Überwinterung Teil IV - Februar 2023

Tag 31: Freitag, 10. Februar 2023

Cullera: Vom Strand zum Bahnhofsviertel: 7km

Heute Morgen ist mein Lieblingsmensch zwar später als in Deutschland, doch wesentlich früher als ich, wach. Wie gut, dass er sich leise verhält, ein bisschen spazieren geht – für Dich und für mich Bilder macht – und mich noch ein bisschen schlafen lässt. Um 07.30Uhr ist dann aber doch die Nacht zu Ende… *seufz*

 

 

 

 

Wir packen alles zusammen und fahren an den Bahnhof. Jetzt kann ich gleich die Gelegenheit nutzen und meinem Lieblingsmensch zeigen was für Geräusche unsere liebe Trude seit einer Woche macht. Schnell ist ihm klar, dass das der Keilriemen ist und der unbedingt gewechselt werden muss, bevor ich weiterfahre.

Bei Eduardo (Talleres Tursa) (*unbezahlte Werbung*), unserer Werkstatt des Vertrauens, versuche ich der Dame am Empfang mein Problem zu schildern und sie meint dann nur. Ja, das ist der Riemen, da kreischt das Auto, wie viele kleine Vögelchen… Ja, genau! Eduardo wird hinzugezogen und er kümmert sich auch gleich darum ohne lange Wartezeiten. Er muss zwar den Keilriemen bestellen, doch bis heute Abend um 18.00Uhr ist alles erledigt! Super!

Wir begeben uns also auf den halbstündigen Fußmarsch bis zum Bahnhof. Auch heute ist der Zug schon sehr voll, doch das scheint irgendwie normal zu sein. Da kann man froh sein, wenn man noch einen Sitz ergattert.

In Valencia selbst entdecke ich seit Jahren das erste Mal dieses Mosaik… Danach laufen wir als erstes in Richtung Mercado Central und gehen dort gemütlich in unserer Lieblings-Kneipe „Tapas Boatella“ (*unbezahlte Werbung*) frühstücken…

 

 

 

 

 

Danach laufen wir kreuz und quer über den Markt und durch die verschiedensten Gässchen. Wir kaufen ein bisschen Obst wie Kumquats und Avocados, sowie getrocknete Hibiskusblüten und kandierte Orangenscheiben für mich und einige frische Datteln für meine Mama. Mein Lieblingsmensch kauft sich noch eine neue Kappe bei „Sombreros Alberos“ (*unbezahlte Werbung*) und ich bewundere einen „Handmade-Upcycling-Laden“ (*unbezahlte Werbung*). Eine tolle Inspirationsquelle!!

 

 

 

Nachdem wir schon kaputt vom Laufen sind, entscheiden wir uns einfach wieder zurück zu fahren und in Cullera die Zeit zu verbringen, bis wir unsere Trude wieder abholen können.

Kaum kommen wir in Cullera an, ruft auch schon der Hunger. Das Problem ist nur, dass es mittlerweile schon 15.30Uhr ist. Ein Versuch ist es trotzdem Wert und wir starten unseren „Marsch“ zu unserem Lieblings-Fisch-Restaurant „El Puerto“ (*unbezahlte Werbung*). Vielleicht haben wir ja Glück…

Dort angekommen bekommen wir auf jeden Fall etwas zu trinken und Sergio – unser Gastgeber – betont zwar, dass wir um diese Uhrzeit kein Menü mehr haben können, aber wenn wir möchten, würde er uns einfach eine kleine Fischplatte machen. Perfekt! Genau DAS wollen wir nämlich sowieso essen. Herrlich!! Und sooo lecker!!

Vor dem Essen gibt’s allerdings noch eine Runde „Cazalla“, zum Essen ein Schlückchen Sangría und zum Nachtisch einen „Cremaet“. Puhh! Gott sei Dank müssen wir noch eine groooßßßeee Runde laufen bis wir an der Trude sind und noch dazu ist es dann nur noch ein Katzensprung bis zum Stellplatz… *lach*

 

 

 

Um kurz nach 17.00Uhr sind wir schon an der Werkstatt und Trude wartet schon auf uns, inkl. neuem Keilriemen. Im Anschluss gehen wir noch schnelle eine Kleinigkeit einkaufen und begeben uns an den Stellplatz. Ich hab mich notgedrungen schon an die ganzen Schieflagen gewöhnt, doch meinen Lieblingsmensch stört das sehr uns so fährt er die Trude auf Keile.

 

 

Schlagskaputt, nach über 12km zu Fuß, fallen wir ziemlich müde ins Bett!

 

Tag 32: Samstag, 11. Februar 2023

Cullera vor Ort: 0km

Heute schlafen wir irgendwie beide etwas länger, was aber gar nichts ausmacht, da wir ganz Nahe am Bahnhof stehen. Das einzige Problem ist nur, dass die Züge heute nur alle Stunde fahren. Also beeilen wir uns doch ein wenig, damit wir nicht noch eine ganze Stunde warten müssen und nehmen den Zug um 09.17Uhr.

Und wenn Du Dich fragst, ob wir schon wieder nach Valencia fahren… JA! Denn heute ist der Besuch im Oceanografic (*unbezahlte Werbung*) geplant, den mein Lieblingsmensch von meiner Schwester zum Geburtstag geschenkt bekommen hat. Doch bevor wir dorthin die Metro nehmen, halten wir im „Mora-Caffe“ (*unbezahlte Werbung*) und frühstücken erst einmal.

 

 

Danach geht’s die kurze Metro-Strecke zum Riesen-Aquarium. Immer wieder sooo schön. Allerdings laufen wir heute im Sause-Schritt und sind nach ca. 3 Stunden schon durch. Im Vergleich habe ich mit meiner Schwester letzten Sommer 7 Stunden gebraucht. Allerdings haben wir damals viele Informationen dazu gelesen und Unmengen an Fotos gemacht. Dieses Mal nicht. Da die Informationen nicht auf Deutsch sind, schauen wir uns einfach nur die Tiere an und ich fotografiere nur ganz, ganz wenig. Vor allem die Tiere, die ich beim letzten Mal verpasst habe… *lach*

 

 

Danach laufen wir an die Metro Station um wieder an den Bahnhofsviertel zu kommen.

