Überwinterung Teil I - Januar 2023

Tag 1: Mittwoch, 11. Januar 2023

64625 Bensheim-Schönberg – 67210 Meistratzheim: 213km

Heute ist es also endlich so weit! Ich starte meine zweite Solo-Tour nach Spanien! *freu*

Nachdem ich heute Morgen zu Hause nochmal Klarschiff mache und eine Waschmaschine anstelle und aufhänge, gehe ich nochmals jeden Raum und jeden Schrank durch, um sicher zu sein, dass ich nichts vergesse. Die eine oder andere Sache fällt mir dann doch noch in die Hände und ich packe es ein.

Ein ausgiebiges Bad nehme ich auch noch und theoretisch will ich auch noch ein halbes Stündchen in die Infrarotkabine – allerdings denke ich erst wieder auf dem Weg nach Frankreich daran… *lach* Ja, so kann’s gehen.

Um kurz vor 10.00Uhr laufe ich mit den letzten Kleinigkeiten in die Trude und fahre auch gleich los, denn sie steht sooo schief, dass mir regelrecht schlecht wird, wenn ich noch länger so stehe. Ich nehme mir vor, den nächsten möglichen Parkplatz anzusteuern – spätestens auf der Autobahn.

 

 

 

Doch es läuft natürlich auch heute nicht nach Plan. Berta, mein Navi, will mich über die A67 schicken, doch ich möchte lieber auf die A5 und setze mich selbstverständlich auch durch. Und was soll ich sagen… Ich stehe gleich Mitten im Stau, naja, eher stockender Verkehr und das alles nur, weil eine Spur gesperrt ist und die lieben Mitfahrer an diesem Morgen wohl keine Schilder lesen können oder vorausschauendes Fahren geübt haben. Nein, sie müssen bis ganz vorne hinfahren… *seufz* Und so lässt sich der Stau nun mal nicht verhindern. Das Gute daran ist, dass er nur bis zur nächsten Ausfahrt reicht, danach ist freie Bahn und ich steuere meinen Parkplatz an.

Nachdem nun auch wirklich alles ordnungsgemäß verstaut ist, und ich mich schon das zweite Mal in zwanzig Minuten in der Trude erleichtere, kann ich beruhigt los fahren. Und soll ich Dir was gestehen… Ich bin genau so aufgeregt wie beim ersten Mal! *lach* Doch ich komme schnell wieder rein und „vergreife“ mich nicht so oft wie beim ersten Mal, wenn ich den Schaltknüppel suche.

Nach guten 200km bin ich dann am heutigen Ziel in „La Maison de la Choucroute“ (*unbezahlte Werbung*). Hier gibt es Sauerkraut in Hülle und Fülle – mit Riesling oder Champagner eingekocht, mit Speck, usw. Außerdem noch „Confit“ vom Sauerkraut und weitere leckere Produkte aus dem Elsass.

 

 

 

Die „Boutique“ – der Laden – hat leider noch geschlossen und so spaziere ich ein wenig in den Feldern herum… Nach dem ein junger Mann in seinem Van das dritte Mal an mir vorbei fährt, hält er doch kurz an und fragt mich, ob ich etwas suche und/oder er mir behilflich sein darf. Ist wohl untypisch, dass jemand ohne Hund auf Feldwegen unterwegs ist. *lach* Ich verneine und mache ihm klar, dass ich nur ein wenig spazieren bin bis der Laden offen hat.

 

 

 

Der Weg zum Laden ist auch wunderschön dekoriert. Hier sind wohl alle noch in Weihnachtsstimmung…

 

 

Die Menschen hier sind sehr zuvorkommend und die meisten sprechen Deutsch. So auch die nette Dame in dem Laden. Selbstverständlich werde ich auch fündig und kaufe ein bisschen was ein. Sauerkraut kann ich leider keinen mitnehmen, da mein Kühlschrank ja nach wie vor nur richtig funktioniert, wenn er am Landstrom angeschlossen ist. Doch es gibt noch genug anderes… Meine heutige Ausbeute: Waldhonig, Senf, Willi Likörchen, Sauerkraut-Confit und…

 

 

...eine Wegbeschreibung zur Schneckenfarm genau am anderen Ende der Stadt/Dorf! *lach* Macht aber nichts, ich möchte mich ja mehr bewegen…

 

 

Auf dem Weg dorthin komme ich an einer Kirche vorbei, die sowohl von Außen als auch von Innen wunderschön ist.

