Nach einer gefühlten Ewigkeit konnten wir endlich wieder nach Spanien zu meinen Eltern reisen und dann weiter in Richtung Norden, denn wir wollten nicht nur eine liebe Freundin dort besuchen, sondern auch mal etwas anderes von Spanien sehen und vor allem den Atlantik erleben. So haben wir also kurz vor Abreise einen PCR-Test machen lassen und sind dann Mittwoch Nachmittag losgefahren in Richtung französischer Grenze.
In Eschbach, laut Navi nach 2,5 Std. und knapp 250km, haben wir unseren ersten Stopp eingelegt und haben hier übernachtet. Nach einer ruhigen Nacht sind wir am nächsten Morgen ganz ohne Kontrollen in Frankreich eingefahren und die Tour nahm ihren Lauf.
Zur deutschen Mittagszeit - oder besser gesagt, zur spanischen Frühstückszeit - sind wir in Moissey in unserer Lieblingsbäckerei in Frankreich angekommen. Jedes Mal wenn wir diese Tour fahren, halten wir genau an dieser Bäckerei an und gönnen uns ein Croissant und ein Baguette. Nach knapp 3 Std. Fahrt und 230km haben wir uns eine kleine Pause inkl. Spaziergang um uns die Füße zu vertreten genehmigt.
Bei Saint-Flour konnten wir Berge voller Schnee entdecken, bevor wir dann bei Loubaresse unseren Schlafplatz nach weiteren 5 Std. und 415km angesteuert haben. Auch hier waren wir an einem uns bekannten Platz. Hier sollte mal ein Campingplatz entstehen, doch warum auch immer wurde dieses Vorhaben nicht beendet.
Am nächsten Morgen haben wir uns noch an einem Honig-Automaten mit leckerem französischen Honig eingedeckt und dann ging es über Millau weiter in Richtung spanische Grenze. Auch hier sind wir ohne jegliche Grenzkontrollen durchgekommen. In Le Perthus war auf der Einkaufsmeile sooo viel los, dass wir hier unseren ersten kleinen Stau hatten. Die Leute haben sich mit und ohne Masken regelrecht getümmelt. Was bin ich froh, dass wir nicht aussteigen mussten.
Nach weiteren 6,5 Std. und 520km Fahrt sind wir dann in Spanien an unserem Schlafplatz in Navarcles (Barcelona) angekommen. Für eine Nacht ganz okay und zum Spazierengehen wunderschön, doch es war sehr laut - vor allem durch Hundegebell.
Vor hier aus, hatten wir dann unseren Besuch bei meinen Eltern angekündigt und gleichzeit unseren Essenswunsch angegeben, bevor es dann am nächsten Morgen weiter in Richtung Heimal (Cullera - Valencia) ging. Bei Manresa (Barcelona) haben wir eine wunderschöne Bergkette von fast allen Seiten bewundert und es ging durch viel Höhenmeter und viele Tunnel - was ich so gar nicht mag! Bei Benicàssim (Castellón de la Plana) konnten wir dann vom Auto aus schon einen schönen Hafen entdecken und kurz vor Cullera die angrenzenden, bereits gefluteten, Reisfelder begutachten, Insgesamt sind wir an diesem Tag rund 450km in 5 Std. gefahren.
In Cullera angekommen haben uns dann schon die nächsten Herausforderungen erwartet. Nach 3 Tagen und guten 1800km sind wir dann samstags endlich in Cullera angekommen und es gab das leckere vorbestellte Abendessen: Gambas und Sepia.