 

 

Auch hier fängt beim Bummeln allmählich der Hunger wieder an, doch da wir heute Abend nochmal zu Sergio gehen wollen, entscheiden wir uns für eine „Bauchweh“-Waffel von „Waffle-Time“ (*unbezahlte Werbung*). *lach* Doch super lecker ist sie trotzdem! Mein Lieblingsmensch nimmt eine mit Nutella (*unbezahlte Werbung*) und ich eine Karamellisierte. *yummi*

 

 

Danach begeben wir uns auf den Heimweg und da der Zug erst in 40 Minuten kommt, trinken wir gemütlich einen Kaffee am Bahnhof. In Cullera angekommen schauen wir uns den Busfahrplan für nachher an, bringen das „Bip&Go“-Gerät (*unbezahlte Werbung*) an der Trude an – denn mein Lieblingsmensch hat mir das und ganz viel anderen Kram für mich mitgebracht – und schlafen dann eine kleine Siesta. Es ist erst 17.00Uhr und Abendessen gibt’s frühestens um 20.00Uhr.

 

 

Um 19.00Uhr begeben wir uns also an die Bushaltestelle, doch erst gegen 19.30Uhr fährt der Bus los. Irgendwie haben die es hier nicht wirklich mit der Pünktlichkeit. Es sind immer nur ca. Angaben, da sie auf die ankommenden Zügen aus Valencia und Gandía warten… *seufz* Naja, immerhin sitzen wir im Warmen und in Fahrtrichtung. *lach*

Gott sei Dank frage ich den Busfahrer nochmal, wann denn heute der letzte Bus fährt. Im Fahrplan steht 22.50Uhr, allerdings ist heute um 21.50Uhr schon Schluss! Wird nämlich ein ganz schön langer Spaziergang, wenn wir den letzten Bus verpassen…

Bei Sergio (*unbezahlte Werbung*) angekommen müssen wir noch ein Wenig warten bis die Küche besetzt ist und lassen es uns dann richtig gut gehen! *yummi*

 

 

Wir schaffen es pünktlich wieder zum Bus und treffen auch auf den gleichen Busfahrer wie vorhin. *lach*Bevor wir los fahren mache ich noch ein Bild von der Burg bei Nacht. Kannst Du den Serpentinen-Weg erkennen?

 

 

Um 23.00Uhr fallen wir ziemlich müde ins Bett und die Heizung macht schon die ersten Anzeichen, dass das Gas bald leer ist. *seufz*

 

Tag 33: Sonntag, 12. Februar 2023

Cullera – Tavernes de la Valldigna – Sueca – Cullera: 61km

Heute dürfen wir nicht verschlafen, denn mein Lieblingsmensch muss heute leider schon wieder abfliegen. Mein Lieblingsmensch ist wieder viel zu früh auf und da ich auch nicht mehr wirklich schlafen kann, stehe ich auch schon um 6.30Uhr auf. Nach einem gemütlichem Kaffee und Koffer packen fahren wir mit der Trude los, denn mein Lieblingsmensch möchte mir noch eine Freude machen und die Gasflasche für mich wechseln, damit ich nachher im Warmen sitze.

Wir fahren die große Tour über den Faro (Leuchtturm), damit die Trude ein wenig bewegt wird und sich auch die Batterien etwas aufladen. Tankstelle Nr. 1 an der großen Brücke ist leergekauft, Tankstelle Nr. 2 in der Stadtmitte genauso. Das ist ja doof. An der Tankstelle Nr. 2 empfiehlt man mir, dass ich doch Morgen früh direkt ans Gas-Depot fahren soll. Dort würde man mir bestimmt auch die Butan- in eine Propan-Gasflasche tauschen.

Wir überlegen kurz, entscheiden uns dann doch dagegen und fahren nach Tavernes de la Valldigna an die nächste Tankstelle. Doch auch hier haben wir kein Glück. Okay, dann fahren wir eben nach Sueca – immerhin liegt das in der richtigen Richtung um dann nach Valencia zu kommen. Doch auch hier in Sueca finden wir an keiner der drei Tankstellen eine volle Gasflasche. Es ist der Wurm drin und mittlerweile ist es schon so spät geworden, dass wir hier in Sueca einen Platz für Trude finden müssen, während ich meinen Lieblingsmensch an den Flughafen bringe. In einer Seitenstraße ist dann schnell etwas gefunden. Schnell noch ein Foto von der Straße machen, damit ich nachher auch noch weiß, wo ich hin muss!!

Während der Fahrt „knallt’s“ mal kurz und kräftig und wir können uns nicht vorstellen, was das ist. Doch als ich die Badezimmertür öffne, ist es klar. Die Stange in der Dusche ist runter gekommen… *oh man* Mein Lieblingsmensch nimmt sich noch schnell die Zeit um alles wieder aufzuhängen. Doch jetzt müssen wir uns echt sputen und nach einem kleinen Fußmarsch im Eiltempo kommen wir wenige Minuten vor dem Zug am Bahnhof an. Was für eine Rennerei und dabei hatten wir heute Morgen noch sooo viel Zeit übrig. *lach*

Während der Zugfahrt sind wir oftmals in Gedanken verloren. Ist einfach doof, wenn der Abschied schon so schnell naht. Wir lassen uns dieses Mal auch nicht wirklich Zeit am Bahnhof, sondern fahren gleich mit der Metro durch bis zum Flughafen. Und auch hier, möchte mein Lieblingsmensch lieber gleich durch die Passkontrolle laufen. Kann ich verstehen, umso länger wir den Abschied verzögern, um so schlimmer wird’s.

Wir verabschieden uns unter Tränen und ich warte bis er tatsächlich durch die Kontrolle gekommen ist. Er wird aufgefordert Koffer und Taschen zu öffnen… Kurze Zeit später ruft mich mein Lieblingsmensch an und teilt mir mit, dass das eine Sprengstoffkontrolle war… *oh man* Er ist froh, dass der nette Herr auch Deutsch konnte und es keine Probleme gab.

Ich begebe mich also wieder in die Metro und habe gleich doppeltes Glück, denn kaum bin ich am Bahnhof, dauert es auch nicht mehr lange, bis der Zug abfährt und ich bekomme einen Platz in Fahrtrichtung. Darf jetzt nur nicht vergessen in Sueca auszusteigen… *lach*

Ich bin tatsächlich so sehr in Gedanken, dass ich höre, wie Sueca als nächste Haltestelle angesagt wird, lese auch das Schild und… Uff! Nochmal Glück gehabt, denn ich realisiere es dann doch noch, dass ich HIER aussteigen muss!! Nach kurzer Zeit bin ich dann auch an der Trude.

 

 

Von hier aus fahre ich wieder nach Cullera an den Strand. Ich bin kaum auf der Straße, da knallt’s schon wieder. Doch jetzt weiß ich, was es ist!! In Cullera angekommen gestaltet sich die Parkplatzsuche wieder etwas herausfordernd, denn zum einen ist Sonntag und zum anderen findet hier wohl eine Art Wettschwimmen am Strand statt. Ein Plätzchen ergattere ich jedoch! *freu*

Von hier aus laufe ich am Strand entlang bis zu meinen Eltern. Die „Dusche“ räume ich nachher auf. Mein Lieblingsmensch hat heute auch Glück und hebt pünktlich ab.

