Gestern Abend ging es mir nach dem Abendessen überhaupt nicht gut. Ich habe ganz schreckliche Kopfschmerzen bekommen und bin um 19.00Uhr schon ins Bett gegangen, weil ich von jetzt auf gleich so fertig war. Schlafen konnte ich allerdings nicht, denn mir ist so schlecht geworden, dass ich letztendlich bis um 21.30Uhr auf dem Klo gehockt habe und nicht mehr runter gekommen bin.
Anscheinend war die Suppe doch nicht mehr gut, obwohl sie gut gerochen und geschmeckt hat – oder irgendetwas anderes ist mir nicht bekommen. Ich hatte mehr oder weniger regelrechte „Vergiftungserscheinungen“ und mein Körper hat alles gegeben um in kürzester Zeit alles wieder raus zu bekommen. Nicht schlecht in 2,5 Stunden… Doch in dieser Zeit dachte ich echt, dass ich sterbe! Was für Schmerzen und Bauchkrämpfe – das wünsche ich nicht einmal meinem Feind! *Au,au,au*
Danach ging es mir allerdings genauso schnell wieder besser und ich habe durchgeschlafen bis heute Morgen um 7.00Uhr. *freu*
Mein erster Weg führt mich heute Morgen um 8.00Uhr gleich an die Tankstelle. Zum einen hat Trude wieder Durst und zum anderen brauchen wir noch das Motor-Öl. Genau das Motor-Öl, dass ich brauche, gibt’s an dieser Tankstelle nur im 5-Liter-Kanister für 58,00€… *seufz* Na dann, mischen ist ja nicht…! Getankt, Motor-Öl und gleich noch einen Trichter gekauft und los geht’s mit dem Befüllen. Denkste! Ich bekomme nämlich den Deckel nicht runter, die Dame vor Ort auch nicht und weit und breit ist kein Mann in Sicht, der mir behilflich sein könnte. *seufz* Nach mehreren Versuchen gebe ich auf und fahre weiter ohne etwas nachzuschütten – ein bisschen was ist ja noch drin und sooo weit fahre ich heute ja auch nicht. Bestimmt können sie mir dann vor Ort an meinem neuen Schlafplatz weiterhelfen…
Um 9.35Uhr passiere ich die Grenze zu Frankreich und gegen 11.00Uhr bin ich am „Château du Lac“ (*unbezahlte Werbung*), in einem Dorf unweit von Sigean, meinem heutigen Stellplatz, sowohl von „park4night“ (*unbezahlte Werbung*) als auch von „France Passion“ (*unbezahlte Werbung*). Da ich weit und breit niemanden sehe, mache ich mich auf die Suche und entdecke dann doch einen jungen Herren, der gerade Laub verbrennt, dem ich mitteile, dass ich hier stehe. Er meint nur im gebrochenem Englisch: „Kein Problem! Und um 18.00Uhr ist die Weinprobe…!“ Okay!! D.h. ich habe schon mal Pläne für heute Abend… *lach*
Ich ziehe mich warm an, denn wir haben gerade mal 4°C und laufe ein bisschen spazieren. Also, die Städtchen in Spanien waren ja teilweise schon klein, doch das hier übertrifft sie alle! Es gibt 4 Häuser und doppelt so viele Katzen in dem Dorf. *lach* Innerhalb von 15 Minuten bin ich durch…
Ein paar Herrschaften unterhalten sich auf spanisch und daher frage ich sie, ob es hier etwas zu besichtigen gibt… Sie sagen mir, dass ich ja das Afrikanische Reservat (*unbezahlte Werbung*) mir anschauen gehen könnte – zumindest ein paar Tierchen von außen…
Gesagt, getan und mir gleich auch noch ein Prospekt geholt. Hier darf man nämlich nur mit dem Auto rein – zu Fuß, wie ich, ist man hier fehl am Platz. Na gut! Laufe ich halt wieder zurück. Ein paar Tierchen habe ich dann doch noch gesehen. Für diesen Park sollte man mindestens um die vier Stunden Zeit einplanen. Es gibt einen Teil den man sich im eigenen Auto anschaut und einen Teil, den man dann im Herzen des Parks zu Fuß zurück legt. Der Eintritt kostet pro Person 32,00€. Wenn Du ganz genau schaust, kannst Du vielleicht auf den Fotos das eine oder andere Tierchen entdecken…
An der Trude angekommen fällt mir wieder ein, dass ich ja noch das Öl einfüllen muss. Ich versuche es nochmals alleine. Hole mir sogar die „Wasserpumpenzange“ zur Hilfe – doch auch damit schaffe ich es nicht. Anscheinend halte ich sie falsch, da sie mir dauernd wegrutscht…
Ich laufe also wieder zu dem netten Herrn von vorhin und seinem Kumpel und zu dritt machen wir uns über den Deckel her. Endlich ist er offen und ich kann Öl nachfüllen! *juhuu* Ich schütte einen großzügigen Schluck rein, warte eine Minute und schau nochmal mit dem Stäbchen nach. Ich glaube, die Trude verträgt nochmal so einen Schluck… – Du weißt ja, auf einem Bein kann man nicht so gut stehen – und so… *lach* Übrigens diesen Spruch habe ich Vorgestern Deborah, meiner neuen Bekanntschaft aus England, erzählt und sie musste sooo herzhaft lachen! Das fand sie echt gut!