Doch vorher gab es noch die eine oder andere Herausforderung für uns, denn die kostenlosen Stellplätze, die wir in den letzten Jahren nutzen konnten, wurden leider geschlossen und so ist uns nichts anderes übrig geblieben, als auf den Campingplatz Santa Marta auszuweichen. Doch dank "Covid" hat uns dort schon die nächste Überraschung erwartet... Die Campingplätze haben nämlich bis auf Weiteres nur von Freitag Morgen bis Sonntag Abend geöffnet - unter der Woche sind sie geschlossen! OH NEIN!!! Was machen wir jetzt? Nach langer Überlegung haben wir uns letztendlich dazu entschlossen, unsere liebe Trude auf dem Campingplatz stehen zu lassen, denn das war Gott sei Dank möglich und haben die nächsten Tage bei meinen Eltern geschlafen. Das war zwar nicht so geplant, doch Not macht erfinderisch. Meine Eltern haben sich natürlich umso mehr gefreut, da sie uns so noch viel intensiver bei sich hatten, als wenn wir abends immer wieder zur Trude gegangen wären. Auf dem Weg zu meinen Eltern, ca. 45 Min. zu Fuß, sahen wir aus wie Rucksack-Touristen, denn wir mussten ja genügend Sachen für fünf Tage mitnehmen. Die E-Bikes hatten wir auch dabei uns do konnte mein Lieblingsmensch, während ich meine Tante im Altersheim besucht habe, eine schöne Tour genießen und viele tolle Eindrücke sammeln.
Zu Fuß haben wir Cullera natürlich auch erkundet, so wie jedes Jahr und haben u.a. festgestellt, dass das seit Jahren unfertige Hochhaus endlich fertig geworden ist. Und noch ein paar schöne Fleckchen entdeckt - wie immer eigentlich - ich kann mich davon einfach nicht satt sehen. Wie Du siehst haben wir viele Touren am Strand gemacht, doch auch das "alte" Cullera hat etwas zu bieten. Und selbst bei Nieselregen kann man es sich bei einem "Tinto de verano" (Rotweinschorle) gut gehen lassen. Schweren Herzens ging dann unsere Tour nach acht Tagen bei meinen Eltern weiter in Richtung Norden, um genau zu sein, nach Galizien, denn dort erwartete uns schon eine liebe Freundin der Familie.
Nachdem wir uns sonntags schweren Herzens von meinen Eltern verabschiedet haben, sind wir in Richtung Galizien weiter gefahren. Genau gesagt, sind wir bis nach Uclés (Cuenca - Castilla La Mancha) gekommen und haben am Kloster Monasterio de Uclés geschlafen. Da ich leider nicht schnell reagiert hatte, ist mein Lieblingsmensch mit der Trude von den Keilen abgerutscht und wir haben uns ein Plastikteil kaputt geschlagen. Danach mussten wir echt kämpfen um den Keil wieder raus zu bekommen, denn er hatte sich ganz blöd eingeklemmt. Gott sei Dank ist nur das Plastik kaputt gegangen und nicht auch noch das Kabel darunter. Da hatten wir echt Glück im Unglück! Nach der Aktion bin ich jedes Mal, wenn es hieß auf Keile oder rückwärts irgendwo ran fahren, sofort ausgestiegen! Beim Rückwärtsparken hat nämlich die Kamera dieses Mal nichts gebracht, da wir nur die Räder gesehen haben. Da müssen wir uns noch eine andere Lösung dafür einfallen lassen.
Vor der Weiterfahrt haben wir uns noch einmal auf der "Bascula" - einer öffentlichen Waage - gewogen und waren heilfroh, dass unser Gewicht passt! Die Fahrt ging dann weiter, an Madrid vorbei, bis nach San Adrián del Valle (León - Castilla y León). Dort haben wir einen hübschen Stellplatz gefunden in einem Dörfchen in dem es nichts mehr gibt. Es nettes altes Pärchen, das im Schatten am Straßenrand saß - was so typisch spanisch ist - informierte uns darüber, dass es in dem Dorf nichts mehr gäbe: Kein Café, keine Einkaufsmöglichkeit, keinen Arzt, nicht einmal mehr einen Pfarrer hätten sie und waren echt traurig darüber. Das Dorf selbst war wunderschön.