 

 

Bei meinen Eltern angekommen, teile ich ihnen gleich mit, dass ich nur noch heute da bin und dann weiter fahre. Begeistert sind sie nicht davon, doch sie wissen, dass ich wieder los möchte und respektieren es. Während wir noch am Hähnchen-Essen sind, bekomme ich die Nachricht, dass mein Lieblingsmensch gelandet ist.

Wir essen gemütlich zu Ende, ich spüle im Anschluss vorerst das letzte Mal und packe dann meine sieben Sachen, die ich dort noch rumliegen habe. Da ich kein „Wägelchen“ dabei habe, begleitet mich meine Mama mit ihrem zur Trude, so kann ich nochmal Wasser nachladen und muss auch den anderen Kram nicht schleppen.

Danach laufen wir gemeinsam eine kleine Runde am Strand entlang bis zum Alehop (*unbezahlte Werbung*), da ich mir noch einen Hoodie kaufen möchte, wenn er noch da ist. Er sollte 35,00€ kosten und ist jetzt auf 18,00€ runter gesetzt. Die Farbauswahl ist zwar nicht mehr sooo groß, doch das ist nicht schlimm. Ich möchte damit nur ganz warm in der Trude sitzen. Einen Dunkelblauen ergattere ich noch!

 

 

Als wir uns gerade an der Ecke verabschieden wollen, fällt uns ein, dass ich noch das ganze Essen in der Tiefkühltruhe vergessen habe. Also laufe ich doch nochmal bis zu meinen Eltern und packe den Rest ein.

Letztendlich komme ich gegen 19.00Uhr endlich an der Trude an und darf jetzt erst einmal aufräumen. Ich finde für so einige „Reserve“-Gegenstände einen anderen, geeigneteren Platz, damit die Stange nicht so schwer wird und schraube die Halter nochmal fest, da sie teilweise locker sind. Wie heißt es so schön, selbst ist die Frau… *lach* Jetzt dürfte nichts mehr passieren – hoffe ich!

Zwischendurch ruft mich meine Mama nochmal an und teilt mir mit, dass ich meinen Kaffee dort vergessen habe. *oh man* Jetzt laufe ich aber nicht nochmal zurück – dann bleibt er eben bis zum nächsten Mal da…

Da das Gas schon ziemlich leer ist und ich für Morgen früh noch ein wenig davon brauche, denn ohne Kaffee ist es echt doof, entscheide ich mich, dass ich heute mich warm einpacke und die Trude mit ein paar Teelichtern einheize und bin positiv überrascht, dass es dadurch tatsächlich ein paar Grad wärmer wird.

 

 

Nach ein paar Folgen auf „Netflix“ (*unbezahlte Werbung*) begebe ich mich dann ins Bett, decke mich mit zwei Decken zu und schlafe auch recht schnell ein.

 

Tag 34: Montag, 13. Februar 2023

Cullera – 46710 Daimús: 51km

Uff, ist das heute kalt. Zwar eigentlich nicht kälter als sonst, doch zu wissen, dass die Heizung nicht mehr geht, lässt mich gleich noch mehr frieren. Ich koche mir gleich einen Kaffee und verpulvere dann den Rest des Gases mit der Heizung. Allerdings erreichen wir nicht mehr als 18 Grad, bevor die Heizung komplett aus geht. Na immerhin…

Mein erster Weg führt mich ans Gas-Depot – ich kann’s ja mal probieren. Der Weg führt mich direkt zwischen Reisfeldern zum Depot. – Hoffentlich kommt mir niemand entgegen! – Allerdings ist das einfach nur ein abgeschlossenes Lager und weit und breit ist niemand zu sehen. Also wieder zurück. Dann fahre ich eben zur „Waschmaschine“.

Die Waschmaschine ist jedoch gerade besetzt. Okay, dann rufe ich mal bei der Tankstelle an, ob schon neues Gas geliefert worden ist. Doch es wird verneint. Vielleicht gegen 10.00Uhr, 11.00Uhr oder 12.00Uhr… Das weiß man nie so genau. Na schön, dann gehe ich eben einkaufen – das sollte ja mal reibungslos klappen! *seufz*

Im Carrefour (*unbezahlte Werbung*) decke ich mich nochmals mit Getränken, sowie mit Obst und Gemüse ein. Irgendwie kann ich im Moment kein rohes Fleisch und oder Fisch sehen und den Geruch ertrage ich auch nicht. Keine Ahnung was da los ist. Und nein, schwanger bin ich definitiv nicht!! *lach*

 

 

Nach dem Einkauf geht’s dann wieder an die Waschmaschine, die jetzt frei ist. Allerdings nur die Kleine – die Große ist defekt. So muss also die Decke und ein Kuschelpulli draußen bleiben, denn sonst passt nicht alles rein. 4,00€ kostet ein Waschgang inkl. Waschmittel. Nach 40 Minuten ist es vorbei und ich stecke alles in den Trockner. Dieses Mal fange ich langsam an… 13 Minuten bei 65 Grad für 2,00€. Das reicht allerdings nicht und ich stelle ich nochmals an. Jetzt ist alles – bis auf die Bettwäsche – Schranktrocken. Noch vor Ort lege ich die Wäsche zusammen und räume alles weg. Die Bettwäsche hänge ich über den Beifahrersitz damit sie fertig trocknet. Sieht zwar nicht schön aus, aber egal…

 

 

Im Anschluss rufe ich nochmals die Tankstelle an. Mir wird gesagt, dass der Gaslieferant da war und dass bis auf eine Flasche alles schon wieder leer ist. Ich bitte darum, mir diese Flasche zu reservieren, doch das machen sie nicht. Theoretisch bräuchte ich gar nicht anzufahren, denn bis ich da bin, ist sie bestimmt weg, sagt mir die Dame in den Hörer.

Na toll. Ich versuche es trotzdem. Doch wie die Dame schon gesagt hat, ist die Flasche weg und das obwohl ich nur ein paar Minuten gebraucht habe. Ein wenig gefrustet gebe ich jetzt mein neues Ziel in Daimús an und hoffe, dass ich irgendwie auf dem Weg noch was finde. Es gestaltet sich allerdings nicht so einfach, da Daimús ja nicht ganz so weit weg ist und mir nicht so viele Tankstellen entgegen kommen. Ich überlege mir schon mal einen Notfallplan, falls ich nichts bekomme…

Ich halte nochmal kurz beim Chino in Daimús an und kaufe ein bisschen Bastelkram ein – das hilft immer… *lach* Ich bin schon kurz vor dem Ziel als ich an einer „no name“ Tankstelle vorbeifahre und währenddessen aus dem Augenwinkel sehe, dass sie rote Gasflaschen da haben. Sofort wird am ersten und am zweiten Kreisel gedreht um an die Tankstelle zu kommen.