Also, wieder zurück zur Trude… Ich fülle nochmal ungefähr die gleiche Menge rein und wieder eine Minute warten. Jetzt sieht es schon besser aus. Es steht zwar immer noch eher Richtung Minimum, doch ich will es nicht gleich übertreiben… Hab ja noch ein paar Literchen dabei, d.h., ich kann ja jetzt öfters gucken und nachschenken, wenn Trude doch noch ein oder zwei Schnäpschen haben möchte. *lach* Jetzt weiß ich ja wie es geht! Und mit Hilfe vom Trichter, den ich mir vorsichtshalber auch gleich gekauft habe, ist mir auch nichts daneben gelaufen! Perfekt!
Super stolz packe ich gleich wieder alles zusammen und stecke alles vorsichtshalber noch in eine Plastiktüte – wollen ja keine Sauerei im Auto…
Und wenn ich ja sowieso noch draußen bin, kann ich gleich noch ein paar Bilder vom Château machen…
Jetzt hab‘ ich aber Hunger! Innerhalb kürzester Zeit sind ein paar Kartoffeln gepellt und gekocht. Ein Schuss Olivenöl und etwas Salz drüber und zusammen mit ein paar Bacon-Streifen ergibt das mein schnelles Mittagessen. Ein Scheibchen Käse gibt’s auch noch dazu… Und in der Zwischenzeit bereite ich mir für später einen Granatapfel zu. Ich glaube, bis ich zu Hause bin, sind die leer… *Augenroll* Die schmecken aber auch gut und haben es mir dieses Jahr so richtig angetan. Und so zwischendurch immer wieder ein Löffelchen voll, sind sie ruck-zuck leer…
Jetzt sitze ich hier und schreibe an meinem Reisebericht und muss gestehen, ich friere ein wenig! Die Trude kühlt ganz schön schnell aus und noch dazu bin ich mega empfindlich! Ich hab mir gleich die Wärmflaschen fertig gemacht. Eine liegt auf meinem Bauch und meinen Beinen und die andere im Rücken. So geht’s jetzt ein wenig – nur die Nasenspitze ist ganz kalt. Die Mütze habe ich noch gar nicht ausgezogen, denn sobald mein Kopf kalt ist, friere ich erst recht.
Die anderen Blog-Einträge warten auch schon auf mich, was gerade echt anstrengend ist bei dem schlechten Internet-Empfang, und danach wird es schon mehr oder weniger Zeit für die Weinprobe sein. Bin schon sehr gespannt darauf! Und vor allem, ob ich dann wie ein Baby schlafen werde?! *lach*
Mal schauen, wie weit ich dann Morgen komme…
Der gestrige Abend verlief noch sehr interessant. Ich habe Beate und Dietmar aus München kennen gelernt und gemeinsam sind wir erst eine Runde spazieren gewesen und haben im Anschluss die Wein- und Saft-Degustation wahrgenommen. Dietmar spricht recht gut Französisch und so konnte er das Gespräch gut verfolgen und uns Mädels dann übersetzen…
Unser Gastgeber erzählt uns, dass das Schloss von seinem Urgroßvater kurz nach dem zweiten Weltkrieg gekauft wurde, und dass es seitdem von der Familie von Generation zu Generation weitergegeben und weiter restauriert wird, da es im Krieg sehr zerstört wurde. Jetzt ist er an der Reihe und nebenbei wird auch noch ein wenig Wein angebaut, welcher er nur vor Ort vermarktet.
Die Trauben werden per Hand gelesen und die Maschinen zur Saftgewinnung stammen noch von seinem Großvater, der vor zehn Jahren leider verstorben ist – mit 82 Jahren. Schon er hat sein ganzes Leben dem Schloss und dem Wein gewidmet und so macht es der Enkel jetzt auch.