Was uns sehr beeindruckt hat, waren die viele "bodegas" (Weinkeller) die es dort gab. Von außen hat man nur immer wieder kleine "Belüftungs-Schornsteine" gesehen, doch wir konnten uns nicht wirklich vorstellen, was sich dahinter verbirgt. Wir hatten Glück bei unserer Tour und haben einen Herrn angetroffen, der uns alles gezeigt hat und uns bestens darüber informiert hat. Diese Gewölbekeller sind sehr, sehr tief und sie wurden alle per hand angefertigt. Mehrere Meter geht es tief in den Hügel hinein und dort stehen Fässer, sowie eine selbstgebaute Anlage um Wein herzustellen. Heutzutage werden die meisten nur noch als Lagerraum genutzt, doch früher wurde da richtig leckerer Wein hergestellt.
Am nächsten Morgen sind wir dann noch eine Runde durch die Felder gelaufen und haben die Landschaft und die Pflanzen genossen bevor unsere Fahrt weiterging. Nach weiteren 330km und 3 Std. Fahrtzeit sind wir dann bei unseren Freunden in Albelos (Tui - Pontevedra - Galicia) angekommen.
Unsere Freunde, Elvira und José Manuel (ihr Sohn), haben ein ganz tolles Anwesen auf dem Land und da ist es ganz normal von vielen Tieren umgeben zu sein. Fiona, die Labradorhündin unserer Freunde - die wir leider nicht fotografiert haben - hat den ganzen Tag um uns rumgewuselt und hat sich über Streicheleinheiten sehr gefreut. Doch auch Hühner - die sich totstellen - Katzen und Ziegen sind uns begegnet, was hier ganz normal ist. Faszinierend an der Gegend fand ich, dass es hier nicht nur Briefkäste, sondern auch Brotkäste gibt, in der morgens das Brot geliefert wird. Echt cool!
José Manuel hat uns mit nach Tui genommen und war unser Reise-Guide, so konnten wir nicht nur viele schöne Orte sehen, sondern wurden auch gleich mit Input versorgt. Hier ein paar Einddrücke von Tui. Auf dem letzten Foto sieht man Valença (Portugal) von Tui aus.
Nur eine kleine, schmale Brücke trennt Spanien von Portugal und da die Grenzen offen sind und nicht kontrolliert werden sind wir kurzer Hand nach Portugal gefahren. Leider war es schon recht spät und es hatte schon alles zu, doch einen kleinen Spaziergang durch Valença haben wir uns nicht nehmen lassen. Faszinierend waren viele der Häuserfassaden, die wunderschön gefliest waren. Durch ganz enge Öffnungen in den Burgmauern musste man mit dem Auto durchfahren um in die Innenstadt zu kommen. Auf den letzten beiden Fotos siehst Du zum einen die kleine Brücke, die Spanien von Portugal trennt, und Tui von Valença aus gesehen.
Am nächsten Morgen war es dann soweit und José Manuel hat uns an die schönesten Strände vor Ort am Atlantik gebracht. Den Anfang machen wir mit Playa de América (Nigrán - Pontevedra - Galicia). Das Erste was wir bemerkt haben ist, dass es hier am Atlantik viel stärker nach Meer riecht. Der Geruch war unverkennbar. Und auch, dass der Strand grobkörniger ist und die Muscheln riesig. Das Wasser hat so eine enorme Kraft, dass sich hinter der Düne ein kleiner See gebildet hat.
Zweiter Stopp war an der Playa de los patos (Nigrán - Pontevedra - Galicia). Hier war es fast noch schöner. Auf jeden Fall viel, viel ruhiger und es gab mehr Felsen. Eigentlich gab es so gut wir nur Felsen, auch am Strand selbst gab es fast nur Steine. Zwischen und an den. Felsen konnte man Miesmuscheln entdecken und auch den einen oder anderen Krebs.