Ich erkläre dem netten, jungen Herrn vor Ort mein Anliegen und er sagt zwar, dass er das eigentlich nicht dürfte, doch er tauscht mir trotzdem die Butan- gegen eine Propangasflasche. Ich bin überglücklich und könnt ihn glatt knutschen – was ich aber nicht mache! *lach* Er hilft mir sogar die Gasflasche anzuschließen und ich zahle „nur“ 15,55€. Ein Kopfzerbrechen weniger! Endlich!!

Fünf Minuten später stehe ich auch schon mutterseelenallein auf dem Stellplatz auf dem ich auch schon beim letzten Mal war. Doch das macht mir gar nichts – im Gegenteil. Ich packe mich warm ein und gehe erst einmal eine Runde am Strand spazieren. Niemand, aber auch wirklich niemand kommt mir entgegen. So schön ruhig und einsam hier! Irgendwie sitzt mir noch sooo viel Stress im Nacken, dass ich mich gar nicht auf Muschel- und Steinesuchen konzentrieren kann. Meine Ausbeute lässt echt zu wünschen übrig, doch wenn sich so der Kopf etwas klärt ist das auch okay.

 

 

Heute habe ich mir übrigens den Titel der „Muschel-Retterin“ verdient. Über 30 Exemplaren habe ich wieder ins Wasser geholfen. Es hätte auch ein schönes Abendessen geben können…

 

 

In der Trude wieder angekommen, schreibe ich einen Teil meiner versprochenen Reiseberichte und genieße noch ein wenig den Ausblick aus dem Fenster…

 

 

Im Anschluss mache ich mir einen Kartoffel-Apfel-Salat und schaue ein bisschen Netflix (*unbezahlte Werbung*) um wieder runter zu kommen. Gegen 23.00Uhr ist dann Schluss. Ich lasse alles stehen und liegen und begebe mich auf direktem Wege ins Bett. Allerdings habe ich heute sehr mit meinem Juckreiz zu kämpfen und muss sogar nochmal aufstehen um eine Tablette zu nehmen. Ich habe regelrecht das Gefühl mir meine Haut aufreißen zu müssen. Nach 20 Minuten mit Hilfe der Tablette ist der Spuk endlich wieder vorbei. Doch 20 Minuten können echt lange sein! Hoffe, ich schlafe schnell und gut ein.

 

Tag 35: Dienstag, 14. Februar 2023 – Valentinstag – ♥

Daimús vor Ort: 0km

Die letzte Nacht habe ich nicht wirklich gut geschlafen und da ich heute sowieso hier stehen bleibe, bleibe ich länger im Bett liegen und stehe erst um 09.30Uhr auf. Ich hätte allerdings auch noch länger schlafen können.

Nachdem ich mich auf Vordermann bringe, ist kurze Zeit später auch Trude dran. Vor allem in den Schränken über dem Herd und im Kühlschrank muss ich mal irgendwie Ordnung machen… *seufz*

 

 

Ja, ich weiß, ganz viele rote Dosen… Doch die sollen auch noch eine Weile halten! Keine Angst, ich gönne mir max. eine am Tag und das auch nicht jeden Tag. Doch gekühlt müssen sie auf jeden Fall sein.

Danach widme ich mich den ersten Reiseberichten, die ich Dir versprochen habe und ruck-zuck ist es schon 14.00Uhr. Du ahnst gar nicht, wie viel Zeit so ein Reisebericht in Anspruch nimmt…

Der Hunger ruft. Ich packe mir Möhrchen, Kumquats und eine Banane ein und laufe die paar Meter bis an den Strand. Gegessen wird heute unterwegs…

 

 

Heute ist es am Strand nicht ganz so schön wie beim letzten Mal. Durch das eher schlechte Wetter, hat das Meer ganz schön viel Müll an den Strand gespült. Was ja für’s Meer gut ist, doch es sieht nicht wirklich prickelnd aus. Schau selbst…

 

 

Nachdem ich hier an den Felsen ein paar Bilder mache, laufe ich wieder in die andere Richtung, an der Trude vorbei, bis ich an den nächsten Flusslauf komme.

 

 

Das Wetter ist heute nicht ganz so toll und die Sonne schafft es kaum durch die Wolken. Ganze zwei Mal hat sie ganz kurz durchgeblitzt…

 

 

Auf dem Rückweg begegnen mir wieder die Vögelchen vom letzten Mal und auch so einige Muscheln darf ich heute wieder retten. Gegen 17.00Uhr, als ich wieder in Richtung Trude laufe, sind auch immer mehr Surfer und Angler unterwegs.

 

 

In der Trude angekommen wasche ich meine neuen Schätze und lege sie zum Trocknen hin.

 

 

Jetzt ist es Zeit noch ein bisschen weiter zu schreiben, sonst schaffe ich es nie die Reiseberichte fertig zu bekommen. *lach*

Im Anschluss werde ich noch eine Kleinigkeit zu Abend essen und bei Netflix (*unbezahlte Werbung*) ein wenig entspannen. Und ab jetzt sollte es theoretisch wieder besser laufen mit den regelmäßigen Reiseberichten… *zwinker*

 

Tag 36: Mittwoch, 15. Februar 2023

Daimús vor Ort: 0km

Heute Morgen küsst mich die Sonne um 08.30Uhr wach. Allerdings ist sie kurze Zeit später auch schon wieder verschwunden. Leider…

Ich verbringe den Vormittag damit, meinen Kalender zu aktualisieren, neue Kurse einzutragen, Termine zu verschieben, Telefonate zu führen, eMails zu beantworten, etc. Ein bisschen Bürokram eben… Das nimmt dann doch mehr Zeit in Anspruch als ich denke. Ein bisschen Hausarbeit ist dann auch noch dran und gegen 12.00Uhr laufe ich heute meine Strandtour in der Hoffnung ganz viele Schätze zu finden.