Neben Saft und Wein gibt es hier eine kleine Menge an Salz, dass er selbst aus dem Meer gewinnt – entweder Natur oder mit Thymian oder Oregano aromatisiert, sowie leckeres Olivenöl. Von den Schwiegereltern gibt es den leckeren Honig-Kuchen mit verschiedenen Aromen auf Wunsch und von seiner Frau noch wunderschönen Schmuck zum Verkauf. Alle beteiligen sich am Geschäft.
Es war alles vorzüglich, nicht nur der Wein und der Saft, sondern auch der Honigkuchen und das Olivenöl. So lecker!! Ich habe uns zwei Flaschen Weißwein, zwei Flaschen Traubensaft und einen Mini-Honig-Kuchen mitgenommen, da er leider weder Gluten noch Laktosefrei ist, dafür aber Zuckerfrei… *lach*
Gegen 20.00Uhr liege ich dann auch wieder im Bett, samt Wärmflaschen, die sind nämlich mittlerweile ein MUSS bei der Kälte. Die Heizung spinnt letzte Nacht ein wenig, so muss ich öfters raus um sie entweder höher und niedriger zu drehen. Es will einfach nicht, wie ich es gerne hätte und noch dazu bekomme ich ab 2.00Uhr schreckliche Kopfschmerzen. Am Wein kann es aber eigentlich nicht liegen, ich habe nämlich nur einen kleinen Schluck Weißwein probiert. Nach Rotwein war mir nicht und somit habe ich auch nichts gemischt.
Um 5.30Uhr ist es dann soweit, dass ich aufstehe und eine Tablette nehme. Ich halte es einfach nicht mehr aus. Bin gespannt, wann ich mal wieder so richtig gut durchschlafe ganz ohne Schmerzen! Ich gebe die Hoffnung nicht auf!
Um 7.30Uhr stehe ich dann endlich auf und mach heute sogar mal die Standheizung an, weil es so kalt ist. Um 8.20Uhr bin ich bereits auf Achse und fahre heute richtig lange. Nach zwei wirklich kurzen Pipi-Pausen komme ich um 13.20Uhr endlich an meinem heutigen Stellplatz an – und zwar wieder bei einem Winzer… *lach*
Ich lerne hier Roberto kennen, einen rüstigen Spanier aus Tarifa, ganz im Süden Spaniens – der letzte Zipfel, der mittlerweile schon 78 Jahre alt ist und mit 17 Jahren auf der Flucht vor Franco hier hergekommen ist. Er freut sich jemanden anzutreffen, der auch spanisch spricht und hilft mir gleich mich um den Strom zu kümmern. Und ich freu mich natürlich auch immer, wenn ich eine meiner Muttersprachen anwenden kann, denn mit englisch kommt man hier nur bedingt weiter – ist so ähnlich wie in Spanien, da bekomme ich das gleiche zu hören.
Nachdem alles geklärt ist und ich 5,00€ für den Strom los geworden bin, koche ich mir eine Kleinigkeit und ruhe mich etwas aus. Die netten Damen vom Weingut haben mir ihr WLAN-Passwort gegeben, doch anscheinend stehe ich etwas zu weit weg, denn es funktioniert nicht wirklich gut. Generell funktioniert das Internet seitdem ich in Frankreich bin nicht so sonderlich. Habe echt meine Schwierigkeiten alles online zu bekommen.
Um 17.00Uhr ist die Weinprobe für mich ganz alleine angesetzt. Bin froh, dass ich den Bauch schon gefüllt habe… *lach* Gleich um 14.30Uhr wäre es mir doch ein bisschen zu früh gewesen. Und obwohl ich mich schon sehr darauf freue, ist sie nicht halb so schön wie gestern. Ich bekomme einfach nur ein Glas hingestellt und fertig. Es wird nicht wirklich was erzählt und ich werde einfach „alleine“ gelassen. Naja… Ich entscheide mich für eine Flasche Weißwein und für eine Flasche Williams-Birnen-Saft, den ich allerdings leider nicht probieren kann. Doch Saft geht eigentlich immer. Alles andere war mir entweder zu groß (Marmeladen) oder zu teuer (Trüffel-Variationen). Aber es ist auch so vollkommen okay für mich.