Unsere Tour ging dann weiter nach Baiona, von wo aus Kolumbus seine Reise nach Amerika gestartet hat. Als letztes Ziel hatten wir noch das Kloster in Oia (Pontevedra - Galicia), bevor es dann zum leckeren Hähnchen-Essen zurück nach Hause ging.
Den Nachmittag verbrachten wir dann mit netten Gesprächen und ein wenig Gartenarbeit um unsere Gastgeber ein wenig zu unterstützen. Am nächsten Morgen nach dem Marktbesuch sind wir dann wieter gefahren bis ans Ende der Welt. Du siehst, es bleibt nach wie vor spannend!
Mittlerweile sind wir schon seit 2 Wochen unterwegs und heute werden wir, nach einem kurzen Mini-Stopp in Soutomaior (Pontevedra - Galicia), am Ende der Welt in Fisterra (A Coruña - Galicia) ankommen. Hier in Soutomaior kannst du die Auswirkungen von Ebbe und Flut so richtig gut erkennen.
Nach insgesamt 3 Std. Fahrtzeit und 180km sind wir nun also am Ende der Welt Fisterra (Kap Finisterre / Fin de tierra = Ende der Welt) angekommen. Vor Kolumbus hieß es, dass hier das Ende der Welt ist. Hier sind wir dann auch zum ersten Mal bis zu den Knien im Atlantik gewesen, denn das Wasser ist eiskalt! Ganz Nahe am Meer haben wir einen schönen Schlafplatz gefunden. Danach sind wir zu einem super langen Spaziergang in Richtung Altstadt aufgebrochen. Von kleinen Häuschen auf Stelzen - von denen wir im Nachhinein erfahren haben, dass sie zur Lagerung von Lebensmitteln dienten, bevor es Kühlschränke gab - bis hin zu allem Möglichen in Bezug auf den Camino de Santiago (Jakobsweg) haben wir zu sehen bekommen.
Den krönenden Abschluss hatten wir an diesem Abend in einem kleinen Fischrestaurant in dem wir super lecker zu Abend gegessen haben. Für gewöhnlich haben wir uns immer in der Trude etwas leckeres gekocht, doch wenn man schon mal am Ende der Welt ist, kann man hier auch mal was Leckeres essengehen...
Nach dem langen Rückweg und einer super guten Nacht sind wir dann am nächsten Morgen, nach einem schönen Morgenspaziergang, bis zum Leuchtturm hochgefahren.
Das Fischrestaurant: Restaurante – Marisquería „Os Tres Golpes“:
Unsere Fahrt führt uns als nächstes nach 250km und 3 Std. Fahrt zur Playa de las Catedrales in Barreiros (Lugo - Galicia). Dieser Strandabschnitt ist öfters mal im TV zu sehen, weil er so faszinierend ist.
Von oben und auch von unten gesehen auf den ersten Blick ganz harmlos, doch das täuscht, wie wir am eigenen Leib erfahren haben. Den Weg in die Höhle - in der wir max. 5 Min. waren - haben wir sehr gut gemeistert. Doch der Rückweg war ohne nasse Füße schon nicht mehr möglich, da die Flut so schnell und so heftig kam. Ich glaube, 10 Min. später hätten wir schon schwimmen müssen, wenn das überhaupt möglich gewesen wäre. Oh man! Dass die Flut so schnell kommt, hätten wir beide nicht gedacht. Ein anderes Pärchen hatte sich noch auf die Felsen gerettet, doch die sind dann auch gleich umgekehrt. Das ist dann einfach viel zu gefährlich. Im Nachhinein meinte mein Papa nur: "Das hätte ich Dir auch sagen können!" Na toll! Ist ja nochmal alles gut gegangen. Ein Erlebnis war es allemal und viel zu lachen hatten wir auch!
