Fünf-Länder-Tour I - September 2022

Tag 1: Sonntag, 18.09.2022

64625 Bensheim - 66909 Wahnwegen: 127km

 

Heute Mittag um 12.00Uhr sind wir losgefahren und sind gegen 14.30Uhr an unserem ersten Stellplatz in Wahnwegen angekommen. Wir stehen an der Obstedelbrennerei Dockweiler und haben diesen Platz über usere App Landvergnügen gefunden. Hier stehen wir auf dem einzigen mit Pflaster ausgelegtem Stück, direkt vor der Tür zur Brennerei und mit Zugang zum Stromanschluss.

Sofort werden wir sehr herzlich von unserem Gastgeber und seinem Hund Rico begrüßt und zu einer Tasse Kaffee bei ihm zu Hause im Wintergarten eingeladen, was wir gerne annehmen, sobald wir uns eingerichtet haben, denn zum Schnaps probieren ist es einfach noch ein bisschen früh. Neben sehr schönen Gesprächen über Gott und die Welt erfahren wir auch, dass sie in 18211 Börgerende, in einem ehemaligen Fischerdorf an der Ostsee, in unmittelbarer Nähe zum Seebad Heiligendamm und den Tourismuszentren Kühlungsborn und Warnemünde, sowie hier vor Ort verschiedene Ferienobjekte haben und bekommen gleich zwei Prospekte in die Hand gedrückt.

 

Wir erkundigen ein wenig die Gegend und p robieren auf unserem Weg das Obst von den Bäumen. Es scheint schon überreif zu sein, denn es liegt schon fast mehr auf dem Boden, als an den Ästen hängt. Die Birnen und Äpfel schmecken jedoch so gar nicht und wir bekommen später erklärt, dass sie nicht zum Essen, sondern für den Schnaps gedacht sind und so genau richtig sind. Die Zwetschgen schmecken dafür umso besser.

Nach unserem Spaziergang vespern wir ein wenig und spielen Karten bis wir zur Schnapsprobe abgeholt werden. Wir bekommen eine kleine private Tour durch die Brennerei und es wird uns erklärt, dass bei sehr alten Exemplaren von 2007/2009 sich - wie bei Wein - eine Art Weinstein unten absetzt. Was allerdings ganz normal und kein Qualitätsmangel ist. Die Schnäpse und Liköre bei ihm sind frei von Zusätzen, bekommen keinen zucker zugeführt und durchlaufen eine sehr schonende Filtermethode. Nach einigen leckeren Schlückchen von hier und da, entscheiden wir uns für 2x Willi, 1x Mirabell und 1x Feigen-Likör in Mini-Version, den ich dann auch noch geschenkt bekommen. Der Willi in Likörversion ist leider schon ausverkauft, sonst hätte mich mir davon auch noch ein Fläschchen gegönnt. Schade. Doch vielleicht beim nächsten Mal, denn er hat uns angeboten, jederzeit wieder zu kommen und gerne auch für längere Zeit. Vielleicht wäre das ja eine gute Gelegenheit mit unseren Camper-Freunden Sigi und Volker hinzufahren.

Danach gibt es Lachs und Reis zum Abendessen und zum Ausklang schauen wir noch ein wenig TV, bevor wir zu Bett gehen und eine ruhige Nacht verbringen. Beim TV schauen, bekommen wir schon einige Inspiration für den nächsten Urlaub... Wie wäre es denn mal mit FKK-Camping? Z.B. in Österreich beim Ökocamp Stumergut... Wir sind dafür nämlich generell auch zu haben, haben es allerdings noch nicht ausprobiert - bis auf einen Tag in Spanien am FKK-Strand.

Tag 2: Montag, 19.09.2022

66909 Wahnwegen - 8506 Rédange (Luxemburg), inkl. Zwischenstopp in 66679 Losheim am See: 156km

 

Am nächsten Morgen, bei Sonnenschein und in Begleitung von Rico, dürfen wir uns vor Abfahrt noch einen ganzen Beutel an Äpfeln pflücken und mitnehmen und zwar von den richtig leckeren aus dem eigenen Garten. So eine tolle Geste! Und sie schmecken wirklich fabelhaft! Ganz bio und manchmal sogar mit dem einen oder anderen Mitbewohner...