Jetzt sitze ich wieder in der Trude und werde wohl nicht mehr viel unternehmen, außer noch die Zahnbürste und den Staubsauger mal ans Stromnetz zu hängen – wenn schon, denn schon. Soll sich ja auch lohnen…
Und natürlich noch nach meiner weiteren Reiseroute schauen, denn ich bin am Donnerstagabend in Freiburg im Breisgau mit meinem Lieblingsmensch verabredet, wenn nichts mehr dazwischen kommt. – Deshalb fahre ich ja auch wieder ein paar Kilometer mehr am Tag, als eigentlich geplant… Was man nicht alles tut um seinen Lieblingsmensch wieder zu sehen und noch ein, zwei Tage gemeinsam zu verbringen… *schmunzel* Morgen möchte ich es auf jeden Fall bis hinter Lyon schaffen… Drück mir die Daumen, dass alles nach Plan verläuft und ich heute gut schlafen kann!!
Um 20.00Uhr lag ich gestern Abend wieder im Bett, in der Hoffnung gut und lange zu schlafen. Bis um 2.00Uhr habe ich tatsächlich auch sehr gut geschlafen und dann bin ich vom Regen – so dachte ich – wach geworden. Für Regen war es allerdings zu zart und Nieselregen hört sich auch anders an. Als ich dann aus dem Fenster geschaut habe, wusste ich, was es ist. Es hat geschneit!!
Jetzt bin ich schon nicht die A75 gefahren, weil es hieß, dort liegt schon Schnee und jetzt hat er mich hier auch eingeholt… Ich mache mir nur ganz kurz darüber Gedanken, fluche ordentlich und lege mich wieder schlafen, kann’s ja doch nicht ändern…
Um 7.00Uhr stehe ich so richtig schlecht gelaunt auf. Finde es einfach doof, wenn ich mit der Trude unterwegs bin und es schneit. Noch dazu ist heute alles nur grau in grau. Ach, und überhaupt, viel zu kalt, viel zu nass und die Knochen tun auch schon wieder weh. 20 Grad unterschied ist eben doch enorm… Und eigentlich möchte ich lieber wieder ins Warme… Doch versprochen ist versprochen und so gebe ich dann das nächste Ziel ins Handy ein – weiter in Richtung Deutschland.
…Natürlich hat es auch einen besonderen Lerneffekt bei diesem Wetter zu fahren und trotzdem hätte ich es nicht gebraucht!!…
Was bin ich froh, dass ich gestern alles was mit Strom zu tun hat, gut eingepackt habe, dass es nicht nass werden konnte!! Allerdings bin ich jetzt ziemlich nass, bis ich alles wieder zusammengepackt habe. Doch das Kabel rollt sich nun mal nicht von alleine auf… *seufz*
In der Trude ziehe ich gleich frische Socken und andere Schuhe an und dann geht’s kurz darauf auch schon los. Die Standheizung ist auch schon gelaufen und so ist es in der Trude rucki-zucki mollig warm – vor allem in der Fahrerkabine – wenigstens etwas. Um 8.00Uhr starte ich und bin richtig froh, dass ich es problemlos vom Hof schaffe und die Bremsen gut funktionieren.
Die Straßen an sich sind so gut wie frei von Eis und Schnee – nur dieser Matsch überall… Igitt! Die Sonne schafft es heute gar nicht raus zu kommen! Die ist wahrscheinlich genauso schlecht drauf wie ich… *lach*
Ich fahre und fahre und fahre – bei dem Wetter mag ich eh nichts großartiges Unternehmen. Irgendwann passiere ich dann auch Lyon und möchte eigentlich schon in Bourg-en-Bresse anhalten – doch dann denke ich mir, ach nee, noch ein bisschen geht noch…
Aus diesem bisschen sind es dann doch wieder fast 75km und 90 Minuten geworden… Denn in Cousance hat mir der Stellplatz über park4night (*unbezahlte Werbung*) dieses Mal absolut nicht gefallen, da stand ich mutterseelenallein direkt an der Hauptstraße. Nicht schön! Dann habe ich doch wieder über France Passion (*unbezahlte Werbung*) geschaut und siehe da, ich habe einen Winzer (*unbezahlte Werbung*) gefunden… *lach* Ja, schon wieder ein Winzer. Ist zwar auch direkt an der Straße, doch da ich hinterm Haus stehen kann, ist es hier ruhig und geschützt. Prima!
Mit dem ganzen Theater bin ich erst um 15.30Uhr hier angekommen! Und hatte nur zwei Pipi-Pausen, einmal Tanken, denn Trude hatte wieder Durst, und einmal einen kleinen Einkauf im Inter Marché (*unbezahlte Werbung*), von dem ich dieses Mal überhaupt nicht begeistert bin. Doch wie sollte es auch anders sein, kein Wunder dass ich nur Doofes „anziehe“ bei dieser Laune!! Morgen gibt’s dann also bitte wieder gute Laune! Beim Diesel waren wir heute übrigens bei 1,66€/Liter.