Es sind schon einzigartige Schätze die ich finde, allerdings lasse ich sie lieber liegen…

 

 

Sepia esse ich zwar schon gerne, doch wer weiß seit wann sie hier liegt und vor allem warum sie hier liegt… Nee, nee, das lasse ich besser. Ich konzentriere mich lieber wieder auf Muscheln, Steine, Glassplitter und „Sepiaschalen“ – so heißen nämlich diese weißen Dinger, die ich gestern schon gefunden habe. Und ich habe auch schon eine tolle Idee was ich damit mache. Hoffe ich finde genug davon…

Das Meer ist heute nicht ganz ruhig und es ist sehr, sehr windig. Obwohl ich eine Wollmütze anhabe pfeift es ganz schön in den Ohren. Eine Fleece-Mütze wäre wohl besser geeignet. Liebes Universum, ich könnte eine Fleece-Mütze gebrauchen!!

 

 

Meine Ausbeute ist heute so groß, dass ich nach der halben Strecke erst kurz an die Trude laufe, meinen Falteimer raus hole und alles rein kippe um die Hände und die Tasche wieder frei zu haben. Die zweite Tour ist auch nicht weniger erfolgreich. Die Tasche wäre aus allen Nähten geplatzt.

Hunger habe ich jetzt auch, also koche ich mir eine Portion One-Pot-Nudeln mit Tomatensoße und Tunfisch. Schnell, lecker und macht satt! Ja, manchmal geht’s nicht ohne (glutenfreie) Nudeln…

 

 

Meine Ausbeute an Schätzen ist richtig groß, ich habe einen ganzen Eimer voll mit Sepiaschalen. In einem Forum steht, dass man sie abbürsten, abwaschen, auskochen und gut trocknen lassen soll bevor man sie weiter verarbeitet. Okay, ran an die Arbeit… Sand abbürsten mit einem Mini-Pinsel – der eigentlich für meine Reibe ist – nimmt ganz schön viel Zeit in Anspruch. Das Abwaschen geht dann doch schneller.

Am besten mach ich das mit dem Auskochen generell auch mit den Muscheln und den Schnecken, man weiß ja nie. Die Muscheln sind schnell fertig – ganz ohne Probleme. Der Seestern überlebt allerdings die Prozedur nicht. *seufz*

Die Schnecken sind auch schnell durch, doch ich bin noch nicht ganz überzeugt davon, denn ich habe mit dieser Art von Schnecken schon ganz schlechte Erfahrungen gemacht…

Wir haben in einem Sommer, da waren die Kinder noch klein, eine große Tüte voll gesammelt und sie in die Reisetasche zu den Klamotten gesteckt um sie im Auto mit nach Deutschland zu nehmen. Als wir zu Hause angekommen sind und die Tasche geöffnet haben, hat alles furchtbar eklig gestunken. Ich habe darauf hin die Schnecken ins Wasser gelegt um sie sauber und geruchsfrei zu bekommen und auf einmal sind alle Schnecken – also die Weichteile und Tot – an der Wasseroberfläche herum geschwommen. Igitt!! Das war wirklich sooo eklig! Letztendlich ist dann doch alles in den Müll gewandert… Das möchte ich nicht nochmal erleben. Bin noch am Überlegen, ob ich sie behalten soll oder nicht. Ich habe sogar ein bisschen Spüli ins Wasser gegeben, doch bis jetzt ist noch nichts an die Oberfläche gekommen. Ob die wirklich leer sind??

Bei den Sepiaschalen sieht es schon ganz anders aus. Ich bekomme immer nur ein paar in den Kochtopf rein und lasse sie, wie in dem Forum steht, ca. fünf Minuten kochen. Nach der zweiten Fuhre ist mir schon so schlecht, dass ich den ganzen Prozess abbreche. Es stinkt sooo furchtbar, dass ich die Dachluke und die Tür komplett aufmachen muss und erst nach einer gefühlten Ewigkeit verschwindet dieser Geruch und in der Trude ist es kalt. Sie werden wohl definitiv nicht mit nach Hause kommen!! Einen ganzen Eimer umsonst gesammelt…

 

 

Ich zögere nicht wirklich lange, ziehe mir schnell meine Schuhe an und entlasse sie am Strand wieder in die Freiheit. Lektion gelernt!! Die Schnecken werde ich über Nacht nochmal ins Wasser legen und schauen was passiert. Und wenn ich sie behalte, dann werden sie in einer Tüte fest verschlossen, bis wir zu Hause sind, in der Hoffnung das alles gut geht!

Und wie gesagt, bis auf den Seestern hat alles die Prozedur überlebt. Die Krebsschale hat sich zwar verfärbt, doch das finde ich nicht schlimm.

Außerdem sortiere ich alle Glassplitter heraus und stecke sie in das leere Gurkenglas und sortiere auch die Steine – die einen sind zur Schmuck- und Deko-Gestaltung und die anderen zum Bemalen.

Den Kühlschrank muss ich heute auch ein paar Mal auswaschen, bis ich endlich merke, dass es der TK-Brokkoli ist, der hier seinen „Saft“ abgibt. Ja, es ist mal wieder so weit, der Kühlschrank hat heute keine Lust zu kühlen. Also gibt’s heute Abend gedünsteten Brokkoli zum Abendessen und die Melone mit Schinken zum Nachtisch, für die wird es jetzt auch Zeit.

Mehrere Gespräche bezüglich einer Tieradoption führe ich heute auch, doch leider ohne Erfolg. Ich habe mich für Coco, einem schwarzen, acht Wochen altem Kätzchen, interessiert. Doch sie hat mittlerweile schon eine neue Familie, obwohl der Post auf Facebook (*unbezahlte Werbung*) erst gestern erschienen ist. Und auch mit Melony, einem Berner-Sennen-Mädchen, habe ich aus den verschiedensten Gründen kein Glück. Zum einen hat mich in der Tat der Preis von 2000,00€ ein wenig umgehauen und zum anderen ist es so, dass nachdem sie alle Impfungen, etc. bekommen hat, erst Mitte April aus Spanien ausreisen darf. Das ist dann doch etwas zu spät. Irgendwie habe ich da im Moment noch kein Glück – ob ich vielleicht zu verzweifelt danach suche?? Werde versuchen los zu lassen…

Jetzt genieße ich noch ein wenig den Ausblick aus meinem Fenster, werde meinen Reisebericht schreiben und vielleicht ein paar Steine bemalen. Möchte heute mal ohne Netflix (*unbezahlte Werbung*) ein wenig Entspannung finden. Vielleicht schlafe ich dann so heute Nacht besser.

