräppeln…?? Sonst steht weit und breit kein Auto…!! Bin ja froh, dass der Opa zumindest einen Parkplatz dazwischen Platz gelassen habe und so komme ich dann doch raus ohne warten zu müssen bis die Herrschaften auch weiter fahren. Sind die Menschen wirklich so unachtsam oder war das pure Absicht um mich zu ärgern weil ich quer drin stehe und mehrere Plätze in Beschlag nehme? Selbst ein Polizeiauto ist dran vorbei gefahren und hat nichts zu mir gesagt… Naja…

Ich überlege kurz, ob ich eine Station „überspringen“ soll und entscheide mich dann doch dagegen. Das ist auch gut so, denn 202km sind mehr als genug. Die Fahrt strengt mich doch an und ich bin ein wenig k.o. vom Fahren… 

Hier in El Catllar angekommen, gehe ich gleich auf Erkundungstour und bin innerhalb einer Stunde schon wieder zurück und hab auch schon alles gesehen… *lach* El Catllar ist wirklich winzig. Hier gibt es eine Kirche, eine Burg, eine Apotheke, das Rathaus und einen Tante-Emma-Laden…

Fangen wir mit der Kirche an, sie ist, wie auch die Burg aus dem 13. Jahrhundert, wie ich erfahren habe…

 

 

…gefolgt von der Burg, die man leider nur am Wochenende besuchen kann. Allerdings würde es sich lohnen, denn Yolanda, die diese Führungen durchführt, hätte sehr viel Wissen darüber und es wäre sehr interessant. Da ich allerdings immer sehr früh los fahre, hebe ich mir das für ein anderes Mal auf.

 

 

Und jetzt noch der Rest des Städtchens…

 

 

Nach dem „Städtchen-Trip“ sitze ich in der Trude, esse eine Kleinigkeit und telefoniere mit meiner Schwester, sie hat heute nämlich ihren Purzeltag. Danach widme ich mich meiner kreativen Ader – oder auch dem Chaos zu… *lach* Was es letztendlich geworden ist, zeige ich Dir ein andermal.

 

 

Zwischendurch sehe ich meine „Nachbarn“ die sich draußen unterhalten und geselle mich zu ihnen. Irgendwie kommen wir ins Gespräch, dass ich ja jetzt nach Hause fahre und dann im Januar wieder los möchte und bekomme empfohlen keine 700 Meter von hier entfernt beim Parking-Alex (*unbezahlte Werbung*) mal nachzufragen, vielleicht kann ich die Trude ja hier stehen lassen und nach Hause fliegen…

 

 

Gesagt, getan, ich laufe hin und frage nach. Leider nehmen sie nur Wohnwagen und keine Wohnmobile in ihre Obhut. Es soll wohl nicht so sein, dass die Trude ohne mich in Spanien bleibt. Wer weiß, wer oder was uns noch begegnen soll auf unserer gemeinsamen Reise, dass wir nicht getrennt werden dürfen. Immerhin ist es schon der zweite Versuch… *lach* Auf dem Rückweg laufe ich noch durch einen Park, der sich eher als Spiel- und Sport-Platz entpuppt, mit Tennis- und Tischtennisplätzen, Schwimmbad, Café u.v.m….

 

 

Allmählich ruft der Hunger und ich mache mir einen richtig schönen großen Salat mit Tunfisch, Mais, Zwiebeln und Oliven. *lecker* Und dazu sündige ich heute ein wenig und genehmige mir eine kleine Tüte Chips! Ja, dass muss auch mal sein! *freu* Wenn ich schon keinen Geburtstagskuchen abbekomme, dann wenigstens Chips… *lach*

Nach kurzer Zeit werde ich von meiner anderen Nachbarin, übrigens Deborah aus England, die auch alleine reist, gefragt, ob ich nicht Lust hätte mir ihr einen Wein trinken zu gehen und „Honey“ – ihr Cockerspaniel – müsste auch mal… Ja, klar. Für solche Schandtaten bin ich immer zu haben… Ich mache also eine Pause vom Reisebericht schreiben, packe mich warm ein und dann laufen wir drei auch schon los.