Hier vor Ort habe ich mir erst einmal Nudeln gekocht, was eigentlich so was von untypisch für mich ist. Eigentlich mag ich gar keine Nudeln, doch ich habe irgendwie Heißhunger darauf. Es heißt ja Nudeln machen glücklich – vielleicht brauche ich deshalb eine große Portion davon… *lach*
Danach gehe ich zur „Degustation“, die jedoch genau so „trocken“ und lieblos abläuft, wie die gestrige… Zwei Flaschen Wein wandern trotzdem – wie von Zauberhand – in die Trude… Kann gar nicht verstehen, wie so etwas passieren kann… *lach*
Heute gibt es nur mal schnell ein paar Bilder um mich herum und fertig, denn bei diesem Wetter mag ich nicht spazieren gehen. Es nieselt dauernd und ich möchte mir nicht schon wieder den Tod holen… Also sitze ich jetzt wieder gemütlich in der Trude, schreibe meinen Reisebericht, schwelge (jetzt schon) in warmen Erinnerungen und schmiede Pläne wie es wann und wie weitergehen könnte… *freu*
Auch gestern war ich wieder um 20.00Uhr schon im Bett. Was soll ich auch sonst tun? *lach* Pünktlich um 2.00Uhr wache ich auf und dann wieder um 6.00Uhr. Meine innere Uhr hat sich wohl neu eingestellt… *seufz*
Um 7.00Uhr stehe ich auf und um 8.00Uhr bin ich schon wieder „on tour“. Mein eigentliches Ziel sollte Soultz Haut Rhin in Frankreich sein…
Um 12.15Uhr bin ich dort auch eingetrudelt und habe mir erst einmal etwas zum Essen gemacht. Ich habe schrecklichen Hunger auf eine Zwiebel-Tortilla (Omelett) – geworden ist es eher ein Rührei… *lach* Doch trotzdem lecker!
Um 13.30Uhr treffe ich endlich jemanden vor Ort an und frage, ob ich hier zum Übernachten bleiben kann. Und entweder hat die Dame nicht dazu gehört, wusste nicht wirklich Bescheid, oder wollte mich einfach nur schnell wieder los haben – denn sie hat mich, wenn ich es wiederum richtig verstanden habe (*Augenroll*), auf den öffentlichen bzw. städtischen Stellplatz in die nächste Ortschaft geschickt. Und „eigentlich“ wollte ich ja auf dem Platz von France Passion (*unbezahlte Werbung*) stehen. Vielleicht haben wir aber auch jeweils im gebrochenem Englisch aneinander vorbei geredet. So ist das manchmal…
Ich entscheide mich kurzer Hand nach einem Platz vom Landvergnügen (*unbezahlte Werbung*) in Deutschland zu schauen, denn soweit ist es ja nicht mehr bis zur Grenze. Schnell ist auch der Wein- und Obsthof Rüdlin (*unbezahlte Werbung*) in Auggen gefunden. Nach einem kurzen Telefonat ist alles klar und ich kann kommen.
Und dann das: Ich habe keinen Internet-Empfang!! Oh nein, wie soll ich jetzt den Weg finden? Ich fahre einfach mal auf gut Glück los und überlege schon, ob ich ganz altmodisch mit Landkarte zumindest bis nach Deutschland fahren soll, in der Hoffnung das es dann geht. Und kaum habe ich eine Lösung in meinem Kopf gefunden, funktioniert in der nächsten Ortschaft wieder alles. *seufz* Glück gehabt!! Aber Hauptsache mich grübeln lassen… *lach*
Um 14.20Uhr passiere ich also die Grenze zu Deutschland und um 14.50Uhr bin ich endlich am heutigen Stellplatz! Im Sommer ist es hier bestimmt wunderschön. Doch heute ist nunmal wieder alles und überall einfach nur grau… Und auch heute ist die Sonne nicht ein einziges Mal rausgekommen. Alles ist einfach nur grau, grau und nochmal grau.
Ich darf Mitten auf dem Hof stehen bleiben, ganz so, wie mir beliebt, da jetzt im Winter eh nicht so viel los ist. Prima, dann bewege ich die Trude jetzt auch keinen Meter mehr! Ausruhen ist jetzt angesagt! Und heute Abend ab 18.00Uhr gibt’s dann, wenn ich Glück habe, und das Wetter mitspielt, einen Glühwein auf dem Hof! *yummi* Mein erster dieses Jahr… Die Äpfel im Hofladen sehen auch gut aus, vielleicht hole ich mir auch davon noch welche. Kaum bin ich in Deutschland verspüre ich wieder Lust auf Äpfel… *lach*
Ach, und übrigens, so etwas passiert, wenn man nicht alles ordnungsgemäß verstaut!!