 

 

Tag 37: Donnerstag, 16. Februar 2023

Daimús vor Ort: 0km

Pünktlich um 08.30Uhr wecken mich die ersten Sonnenstrahlen. Wie schön! Heute scheint sie auch tatsächlich da zu bleiben, denn es sind nur ein paar wenige Wolken am Himmel. *freu*

Ich bin noch nicht richtig wach und bekomme schon eine Nachricht von meiner Mama, ob bei mir denn alles in Ordnung ist, ob’s mir gut geht, ob ich noch lebe… Ich hätte mich schon sooo lange nicht gemeldet und normalerweise sage ich doch immer Bescheid, wenn ich irgendwo ankommen. Ähm… Ja, es ist alles in Ordnung. Ja, mir geht’s gut. Ja, ich lebe noch. UND wir haben erst vorgestern miteinander geschrieben UND ich stehe immer noch am gleichen Platz! Oh je, oh je. Da hab ich aber was angefangen… *lach* Sie sind es nicht gewohnt, wenn ich mich mal einen Tag lang nicht melde. *seufz* Naja, wer weiß, wie ich sein werde, wenn ich in ihr Alter komme… *lach*

Ich lege los mit meiner täglichen Routine und draußen, beim Müll weg bringen und Wasser ausleeren, treffe ich auf die Nachbarin und so ihm Gespräch erwähne ich, dass ich am Überlegen bin, ob ich heute nach Oliva fahren soll um Morgen dort auf den Markt zu gehen. Sie antwortet nur, dass sie diesen Platz hier nicht aufgeben würde, wer weiß, ob ich in Oliva jetzt einen Platz bekomme. Es ist nämlich überall schon ganz schön voll. Eigentlich hat sie ja recht. Hier ist es echt schön. Ich bleibe doch!

Dafür muss ich jetzt aber unbedingt einkaufen gehen und Wasser bräuchte ich auch ein wenig. Ich frage einen jungen Mann der gerade ein paar Körbe wirft, ob er weiß, wo es einen Trinkbrunnen gibt. Und siehe da, ich stehe fast daneben und merke es nicht… *lach* Ich hole aus der Trude meine beiden leeren Flaschen – wie gut, dass ich sie noch nicht entsorgt habe – und im Schneckentempo, es kommt nämlich nur ein kleiner Wasserstrahl, fülle ich die Flaschen. Besser als nichts und es ist Trinkwasser!

 

 

Danach baue ich meinen City-Cruiser zusammen und begebe mich in Richtung Consum (*unbezahlte Werbung*), der doch ca. 1,8km weit weg ist.

 

 

 

Im Anschluss schaue ich noch beim „Chino“ vorbei und ruck-zuck bin ich insgesamt einen Fuffi los… *Augenroll* Dabei ist mein City-Cruiser noch nicht einmal richtig voll. Irgendwie wird hier auch alles teurer… *seufz*

 

 

 

Kaum bin ich an der Trude habe ich so einen Kohldampf, dass ich mir einen „Bocadillo“ mache und nachdem ich den Einkauf weggeräumt habe, damit wieder auf Tour gehe. Heute gibt’s Essen-to-go.

 

 

 

Ein paar Schätze finde ich auch heute wieder, allerdings nur in Form von Glassplittern, Muscheln und Steinen. Von allem anderen lassen wir die Finger weg! *lach* Die Schnecken habe ich übrigens doch entsorgt! Ist mir zu gefährlich, wenn sie doch anfangen sollen zu stinken… *lach*

 

 

 

Beim „Schätze“ suchen bin ich meistens so in Gedanken, dass ich meine Umwelt vergesse und es ist jetzt schon das zweit Mal, dass mich ein Hund anbellt und ich vor Schreck beinahe in die Hosen mache. Das Bellen ist auch nie aggressiv, sondern eher so in der Art: Hallo! Siehst Du mich nicht?! Meistens lassen sie sich auch von mir Kraulen und ich freue mich wie ein König. Umso trauriger macht es mich, dass es mit der Adoption eines Tierchens einfach nicht klappen will.

Nachdem ich heute 10km gelaufen bin, bin ich nur noch froh, endlich an der Trude zu sein. Jetzt schreibe ich meinen Reisebericht und werde mir noch etwas Leckeres zum Abendessen zubereiten. Es gibt eine Kartoffel-Zwiebel-Tortilla, die ich selbst gekauft habe… *lach* Dazu noch dreierlei Kroketten: „Puchero“ (Eintopf), „Rollo“ (Hähnchen) und „Setas“ (Pilze).

 

 

 

Den Abend werde ich dann vielleicht mit ein bisschen Kreativarbeit zu Ende gehen lassen.

 

Tag 38: Donnerstag, 17. Februar 2023

Daimús vor Ort: 0km

Letzte Nacht habe ich solala geschlafen. War öfters mal wach, wenn auch nur kurz. Doch obwohl ich schon um 20.30Uhr im Bett lag und heute Morgen erst um 08.30Uhr wieder aufstehe, bin ich nicht wirklich ausgeruht und erholt. *schade* Ich stehe mit ziemlich starken Rückenschmerzen auf. Es müsste mal so herrlich knacken – doch wie soll ich das alleine hinbekommen? Bräuchte mal jemanden der mich „herzlich“ drückt… *lach* Doch ich lass natürlich nicht jeden an meinen Rücken… *Augenroll*

Ich schaue im Bad aus dem Fenster und kann es kaum glauben, dass sich doch tatsächlich noch jemand neben mich gestellt hat. Allerdings ist es nur ein Auto und er hatte zum Glück so viel Nachsicht sich so hinzustellen, dass ich die Tür an der Trude aufbekommen. Wie schön!

Nachdem ich heute das „Wichtigste“ an Hausarbeit erledigt habe, laufe ich eine Runde am Strand entlang. Allerdings ist es es heute sehr, sehr mühselig, da der Sand extrem weich ist und ich überall versinke. Daher laufe ich auch nur die Hälfte der Strecke – mehr schaffe ich bei dieser Anstrengung gerade nicht. Hab so wieso schon Muskelkater in den Beinen… *lach*

 

 

An der Trude angekommen sehe ich, dass das Auto was sich direkt neben mich hingestellt hat, wohl den Anglern gehört, die ich am Strand gesehen habe. Einer war sogar – ich hoffe mal im Neopren-Anzug – bis zur Hüfte im Wasser. Brrr, nur bei dem Gedanken friert es mich schon.

 

 

Danach widme ich mich heute einer sehr ungeliebten Aufgabe, obwohl es mir recht schnell von der Hand geht. Ich flicke heute meine Leggings, die ich mir im Schritt aufgerieben habe. Doch zum wegschmeißen ist sie einfach noch zu gut erhalten. Nadel und Faden tut’s auch und nach ein paar Minuten bin ich auch schon damit fertig. Weiß auch nicht, warum ich mir damit immer so schwer tu. „Deko-Näh-Arbeiten“ mache ich gerne, doch sobald es um „Reparatur-Arbeiten“ geht, tu ich mir einfach schwer. Doof, oder?!