Nachdem wir also die Schuhe gewechselt hatten ging die Fahrt noch rund 100km und 1 Std. weiter bis nach Cudillero (Asturias), wo wir dann auch die sehr stürmische und regnerische Nacht verbracht haben. Ein kleines malerisches Dorf, in dem - bis auf wenige Ausnahmen - die Autos draußen bleiben dürfen. Vor allem ist dieses Dorf eine Sackgasse, was es umso interessanter macht. Theoretisch hätten wir durch den Tunnel bis ins Zentrum der Altstadt gehen können, was auch eine Abkürzung ist, doch bei meiner Platzangst was das ein Ding der Unmöglichkeit. Also sind wir außen rum gelaufen, was auch sehr schön war. Ganz klasse fand ich den "Tanz" der Möwe.
Nachdem wir in Cudillero (Asturias) die Nacht verbracht hatten, ging es dann knappe 80km weiter bis nach Tazones (Asturias), wo wir dann gefrühstückt und unseren Morgenspaziergang gemacht haben. Dieses Dorf ist noch viel, viel kleiner, jedoch eine Touristen-Attraktion!
Danach ging es 60km weiter zu den Bufones de Pría (Llanes - Asturias). Einem Naturphänomen, bei dem bei starker Strömung und Unwettern, das Meerwasser aus Löchern und Rissen aus den Kalksteinfelsen spudelt. Da wir gutes Wetter und eine ruhige See hatten, konnten wir dieses Schauspiel leider nicht live erleben. Doch die Kulisse war faszinierend und ich hab wie in "Aschenputtel" meinen Schuh verloren, da ich nciht auf meinen Lieblingsmensch warten wollte...
Die Playa de Guamadamía haben wir von oben begutachtet. Bei Ebbe ein sehr langer Sandstrand - bei Flut füllt sich dann wohl das Ganze...
Nach diesem Ausflug sind wir dann 150km und 1,5 Std. weitergefahren bis nach Laredo (Cantabria), wo wir die nächste Nacht verbracht haben. Davor haben wir allerdings drei verschiedene Plätze angefahren, die einfach nichts zum Schlafen waren. Laredo war auch mehr eine Notlösung, da es im Verhältnis sehr groß und sehr überfüllt ist, vor allem samstags...
Der Hafen war wunderschön, nur leider war es mir viel zu voll und da wir die ganze Zeit die Masken anhaben mussten, war es sehr anstrengend. Noch dazu hat es dann angefangen zu regnen. Doch trotzallem haben wir es uns nicht nehmen lassen, eine Portion Churros zu Zweit zu genießen.
Am nächsten Morgen sind wir dann nach Donostia - San Sebastián (Guipuzkoa - País Vasco) gefahren, um den für die Druchreisen benötigten PCR-Test machen zu lassen. Auf der 190km weiteren Fahrt, konnten wir während der 2,5 Std. ein Teil der Berge Picos de Europa genießen.
In Donostia - San Sebastián hatten wir Glück und wir konnten am Sonntagvormittag den besagten PCR-Test ganz ohne Termin über uns ergehen lassen. Geplant war ein schöner Aufenthalt vor Ort, doch leider war alles so voll, dass wir keinen Stellplatz gefunden haben. Noch nicht einmal einen "normalen" Parkplatz, in dem unsere Trude Platz gehabt hätte. Viele Straßen waren gesperrt und alles andere war einfach viel zu eng. Somit mussten wir uns mit dem Blick von oben auf die Playa de la Concha begnügen und sind die 25km bis Irún (País Vasco) zum Grenzübergang weitergefahren. doch auch hier hatten wir leider nicht so viel Glück. Wir haben - nicht gelogen - stundenlang einen Stellplatz für die Nacht gesucht und letztendlich einen nicht wirklich schönen und weit vom Schuss entfernten Parkplatz gefunden. Auf dem Platz selbst haben wir auch mehrmals die Stelle gewechselt, weil es einfach nicht gepasst hat. Und nachdem wir endlich gestanden hatten und einem Hinweisschild zu einer Bodega gefunden hatten, haben die uns dort nicht reingelassen, zum einen weil wir keinen Termin hatten, doch vor allem war es eine "Schickimicki-Bodega" und es herrschte Kleiderordnung. Also den ganzen langen Weg ohne ein Gläschen Wein probiert zu haben wieder zurück und ein wenig frustriert und genervt auf das Ergebnis des PCR-Test gewartet.