Jetzt hatten es meine Muscheln über zwei Grenzen geschafft und sind mir leider jetzt doch zum Teil kaputt gegangen. Die Steine haben gewonnen… *schade* Jetzt darf ich nur nicht vergessen, noch zu kehren und nicht barfuß zu laufen, denn das könnte jetzt ein bisschen picksen… Nun ja, wie war das noch gleich, wenn man noch nicht genug Arbeit hat, dann macht man sich eben welche…
Heute war die Fahrt generell ein bisschen „spuki“. Die Badezimmertür ist irgendwann wie von Geisterhand von ganz alleine aufgegangen und in den Kurven hat’s geklappert… Ich hab eine Ewigkeit gebraucht, bis ich endlich gemerkt habe, was das Klappern ist! *lach* Und wahrscheinlich habe ich sie einfach nur nicht richtig zugemacht gehabt…
Dann habe ich wohl einen Strang von unserem Mückenschutz in der Tür eingeklemmt und das hat den anderen Autofahrern fröhlich hinterher gewunken.
Das hintere Fenster, die Seitenspiegel und die Fenster in der Fahrerkabine wollte ich auch noch sauber machen und hab mir gedacht, ich nehme Desinfektionstücher, damit wird es bestimmt sauber. Naja, was soll ich sagen… Ich habe es verschlimmbessert…, wenn Du weißt was ich meine… *lach* Bin froh, dass es dann doch noch mal ordentlich geregnet hat.
Bin gespannt, was mich heute noch erwartet…
Meinem Lieblingsmensch habe ich erzählt, dass ich jetzt doch schon noch näher an Freiburg bin und seine Reaktion darauf war: „Geh ja nicht ohne mich ins Martinsbräu (*unbezahlte Werbung*)!“ *lach* Na, wenn das seine ganzen Sorgen sind… Nein, nein, ich bleibe heute ganz brav hier. Bin für heute wieder mehr als genug gefahren…
Ich sitze hier, schreibe meinen Reisebericht, schaue aus dem Fenster und freu mich über die ganzen Blätter die sich bewegen, bis ich merke, dass es keine Blätter sind, sondern mini kleine Vögelchen. Doch es sind sooo viele… Ich dachte es wäre Laub, das vom Wind aufgewirbelt wird. Ich weiß gar nicht, ob Du es auf dem Foto sehen kannst, doch es ist sooo schön. Und die Vögelchen scheint es nicht zu interessieren, ob die Sonne scheint oder nicht – sie machen einfach ihr Ding… Ich sollte mir ein Beispiel daran nehmen!
Und jetzt auf einen schönen (Glühwein-) Abend…
Der Abend gestern bei meinen Gastgebern war noch sehr schön. Um kurz vor 18.00Uhr habe ich mich warm eingepackt und bin noch mal raus gegangen. Die „Party“ war schon voll am Laufen… Nein, so schlimm war es nicht. *lach* In der Vinothek hatten sich einige Gäste eingefunden, doch ich bin bei meiner Gastgeberin im Ladenbereich geblieben und habe hier sowohl einen weißen Glühwein als auch einen Kinderpunsch genossen. Danach habe ich mir auch gleich noch die Äpfel gekauft, bevor ich es vergesse.
Trotz allem habe ich wieder recht pünktlich im Bett gelegen und habe wie immer solala geschlafen. Ein bisschen lag es diesmal wohl auch an der Aufregung, ob ich das mit dem Parken in Freiburg hinbekomme… Vor Großstädten habe ich immer ein wenig mehr Respekt…
Pünktlich um 6.30Uhr wache ich auf, richte wieder alles und um kurz nach 8.00Uhr fahre ich los. Das Wetter ist für mich persönlich schrecklich! Überall Schnee und Eis und noch dazu funktioniert irgendwie meine Scheibenwaschanlage nicht richtig. Ich habe das Gefühl, dass es mehr schmiert als das die Scheiben sauber werden. So macht das Fahren echt keinen Spaß mehr. Und noch dazu vergesse ich die Spiegel zu enteisen. Doch auf einen Parkplatz trau ich mich bei diesen Straßenverhältnissen auch nicht mehr drauf. Nicht das ich wegrutsche oder nicht wieder wegkomme. *Ahhh* So fahre ich also mit wenig „Sichtweite“ – weder nach vorne noch nach hinten – irgendwie weiter und bete, dass ich heile ankomme!