Nachdem wir uns nochmals herzlich bedankt haben, verabschiedet und zusammengepackt haben, machen wir uns auf große Reise in Richtung Luxemburg. Auf dem Weg lesen wir etwas von Freilandeiern und starten ein Wendemanöver, Mitten auf der Straße, mit unserer kleinen Trude. Allerdings hätten wir uns das sparen können, denn trotz dem Hinweisschild Freilandeier haben sie leider nicht wirklich gut geschmeckt, was wir kurze Zeit später bei Frühstück festgestellt haben.

 

Zum Frühstücken halten wir ca. eine Stunde nach Fahrtbeginn in Losheim am See an und laufen im Anschluss den 4km langen Rundweg am STausee. Danach geht die Fahrt weiter bis nach Rédange in Luxemburg. Auf dem Weg dorthin suchen wir vergeblich nach irgendwelchen Einkaufsmöglichkeiten. Entweder gibt es die hier nicht oder wir sind zu blind dafür. Wir entdecken nur gleich zu Anfang einen Cactus doch verpassen die Einfahrt. Da wir davon ausgehen, gleich wieder einen zu finden, fahren wir weiter. Leider ohne Erfolg. Denn wir finden erst wieder in Rédange, kurz vor unserem heutigen Ziel, eine weitere Filiale davon.

Was uns in Luxemburg auffällt:

 

  1. dass der Diesel an jeder Tankstelle das Gleiche kostet. Im Moment steht er bei 1,782€/L und zwar wirklich an jeder Tankstelle!
  2. dass es hier Riesen-Kreisel mit 5 Spuren gibt, inkl. Ampelschaltung und jeder Menge Hinweisschildern - jedoch auch wirklich gut erklärt, das muss ich zugeben.
  3. dass Zigaretten, Kaffee und Sprit echt günstig sind, doch dafür die Lebensmittel recht teuer - allerdings gibt es hier auch viele spanische Marken, was mich natürlich besonders freut.
  4. dass hier wirklich viele und sehr große Traktoren unterwegs sind - sehr beeindruckend.
  5. dass es viele rasante Fahrer gibt, die trotz Überholverbot, überholen.

 

Wir sind heute Morgen gegen 09.20Uhr losgefahre, sind gegen 13.45Uhr über die Grenze gefahren und sind jetzt um 15.30Uhr nach unserem Einkauf, direkt vor der Nae - in Rédange auf unserem Stellplatz von Park4Night angekommen. Hier stehen schon so einige WoMo's und da leider die Hälfte der Stromanschlüsse defekt sind, dürfen wir uns beim Nachbarn einstöpseln. Das macht man so unter Campern! Man hilft sich gegenseitig. Als kleine Dankeschön-Geste bekommt unser Nachbar von mir ein kleines Friedenslicht und ist irgendwie damit erst einmal überfordert - vielleicht auch, weil wir nicht die gleiche Sprache sprechen. Doch mit Händen und Füßen geht's auch und ich konnte ihm ein kleines Lächeln ins Gesicht zaubern...

 

Der Stellplatz an sich ist recht ruhig, denn wir hören erst am nächsten Morgen das eine oder andere Auto, das zur Arbeit fährt. Hier gibt es alles umsonst: Wasser, Strom, Müllentsorgung, etc. Allerdings werden hier dringend Keile benötigt, denn wir stehen ein bisschen viel in Schräglage - nicht dass wir noch aus dem Bett fallen.

Nachdem wir uns also hier eingerichtet haben, beschließen wir einen kleinen Spaziergang durch Rédange zu machen und das erste was uns auffällt ist, dass es hier nur auf einer Seite der Straße einen Gehweg gibt. Außerdem viele Einbahnstraßen und es geht sehr oft hoch und runter. Meine armen Beine...

Zum Abendessen gibt es heute als Vorspeise Miesmuscheln im eigenen Sud und als Hauptgerich ein kleines Steak und Salat. So lecker! Glücklich und zufrieden fallen wir dann recht müde ins Bett. Immerhin sind wir heute 12747 Schritte, bzw. 7,4km gelaufen.