Am nächsten Morgen waren wir dann noch ein paar Kleinigkeiten einkaufen und konnten die Grenze, die nur aus einem Kreisel bestand, passieren. Wir wurden von zwei Polizisten ganz nett rüber gewinkt und das war's. Ruckzuck waren wir problemlos in Frankreich angekommen. Auch hier gab es keinerlei Kontrollen. Doch uns wurde gesagt, dass wir unbedingt den negativen PCR-Test bei uns haben müssten, da bei einer Kontrolle zum einen mit ca. 150,00€ Strafe pro Person zu rechnen sei, zusätzlich würde man wieder zurück geschickt werden - ganz egal von wo aus in Frankreich - und danach müsste man den Test doch noch machen. Also sind wir gleich auf Nummer sicher gegangen.
In Frankreich selbst sind wir dieses Mal eine ganz andere Strecke gefahren und haben nach 620km und 8 Std. Fahrt in Vierzon übernachtet. War ganz nett, doch da ab 21.00Uhr Ausgangssperre war, konnten wir nicht mehr viel davon sehen. Die Straßen waren wie leer gefegt...
Am nächsten Morgen haben wir uns wieder Baguette und Croissants gegönnt und sind bis nach Deutschland weitergefahren. Leider hat es nicht ganz so gut wie bei der Hinfahrt geschmeckt. Es macht eben doch einen Unterschied, ob es von einem kleinen Landbäcker ist oder von einer Bäckerei-Kette...
Nach weiteren 7 Std. und knapp 550km sind wir wieder in Deutschland angekommen. Doch vorher wollten wir unbedingt noch in Frankreich einkaufen gehen und in Metz hat uns die nächste Katastrophe - nein, nein, sorry - Herausforderung erwartet. Nachdem ich endlich einen Carrefour ausfindig gemacht hatte, war dieser blöder Markt eine Art Einkaufszentrum Mitten in der City und wir haben keinen Parkplatz gefunden. Wir haben eine gute Stunde gebraucht um rein- und wieder rauszufahren. Kurz vor der Grenze hat dann mein Lieblingsmensch noch etwas ausfindig gemacht, doch die Filialle war so klein, dass die Auswahl nur auf Radieschen und Käse ausgefallen ist. War das deprimierend...
In Deutschland selbst haben wir in einem Stadtteil von Saarbrücken an einem Schwimmbad übernachtet und sind am nächsten Morgen weitergefahren. Theoretisch wollten wir nach Nidda zu einem Camping-Fachgeschäft fahren... Nachdem wir also 240km und fast 3 Std. in die eine Richtung gefahren sind, standen wir nun vor einem Bürogebäude und haben das Geschäft vergeblich gesucht. Nach weiterer Recherche haben wie dann beide gemerkt, dass wir das Kleingedruckte nicht gelesen hatten und es sich ausschließlich um einen Online-Handel dreht. Wir wussten nicht mehr, ob wir Lachen oder Weinen sollten. Letztendlich haben uns fürs Lachen entschieden und haben dann den letzten Abschnitt von 120km und 1,5 Std. in Angriff genommen.
Das war also unsere diesjährige Tour in den Norden Spaniens. Wir haben längst nicht alles gesehen und für die nächste Reise in den Norden steht auf jeden Fall jetzt schon Covadonga (Asturias) auf meiner Liste. Vielleicht haben wir beim nächsten Mal auch mit Donostia - San Sebastián mehr Glück...
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