Nach einer gefühlten Ewigkeit – und dabei sind es nur 49 Kilometer – komme ich dann auch tatsächlich wohl erhalten in Freiburg an. Theoretisch möchte ich wieder in der Türkenlouisestraße, so wie jedes Mal, parken. Praktisch geht es leider nicht. Zum einen ist da eine Baustelle und zum anderen sind alle Plätze entweder belegt oder ich erkenne einfach nicht durch den vielen Schnee, ob das noch ein Parkplatz ist oder nicht.
Irgendwann finde ich endlich in einer Seitenstraße einen Platz, wende in drei Zügen auf einer komplett verschneiten Fahrbahn und parke so gut wie es geht ein. Das Tagesticket soll 7,50€ für 24 Stunden kosten, doch der Automat scheint kaputt zu sein. Hoffe ich bekomme auch so kein Knöllchen.
Mein Lieblingsmensch soll theoretisch um kurz nach 9.00Uhr am Hauptbahnhof in Freiburg ankommen, doch leider kommt sein Zug mit 70 Minuten Verspätung. Daher entschließe ich mich den Spieß umzudrehen und ihn am Bahnhof abzuholen.
Ich laufe los und bin doch viel schneller am Bahnhof als angenommen. Naja, gibt’s halt noch ein „Bahnhofs-Bummel“ durch die paar wenigen Geschäfte – Hauptsache im Warmen. Und dann, dann endlich, um 10.20Uhr kommt der Zug! *Juhuu*
Nachdem wir uns endlich finden, laufen wir als allererstes auf den Weihnachtsmarkt und gönnen uns einen Glühwein bzw. einen Kinderpunsch zum Aufwärmen. Danach geht’s weiter durch die einzelnen Buden, probieren noch ein Karamell-Schnäpschen und enden letztendlich im Martinsbräu (*unbezahlte Werbung*). Hier gibt’s jetzt eine Mischung aus Frühstück und Mittagessen, bestehend aus einer Haxe. *lach* Für mich nur mit Salat und für meinen Lieblingsmensch ganz klassisch mit Sauerkraut und Semmelknödel.
Wie immer super lecker!! *yummi* Im Anschluss laufen wir recht schnell an die Trude, es ist nämlich saukalt!! Wir sind beide irgendwie so fertig, dass wir uns hinlegen und einen kleinen Mittagsschlaf machen – vielleicht wird’s uns ja dann warm… *lach*
Als es schon wieder anfängt fast dunkel zu werden, beschließen wir nochmal eine Runde über den Weihnachtsmarkt zu laufen und einen kleinen Einkaufsbummel zu machen – mein Lieblingsmensch ist auf der Suche nach einem Parka. Und ich muss gestehen, jetzt ist es hier auf dem Weihnachtsmarkt noch schöner als heute Vormittag… Und eine Portion Raclette-Käse auf glutenfreiem Bauernbrot gibt’s noch dazu! Wie aufmerksam von den Anbietern! Finde ich eine gute Idee und es hat lecker geschmeckt.
Die richtige Jacke findet mein Lieblingsmensch heute leider noch nicht. Entweder ist das Material doof, die Jacke zu kurz oder zu lang, oder die Verkäuferin ist viel zu aufdringlich und ganz versessen darauf kurz vor Schluss noch etwas zu verkaufen – und das kann mein Lieblingsmensch ja überhaupt nicht leiden.
Irgendwann kommen wir wieder in der Trude an und fallen todmüde ins Bett – immerhin sind wir heute fast 14 Kilometer gelaufen! Das ist Rekord für mich!! Dementsprechend doof ist auch die Nacht. Zum einen, weil ich mich mal wieder überfordert habe und mir alles weh tut, und zum anderen, weil es zu zweit mit nur einer Decke und einem Kissen doch ganz schön eng wird. Zwei dünnere Kolter-Decken haben wir zwar noch, und zwei Wärmflaschen, doch es ist nicht dasselbe… *lach*
Die Nacht war kalt!! Nicht nur durch die Minusgrade draußen, sondern noch dazu ist die Heizung kurzfristig ausgefallen, da die spanische Gasflasche leer war. Mein Lieblingsmensch war so lieb und ist in die Eiseskälte gegangen um alles umzustellen. Danach hat die Heizung wieder geschnurrt und nach und nach ist es in der Trude wieder warm geworden.
Theoretisch wollten wir heute zu meiner liebsten Freundin und meinem Lieblingsschwager nach Bad König auf den Weihnachtsmarkt, doch leider sind beide krank und haben uns abgesagt. Wir wünschen von hier aus nochmals gute Besserung!