 

 

Allmählich wird’s Zeit fürs Mittagessen. Heute gibt’s den Rest von der Tortilla, einen grünen Salat mit Mais und Zwiebeln und zwei Hähnchenspieße. Doch vorher telefoniere ich noch mit meinen Eltern. *zwinker*

Danach ist mir irgendwie nach Tanzen… Also ziehe ich meine Flamenco-Schuhe an, packe mir den Lautsprecher und mein Handy und gehe an den nahe gelegenen Park. Stelle alles hin, mache Musik an und los geht’s… Ein paar Runden „Sevillanas“ sind angesagt. Einige Camper, die sich gerade Sonnen, schauen zu und es gibt sogar Applaus. *lach* *freu*

Nach einer Dreiviertelstunde habe ich keine Lust mehr auf Flamenco, also tausche ich die Schuhe gegen meine Boots und los geht’s mit LineDance. Dieses Mal allerdings direkt vor der Trude – Mitten auf dem Gehweg… *lach* Von den Spaziergängern und Radfahren bekomme ich meistens ein Lächeln und ein Daumen hoch geschenkt. *grins* Mitmachen wollte noch keiner.

Irgendwann verwickelt mich meine „Nachbarin“ in ein Gespräch und fertig ist das Training. *lach* Zum Schluss sitzen wir zu fünft Mitten auf dem Gehweg, natürlich auf der Bank und Stühlen, trinken gemeinsam Kaffee, essen Kekse und unterhalten uns bis die Sonne fast schon wieder untergeht. Die Zeit vergeht wie im Fluge und ich vergesse in der Tat Bilder zu machen. Sorry! Doch es war so nett, da habe ich gar nicht mehr daran gedacht.

Jetzt ist es gleich 18.00Uhr und ich sitze in der Trude, höre ein bisschen Musik (Pablo Alborán) (*unbezahlte Werbung*), schreibe meinen Reisebericht und freue mich über einen so schönen Tag. Wie es sich rausgestellt hat, bleiben meine Nachbarn, mit denen ich fast zeitgleich hier angekommen bin, wohl auch bis Montag. So ist im Moment ja auch mein Plan… Was ich ganz witzig finde ist, dass wir alle jeweils vier Kinder haben. Nur mit den Enkelkindern übertreffen sie mich. Doch ich hab auch noch ein bisschen Zeit zum Einholen – immerhin bin ich im gleichen Alter, wie ihre Töchter… *lach*

Was ich heute noch mache, entscheide ich spontan. Und zum Abendessen wird’s auch nur noch eine Kleinigkeit geben…

 

Tag 39: Samstag, 18. Februar 2023

Daimús vor Ort: 0km

Wie heißt es so schön… Schlimmer geht immer! So fühle ich mich auch. Die letzte Nacht war nochmal schlimmer. Ich war ständig wach und bin heute Morgen ganz schön gerädert. Ich lasse den Tag mal schön langsam anlaufen – schnell geht heute sowieso nicht…

Ich kann Dir gar nicht sagen, mit was ich den Morgen verbringe, denn ich schaffe weder etwas Kreatives, noch gehe ich spazieren – ich sitze nur in der Trude und zack ist es schon 13.00Uhr und der Hunger ruft. Heute mache ich mir einen leckeren Lachs und Kartoffeln dazu. Einfache, schnelle Küche!

 

 

Danach widme ich mich endlich der Hausarbeit, bringe den Müll weg und gehe meine Wasserflaschen füllen. Im Anschluss laufe ich an den Strand, doch das ist mir heute irgendwie zu voll und außerdem bin ich zu k.o. um großartig laufen zu gehen. Ich schieße ein paar Bilder von den echt großen Schiffen und dem Sportler auf See, und wandere wieder auf direktem Wege in die Trude.

 

 

Heute geht mir irgendwie alles auf den Keks und ich kann mich zu kaum zu etwas aufraffen – noch nicht einmal zum Serie gucken, denn ich weiß nicht welche ich anfangen soll… *oh man* Ich hab Probleme, was?! *lach* Wenn ich diese Zeilen lese, muss ich selbst mit dem Kopf schütteln…

Mir fällt ein, dass ich unsere Deutschlandkarte noch auf Vordermann bringen möchte und so verbringe ich eine ganze Weile damit auf dem Bett zu sitzen, die Perlchen an die Ortschaften zu kleben und das Ganze dann zu verbinden. Es läuft heute alles einfach gaaaannnzzz schleppend und bis ich endlich fertig bin, sind mir meine Beine eingeschlafen. *ahhh*

 

 

Selbst mein Reisebericht schreiben fällt mir heute schwer, obwohl das eine meiner Lieblingsbeschäftigungen auf Reisen ist. Doofer Tag irgendwie…

Nicht weit von hier findet auch noch ein recht lauter Kindergeburtstag statt… *seufz* Können die nicht einfach mal an den Strand gehen und nicht um die Trude rumhüpfen… *ahhh* Was bin ich heute aber auch empfindlich!

Ich habe mir sagen lassen Schoko essen oder Schuhe kaufen hilft… *lach* Da ich aber nicht die Lust und die Kraft habe heute noch Schuhe kaufen zu gehen – außerdem habe ich mir auf dieser Reise ja schon zwei Paar gekauft, bediene ich mich mal an einem Stückchen Schoko. Gott sei Dank habe ich noch welche da. Vielleicht hilft aber auch ein „Kurzer“ oder „Klarer“ – was meinst Du?! *lach*

Keine Ahnung was ich jetzt noch den Rest des Abends machen werde – wahrscheinlich weiterhin Löcher in die Luft gucken und dann bald ins Bett gehen. Es kann ja Morgen nur noch besser werden. Vor allem möchte ich Morgen auf den Markt. Da muss es mir einfach besser gehen!! Drück mir die Daumen! Auf eine gute und erholsame Nacht!

 

Tag 40: Sonntag, 19. Februar 2023

Daimús vor Ort: 0km

Gestern Abend bin ich mit dem Gedanken ins Bett, dass ich heute etwas früher aufstehen möchte, da heute Markttag ist. Und siehe da, um 07.30Uhr bin ich das erste Mal wach, drehe die Heizung an und kuschle mich nochmal ein bisschen ein. Immerhin bin ich heute 30 Minuten früher dran als sonst und es geht mir wesentlich besser als gestern. Der Tiefpunkt ist wieder überwunden. *freu*

Um kurz vor neun verlasse ich schon die Trude und begebe mich in Richtung Markt. Ca. eine Stunde Fußweg liegt vor mir bis ich den Markt erreiche. Doch vorher noch ein paar Bilder vom Strand & Co.