Deborah lädt mich zum Kaffee ein, denn ich trinke ja zurzeit keinen Alkohol, und gemeinsam schauen wir uns nochmal ein wenig das Städtle bei Nacht an. Zwischendurch „fixe“ ich sie mit der App „Polarsteps“ (*unbezahlte Werbung*) an und somit habe ich gleich noch einen Follower… *lach* Und dank der netten Bedienung in der Cafetería „Los Mellys“ (*unbezahlte Werbung*) dürfen wir uns im WLAN einloggen. Perfekt!

 

 

Kaum sitze ich jetzt wieder in der Trude fängt es tatsächlich an zu Regnen. Hört sich zwar nur nach einem „feinen“ Regen an, doch Regen ist Regen. Bin froh, dass ich nicht nass werde und ich es hier in der Trude mollig warm habe. Allerdings habe ich vorhin vergessen die Zwiebel einzupacken und wegzuräumen und jetzt hat die Trude ein ganz besonderes Aroma… *lach* Ich hoffe, es verfliegt bald…

Mittlerweile ist schon wieder 20.00Uhr. Die Zeit vergeht wie im Fluge… Jetzt werde ich noch ein wenig entspannen und dann allmählich ins Bett gehen. Morgen möchte ich wieder früh auf Achse sein, denn da fahr ich einfach am besten. Noch dazu füllen sich die kostenlosen Stellplätze ab frühen Nachmittag rapide…

 

Tag 40: Samstag, 10. Dezember 2022

43764 El Catllar – 17240 Llagostera: 190km

Die letzte Nacht war leider auch nicht so prickelnd. Ich bin gegen 21.30Uhr ins Bett gegangen und mein erster Gedanke war: „Boa, ist es heute dunkel hier drin!“ *lach* Kein Wunder, wenn man mal nicht unter einer Laterne steht… Um 00.30Uhr muss ich schon wieder aufstehen um eine Allergie-Tablette zu nehmen. Mein doofer Juckreiz lässt mich einfach nicht mehr schlafen. Um 5.30Uhr bin ich schon wieder wach, doch ich drehe mich nochmal um und kann tatsächlich noch bis 6.30Uhr weiterschlafen. Danach ist aber Schluss. „Rien ne va plus“ – Nichts geht mehr… – Ja, ab Morgen bin ich theoretisch wieder in Frankreich, da muss ich allmählich meine Französisch-Vokabeln auffrischen… *lach*

Ich stehe also auf, mache mich fertig, räume alles auf und geh mal den Müll weg bringen und die Toilette ausleeren. Dabei entsteht dieses Foto… Eigentlich sollte der Vollmond zu sehen sein, doch bis ich abdrücke, setzt sich schon die Wolke davor… Typisch für mich… *seufz*

 

 

Pünktlich um 8.00Uhr starte ich die Trude und fahre los bis nach Llagostera. Die Nachbarn denken bestimmt, dass ich was an der Klatsche habe, denn bei allen ist noch der Rollo unten und nirgends brennt Licht. *seufz* Um 10.00Uhr bin ich auch schon da und ergattere noch den letzten freien Stellplatz. *juhuu*Jetzt gibt’s erst einmal Kaffee und Frühstück bevor ich mir das Städtchen ein wenig anschauen geh. 

Am nächsten Café frage ich nach dem Weg zur Altstadt und zwei junge Herren, die gerade an ihrem Kaffee schlürfen, erklären es mir ganz genau. Es wäre zwar ein Stückchen zu laufen, doch auf jeden Fall sehenswert. Na dann, auf geht’s… Ich schaue mir einen Teil der Altstadt und Teile der Burg an.

 

 

Danach geht’s weiter ins Museum. Die Dame vor Ort ist sehr nett und erklärt mir alles. Das Museum ist kostenlos und ist am Wochenende von 10.00-14.00Uhr geöffnet.

 

 

Nach dem ich den oberen Teil des Museums gesehen habe, führt sie mich in den unteren Teil und lässt für mich ganz alleine ein Video laufen. Klingt alles sehr interessant und ist sehr anschaulich. Danach unterhalte wir uns noch kurz und ich laufe wieder weiter.

 

 

Mein nächster Stopp ist an der Kirche. Leider ist sie geschlossen, doch durch die Scheibe, kann ich doch noch ein wenig was davon erkennen.