Wir entschließen uns also während der Fahrt, dass wir jetzt in Offenburg einen halt machen und hier gemütlich frühstücken gehen. Das ist die beste Idee überhaupt!! Die Landschaft ist wunderschön und das Frühstück schmeckt himmlisch – noch dazu, was für riesige Portionen!! Damit haben wir beide nicht gerechnet. Es ist sooo viel, dass ich mir ein Teil davon sogar einpacke und mitnehme, weil ich es vor Ort einfach nicht mehr schaffe…
Danach laufen wir über den Mini-Weihnachtsmarkt vor Ort und fahren weiter bis nach Heidelberg – besser gesagt, mein Lieblingsmensch fährt, denn das Problem mit der Sicht ist immer noch nicht geklärt. An der einen Tankstelle kann man uns auch nicht weiterhelfen, da das Mittel ausverkauft ist und angeblich sieht mein Lieblingsmensch noch genug… Na dann, darf er auch fahren! Ich habe Pause!! *lach*
Hier parken wir direkt an der Neckarwiese und laufen auf den Weihnachtsmarkt in der Altstadt. Mittlerweile wissen wir, dass er hier an mehreren Positionen rund um die Altstadt aufgeteilt ist. Und hier gibt’s auch endlich Feuerzangenbowle. Ich liebe Feuerzangenbowle!!
Auf dem Rückweg gönnen wir uns am letzten Stand nochmals eine Feuerzangenbowle und ich muss bei diesem Kärtchen so herzhaft lachen…
Sollte es nicht eigentlich heißen: Trink 11… zahl 10… *so lustig*
Als wir endlich an der Trude ankommen, haben wir schon wieder Hunger und vespern gemütlich die ganzen „Reste“ aus dem Kühlschrank, einen Salat und noch so einiges mehr. Und um 18.30Uhr sind wir beide schon so fix und fertig, dass wir ins Bett gehen. Heute dürfte mit der Heizung nichts mehr schiefgehen! Hoffe ich, denn wir haben -9°C. *Ahhh* Gott sei Dank macht unsere Trude alles mit! Braves Mädchen!!
Die vorerst letzte Nacht bricht an…
Auch die letzte Nacht war ein wenig unruhig und kalt. Die Heizung hat echt zu kämpfen bei diesen Minusgraden. Die Temperaturanzeige steht morgens um 07.30Uhr auf -9°C. *brrr*
Mein Lieblingsmensch geht kurz an die frische Luft und wird von einer Passantin gefragt, ob er jetzt schwimmen gehen würde. Und er antwortet nur: „Ja klar, gleich geht’s los!“ Die Dame ist dann doch ein wenig irritiert… *lach* Doch sooo abwegig ist es gar nicht, oder? Immerhin war gestern jemand mit seinem „Stand Up Paddle Board“ auf dem Neckar… Ist zwar bei diesen Temperaturen nicht unbedingt meins, doch wer’s brauch…
Wir beschließen uns so schnell wie möglich fertig zu machen und los zu fahren! Bis nach Weinheim zu unserem Obstladen ist es nicht weit und so fahren wir über die Landstraße dort hin. Die Straßen sind absolut frei und wir kommen gut vorwärts. Feldsalat, Kartoffeln, Äpfel, Birnen, Möhren und Eier kaufen wir ein und um 10.00Uhr sind wir auch schon zu Hause.
Und rate mal, was die erste Beschäftigung zu Hause ist…
Genau, ein Feuerchen anzünden!! Es ist nämlich ganz schön kalt hier!!
Ansonsten verläuft der Tag eher ruhig unter anderem mit Trude ausräumen, Wäsche waschen, mit unserer Großen Frühstücken, Hundelins begrüßen, etc. Ein etwas „chilliger“ Tag ohne dass wir das Haus nochmal verlassen. Was mir sehr recht ist bei diesen Temperaturen…
Und somit geht der erste Teil meiner Überwinterungs-Reise zu Ende… Wenn alles nach Plan verläuft, werde ich im Januar wieder durchstarten. Wann genau, weiß ich noch nicht.
Und jetzt mal eine kurze Zusammenfassung meiner Tour… In 47 Tagen habe ich:
Also insgesamt bin ich überaus zufrieden mit meiner ersten Solo-Tour und es wird definitiv nicht meine letzte sein. Jetzt freue ich mich auf ein paar richtig schöne Tage im Kreise der Family und dann schauen wir weiter. Ich halte Dich auf jeden Fall auf dem Laufenden, wenn es wieder weiter geht!
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