Tag 3: Dienstag, 20.09.2022

8506 Rédange (Luxemburg) - 08600 Givet (Frankreich): 110km

 

Am nächsten Morgen fahren wir schon gegen 9.00Uhr los und um 09.20Uhr befinden wir uns bereits in Belgien, obwohl wir doch erst noch das letzte Zipfelchen in Frankreich mitnehmen wollen...

 

Nun gut, weiter geht es durch Belgien und auch hier finden wir nicht wirklich gute Einkaufsmöglichkeiten, geschweige denn einen Bäcker, der auch offen hat. Zum Schluss muss ein Lidl herhalten, wo wir dann auch kurzerhand auf dem Parkplatz frühstücken, denn auch Parkplätze sind rar gesät, bzw. gibt es hier einfach nicht. Hier sind die Parkplätze so eine Art Parkbucht direkt an der Straße, das, was bei uns eher ein Nothalt ist. Nicht wirklich schön, doch es geht einfach heute nicht anders. Vor lauter Verzweiflung kaufen wir uns sogar Croissants... - ...die nicht wirklich lecker sind und noch dazu, sind wir zur Weisheit des Tages gekommen: Weißwürste und süßen Senf isst man in Bayern und kauft sie nicht in Luxemburg, um sie dann in Belgien zu essen!! Nein, nein, nein,!! Das ist nicht wirklich lecker!!

 

Hier in Belgien gefallen uns die Fassaden der Häuser sehr gut, die aus einer Art Sand- oder Bruchstein gemacht sind. Allerdings sind die Straßen wirklich verbesserungswürdig. Das, was dort die normalen Straßen sind, sind bei uns die Betonplatten auf den Feldwegen. Jeden Stoß von Betonplatte zzu Betonplatte haben wir gespürt und dabei sind unsere Stoßdämpfer to! Fast hat es etwas von meditativen Impulsen, wenn man sich nicht auch noch auf den Verkehr konzentrieren muss...

 

Gegen 12.15Uhr passieren wir die Grenze zu Frankreich und nach 15 Min. Autofahrt sind wir auch schon an unserem Stellplatz starten direkt zu einem Spaziergang in die Altstadt, wobei wir dann sehr schnell feststellen, dass die Läden entweder mittags geschlossen haben oder sogar leer stehen.

Auf unserem Trip durch die Altstadt besuchen wir, die in unseren Augen ziemlich baufälligen Kirche Eglise Saint-Hilaire und sind erstaunt, dass es hier keine Bänke gibt, sondern nur Stühle. Das haben wir bis jetzt noch nicht erlebt und dabei schauen wir uns öfters mal die Kirchen an.

Weiter geht's durch die Altstadt bis wir die Citadelle de Givet bzw. ds Fort de Chalemont in der Nähe finden. Allerdings beschließen wir, dass wir es heute nicht besuchen werden. Das ist uns zu Fuß jetzt doch ein wenig viel, so ganz ohne Proviant und Wasser. Wenn, dann ist das eher ein Tagesausflug für uns. Vielleicht beim nächsten Mal... Der Weg führt uns weiter an interessanten Gebäuden, Bänken und Laternen vorbei. Übrigens, auf der Karte ist der dunkelgrüne Zipfen, der nach oben führt, das Stückchen von Frankreich, das wir gerade besuchen und ganz oben davon liegt Givet.

Danach kehren wir über einen kleinen Park zurück zu unserem Stellplatz und genießen eine kleine Siesta.

Nach unserer Siesta spielen wir noch ein wenig Kniffel und beschließen dann doch noch ein wenig einkaufen zu gehen und mal in die andere Richtung zu laufen. Danach kochen wir gemeinsam und machen es uns bei Tagliatelle alio e olio mit Muscheln und Garnelen, sowie einem Salat, gemütlich.

Unseren Stellplatz für diese Nacht haben wir über Park4Night gefunden. Es ist schön ruhig hier und der Ausblick ist grandios. Allerdings stehen wir auch eng an eng mit anderen Campern zusammen - richtiges Kuschel-Camping. Das einzige was uns nicht gefällt ist, die Handhabung mit dem Strom. Du kannst Dich theoretisch auf einen speziell ausgewiesenen Platz stellen und für 1 Std. Strom ziehen - allerdings für stolze 2,00.€. Das ist schon ein bisschen teuer und sehr umständlich noch dazu. Doch da wir auch gut autark stehen können und unsere Batterien voll sind, nutzen wir dieses Angebot nicht.