 

 

Berta, mein Navi, schickt mich wieder durch die „spannendsten“ Wege… Doch mitten durch Bambusgewächs auf einem Trampelpfad am frühen Morgen ist mir dann doch ein bisschen zu gruselig und ich laufe das kurze Stück lieber direkt am Strand entlang, auch wenn es viel mühseliger ist. Meine armen Beine! *seufz*

 

 

Nachdem mich Berta, mein Navi, einmal unter, statt auf die Brücke bringt, und ich einen riesigen Umweg laufen muss, komme ich irgendwann doch mal in der Stadtmitte an. Hier sind die Lebensmittelgeschäfte alle geöffnet, sowohl Bäcker, als auch Metzger und Gemüsehändler…

Ich laufe weiter bis zum Markt und staune nicht schlecht, denn der ist für mich echt groß. Hier bekommst Du alles, von Lebensmitteln über Schuhe, Taschen, Klamotten, Schmuck, Tisch- und Bettwäsche – einfach alles und zu einem recht günstigen Preis.

Ich kaufe mir 500gr. Honigbonbons – die sind einfach sooo lecker – und ein bisschen Wurst und Käse zum Mittagessen. Zum Frühstück gibt’s Churros, zwei dünne und zwei dicke. Im Vergleich zu Cullera wesentlich teurer. In Cullera kosten sie 0,35€ pro Stück, hier sind wir bei 0,50€ pro Stück. Doch das Schlimmste daran ist, dass ich mich wohl an die „falsche“ Bude gestellt habe – es gibt zwei -, denn sie schmecken sooo schrecklich, fettig und alt, dass ich sie – was ich normalerweise nicht mache – nach einem Bissen entsorge. Ich kann sie einfach nicht essen! *schade*

 

 

Auf dem Rückweg mache ich an einem Café halt und frühstücke erst mal richtig. Es gibt café americano, zumo de naranja und tostada con tomate – das Törtchen gibt’s einfach so dazu. Danach bewundere ich die Arbeiter, die heute, am Sonntag, ein Mosaikpflaster legen. Was für ein Tempo die drauf haben! Wow! Im Anschluss kaufe ich mir noch ein kleines Baguette, zwei Artischocken und zwei Avocados und ein paar Hähnchenkeulen – wird Zeit, dass ich mir wieder was koche…

 

 

Auf dem Rückweg entscheide ich mich dann doch durch den „Dschungel“ zu laufen, nachdem mir dort mehrere Leute entgegen kommen und die Sonne scheint, ist es gar nicht mehr sooo gruselig, und auch nur ein kurzes Stück, wie sich raus stellt.

 

 

An der Trude angekommen, packe ich erst einmal aus und gehe dann wieder zur „Quelle“ um Wasser zu holen. Ganze zwei Mal laufe ich hin um meine fünf 1,5Liter-Flaschen zu füllen und Morgen früh wahrscheinlich noch einmal. Dann sollte es definitiv erst einmal reichen und ich kann die Flaschen entsorgen oder zum Basteln benutzen. *zwinker*

Danach hole ich das erste Mal auf dieser Reise meinen Camping-Stuhl aus dem Kofferraum und setze mich zu meinen Nachbarn. Mittlerweile kann ich auch alle Namen auswendig!! Willeke und Wilhelm aus Holland, Urte und Wolfgang aus Sylt und Anne und Bernd aus Deutschland – die letzten beiden habe ich erst heute kennen gelernt. Und bei den ersten beiden Damen habe ich mir mit den Namen echt schwer getan, weil die für mich so außergewöhnlich sind.

An einem Bus hinter uns hängen so tolle Windspiele, aus leeren Dosen hergestellt, und Willeke teilt mir mit, dass Piet aus Holland diese macht. Schnell ist klar, dass ich das auch lernen möchte. Willeke lässt es sich auf holländisch erklären und bastelt einen Prototyp und ich schaue zu und speichere hoffentlich alles im Kopf ab, damit ich sie auch basteln kann, doch vorher muss ich noch zur Angelabteilung beim Chino. *lach*

 

 

Die sehen so wunderschön aus. Als kleines Extra zeigt er mir noch, wie er seine Schmetterlinge, ebenfalls aus leeren Dosen, macht und schenkt mir einen. Wie lieb! *freu* Ob man wohl aus den Verschlüssen auch noch etwas machen kann? Ich finde immer mehr Freude am Basteln mit „Müll“.

 

 

So sitzen wir im Anschluss alle beisammen und zeigen uns gegenseitig unsere Basteleien, lernen voneinander und freuen uns ungemein. Anne macht so tolle kleine Behälter aus leeren Flaschen und bemalt Steine, so wie ich. Und Willeke häkelt einzigartig. Sie trägt heute ein Regenbogen-Jäckchen sooo wunder-, wunder-, wunderschön, dass ich nicht drum rum komme sie zu fragen, ob sie mir auch eins Häkeln würde. Ich bin sooo überglücklich, dass sie „JA“ sagt. Sobald sie wieder in Holland ist und die Wolle gekauft hat, legt sie los. Es wäre ihr eine große Freude das für mich zu tun! Ist das nicht herzallerliebst?! Ich könnt sie knutschen! Freu mich jetzt schon wie ein kleines Kind drauf!! *freu, freu, freu*

Als kleines Andenken bekommen die Damen und Piet von mir einen genähten Glückskeks mit einer Teeschnecke drin und ein Visitenkärtchen dran…

Gegen 17.00Uhr ist jetzt doch mein Hunger so groß, dass ich mich allmählich verabschiede. Außerdem ist mir mittlerweile auch schon ein bisschen kalt. Ich begebe mich in die Trude und genieße mein Baguette mit frischen Würstchen und Spiegeleiern, dazu einen Salat und eine Cola… Ich brauche ja jetzt leere Dosen zum Basteln… *lach* Das Kochen lassen wir dann für Morgen!

Jetzt schreibe ich meine Blog-Einträge und lasse den Abend gemütlich ausklingen. Wenn nichts mehr dazwischen kommt, werde ich Morgen früh meine Rückreise ganz langsam antreten. Irgendwie ist mir doch schon danach früher nach Hause zu fahren. Zwar eher ungewöhnlich, doch was soll’s. Ich folge meinem Bauchgefühl und die Entscheidung fühlt sich richtig an. Ab Morgen werden also wieder Kilometer statt Muscheln, Steine und Glassplitter gesammelt… *lach*

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