 

 

Auf dem Rückweg komme ich an der „Plaza de Catalunya“ vorbei, auf der gerade eine Art Weihnachtsmarkt oder eher ein Weihnachtsspenden-Marathon stattfindet. Ich entscheide mich für eine kleine Tüte geröstete Kastanien. Hier werden sie nicht gewogen. Hier gibt es verschiedene Tütengrößen von 5,00€ über 8,00€, 10,00€ und 12,00€. Ganz schön teuer für mein Geschmack. Doch die restlichen „Essenssachen“ sind alle nichts für mich (Gluten und Laktose), obwohl sie echt lecker ausgesehen haben – und allmählich habe ich schon wieder Hunger!

 

 

Auf dem Rückweg zur Trude frage ich nach einem Lebensmittelgeschäft und es stellt sich heraus, dass wenn ich heute Morgen nach rechts statt nach links abgebogen wäre, ich sofort hin gekommen wäre. So habe ich jetzt auf dem Rückweg meinen Einkauf erledigt und muss gar nicht lange schleppen. Und noch dazu kann ich die „Schinken-Knochen“ kaufen, die ich vergessen habe. Perfekt!

 

 

Nach dem der Einkauf weggeräumt ist, widme ich mich den Kastanien. Die sind heute mein „Mittagessen“… *lach* Sind zwar zum Teil ein bisschen verkohlt, und so sehen auch meine Finger danach aus, doch sie schmecken trotzdem!

 

 

Nach dem Mittagessen komme ich den unfreiwilligen Genuss einer kalten Dusche… Die Flasche mit Sprudel, die ich gerade gekauft habe, hat so viel Druck drauf, dass sie beim Öffnen in alle Richtungen spritzt. Der Boden ist nass, meine Sitzbank, die ganzen Schränke und ich von oben bis unten. *seufz*

 

 

Um mir jetzt ein wenig die Zeit zu vertreiben, lausche ich dem Hörbuch und träume vor mich hin, bis ich mich entscheide, mal hinten in der Alubox zu schauen, was sich darin befindet. Leider nicht das erhoffte Motoröl… Also packe ich alles wieder zusammen. Ich muss Morgen unbedingt dran denken, nicht nur zu tanken, sondern auch Öl zu kaufen. Das „Öl-Mess-Stäbchen“ steht nämlich schon fast auf „MIN“ und da wird es Zeit die Trude nicht nur mit Diesel zu versorgen, sondern auch gleich noch mit einem kräftigen Schluck Öl. Hab mir auch schon das „Typenschild“ abfotografiert. Wasser habe ich heute schon aufgefüllt, da hat’s auch ein bisschen was gebraucht.

Du ahnst gar nicht wie stolz ich auf mich bin, wenn ich solche „Kleinigkeiten“ selbst und/oder mit Hilfe eines Videoanrufs zu Hause meistere. Das hebt nicht nur meine Stimmung, sondern auch gleich noch mein Selbstbewusstsein. *freu* Und vor allem finde ich es echt wichtig auch selbst solche Sachen machen zu können und ich immer auf jemanden angewiesen zu sein!! Wobei ich mich auch nicht davor scheue, jemanden um Hilfe zu fragen – auch „wildfremde“ Menschen…

Doch jetzt klopfe ich mir anerkennend – und mit einem „das-hab-ich-gut-gemacht“ auf die Schulter und setze mich wieder in die warme Trude. Irgendwie ist mir heute nämlich kalt und das hat nicht wirklich etwas mit der unfreiwilligen kalten Dusche zu tun. Bei meinen Eltern in Cullera sind es gerade 18 Grad, hier bei mir nur noch 10… *seufz* Es wird schon merklich kälter!! Ein bisschen graut es mich ja schon weiter ins Kalte zu fahren…

Den Nachmittag verbringe ich jetzt am Reisebericht schreiben und den anderen Blog-Einträgen und dann werde ich mir noch eine Kleinigkeit zum Abendessen machen. Heute habe ich nämlich auch noch einen „gesunden“ Appetit… *lach* Gemeinsam mit dem Abendessen werde ich auch endlich die letzte Tablette meines Antibiotika nehmen und hoffe, dass es jetzt damit bergauf geht – auch wenn ich immer weiter ins Kalte komme!

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