Tag 4: Mittwoch, 21.09.2022

08600 Givet (Frankreich) - 2220 Heist-op-den-Berg (Belgien): 141km

 

Heute Morgen ist es sehr, sehr neblig als wir aus der Trude steigen. Nichtsdestotrotz haben wir uns vorgenommen, in Frankreich Croissants zu kaufen und laufen gleich los zum Bäcker, den wir gestern schon ausfindig gemacht haben. Letztendlich landen zwei normale Croissants, eine mit Vollmilchschokolade gefüllt und ein Meringue in unserer Tüte. Es gibt aber auch so tolle Leckereien in Frankreich und der Bäcker ist für uns immer gefährlich, auch wenn wir es eigentlich so gar nicht vertragen.

Auch heute startet unsere Fahrt morgens um 09.00Uhr und nach kanpp 10 Min. sind wir in Belgien. Und wie auch schon gestern finden wir einfach keinen schönen Parkplatz zum Frühstücken und halten einfach bei Decathlon und frühstücken hier. Die Croissants schmecken herrlich! Einfach kein Vergleich!

 

Auf unserem Weg durch Belgien, vor allem durch Leuven (Löwen) fällt uns auf, dass es hier fast mehr Radfahrer als Autos gibt. Außerdem bemerken wir, dass auch hier sehr viele große Traktoren unterwegs sind - auch auf den Schnellstraßen - und viele LKW's. Der Diesel variiert hier zwischen 1,77€ und 1,83€ pro Liter.

 

Als wir gegen 13.00Uhr an unserem Stellplatz ankommen, beschließen wir heute erst einmal Sonne zu tanken. Ich sitze ein wenig am Rechner und danach widme ich mich meinem Malbuch und mein Lieblingsmensch genießt die Umgebung. Doch gegen 16.00Uhr halten wir es nicht länger aus und marschieren in die Stadtmitte, denn wir möchten gerne das Eisenbahnmuseum besuchen, doch leider hat es heute geschlossen. Ausgwiesene Fußgängerwege, so wie bei uns, gibt es hier nicht - anscheinend fährt man hier Auto oder Fahrrad.

In der City selbst decken wir uns dann mit belgischer Schokolade und Pralinen ein und genießen eine Portion Fritten, die man hier ja unbedingt gegessen haben muss. Und ja, sie schmecken wirklich hervorragend.

Nach unserem ausgiebigen Spaziergang genießt mein Lieblingsmensch noch ein wenig die Sonne und ich fange an zu kochen. Es gibt Hähnchen-Flügel mit Kartoffeln und Zwiebeln aus dem Omnia, der fast die gleiche Funktion wie ein kleiner Backofen hat. Super lecker übrigens und ohne großen Aufwand. Eifnach alles darin schichten, mit Olivenöl und Salz würzen und 45 Minl. auf kleiner Flamme garen. Wer möchte kann noch Pfeffer dazu geben, doch das vertragen wir nicht, oder das Olivenöl mit Butter austauschen / mischen... Ganz nach Geschmack...

 

Der Stellplatz selbst befindet sich an der Rückseite des Hallenbades und verfügt nicht über Strom und Wasser. Hier muss man sich über einen QR-Code sehr detailliert anmelden. Fehlt nur noch, dass sie auch noch die Schuhgröße wissen wollen. Aber gut, was muss, das muss. Insgesamt ist es recht schön und liegt Mitten in der Natur, allerdings ist es nachts etwas laut durch den Zugverkehr.

 

Mit unserem Spaziergang in die City, die doch etwas abgelegen vom Stellplatz liegt, haben wir heute 11.212 Schritte, bzw. 6,3km geschafft. Nicht schlecht und die 10.000Schritte-Zaubermarke geknackt!

Und bei diesem herrlichen Sonnenschein und einem Gläschen Weißweinschorle endet dieser Tag in Belgien. Die nächste Folge der Tour führt uns nach Holland...

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