 

 

Und die immer noch aufgestellte Krippe fesselt mich regelrecht. Sobald ich mich ihr nähere, wird sie beleuchtet. *herrlich*

 

 

Auf meinem weiteren Weg zur Schneckenfarm überquere ich einen Bachlauf und Berta schickt mich weiter über Wald- und Wiesenwegen. Ist ja auch gar nicht nass und matschig… *seufz*

 

 

Irgendwann komme ich an ein großes Haus und frage bei der Dame nach, ob ich richtig bin. Wie meistens auf Französisch verstehe ich nur einen Teil und laufe noch ein Stückchen weiter, bis ich dann – wohl von ihrem Ehemann – wieder zurückgerufen werde, weil ich schon viel zu weit gelaufen bin… *lach*

Was für ein Glück, auch dieser nette Herr spricht Deutsch. Er erklärt mir, dass man die Schneckenfarm(*unbezahlte Werbung*) nur von Juni bis September besuchen kann, denn dann werden die Schnecken gezüchtet. Von Oktober bis Dezember kann man sie vor Ort verköstigen und ansonsten bekommt man sie dort das restliche Jahr gefroren zu kaufen. Da mein Kühlschrank und somit meine Tiefkühltruhe, wie schon gesagt, nur am Landstrom funktionieren, muss ich darauf verzichten… Weiß auch gar nicht, ob ich sie wirklich gegessen hätte. *Augenroll*

 

 

Danach begebe ich mich über einen „normalen“ Weg wieder in Richtung Trude. Der ist zwar etwas länger, doch das macht nichts – ich hab ja Zeit und jeder Schritt zählt.

 

 

In diesem Ort gibt’s so tolle bunte Häuser! Das tut mir bei diesem tristen und grauen Wetter richtig gut! *lach* Generell gibt es hier so einiges Interessantes zu bestaunen…

 

 

Auf dem Weg zurück bekomme ich noch ganz frische Eier. *lecker* Und rate mal, auch diese Dame kann Deutsch. *lach*

 

 

Jetzt sitze ich gemütlich in der Trude, lasse alles Revue passieren, schreibe meinen ersten Reisebericht für dieses Jahr und genieße diesen Ausblick…

 

 

Danach gibt’s noch ein wenig „kalte Küche“ zum Abendessen und ab in die Heia. Das Fahren und Laufen macht doch irgendwie müde… Hoffe, ich kann hier gut schlafen und der Wind schaukelt mich nicht zu sehr hin und her.

 

Tag 2: Donnerstag, 12. Januar 2023

Meistratzheim – 39110 Lemuy: 293km

Die letzte Nacht war noch nicht so entspannt, wie ich es gerne hätte. Zu viele Gedanken kreisen mir noch im Kopf herum und auch scheine ich eine Art „Eingewöhnungszeit“ für die Trude zu brauchen… *lach* Immerhin waren wir drei Wochen voneinander getrennt… *Augenroll* Doch das ändert sich ganz schnell wieder und dann möchte ich sie am liebsten nie wieder verlassen – wie auch beim letzten Mal schon.

Heute Morgen fahre ich nach dem Aufstehen gleich los – immerhin ist es schon halb neun und wir wollen ja ein paar Kilometer zusammenbekommen. Leider fahre ich nach kurzer Zeit in einen recht großen Stau und verschenke gleich mal eine gute halbe Stunde Reisezeit. *seufz* Irgendwie verfolgt mich das Thema Stau. Gestern ein kleiner, heute ein großer… Morgen brauche ich dann bitte keinen mehr! Habe genug davon! Noch dazu hält mein Fibro-Schub leider immer noch an und da fällt mir das Fahren sowieso schon schwer genug.

Ich weiß nicht, wie es bei Dir ist, doch bei Stau fahre ich gerne auf der rechten Spur – egal in welchem Auto. Das fühlt sich für mich irgendwie besser an, falls ich dann selbst irgendwie in Schwierigkeiten kommen sollte. Ich stehe also zwischen unzähligen LKWs in der Reihe. Und was macht man so, wenn man im Stau steht und sich zu Tode langweilt? Genau, man fängt an Blödzeug zu machen, wie z.B. die LKWs zu zählen, die einen dann doch noch auf der linken Spur überholen. Okay, es war nur einer… Dazu kamen noch zwei Busse und drei Wohnmobile. Ansonsten waren es nur Autos. Und da eben nicht so viel los war mit dem Zählen, habe ich versucht aus den Buchstaben der Nummernschilder irgendwelche Wörter oder Sätze zu bilden. Übrigens auch nicht schlecht als Idee, wenn Kinder im Schulalter mitfahren… Zwischendurch muss ich dann wieder mal über mich selbst lachen, weil so doofes Zeug dabei rauskommt. Sogar ein paar deutsche Nummernschilder waren dabei!

Berta schickt mich nach dem Stau wieder über die abenteuerlichsten Routen, bei denen uns nur ein einziges Wohnmobil entgegenkommt, bis zu unserem heutigen Ziel, „La Ferme de Rotsy“ (*unbezahlte Werbung*) – einer Ziegenfarm. Käse gibt es dieses Mal leider nur sehr wenig und der ist auch schon ein paar Monate alt, denn die lieben Ziegen bekommen Nachwuchs und brauchen daher ihre Milch selbst. Ein kleines Stückchen ergattere ich dann doch noch und bin schon sehr gespannt, wie er schmecken wird.

 

 

Unterwegs bin ich immer heilfroh, wenn mir zwischendurch ein LKW entgegenkommt oder vor mir herfährt, denn dann weiß ich, dass die Strecke ja nicht ganz so schlimm und eng sein kann. *lach* Wobei das manchmal auch echt täuscht, denn heute muss ich an einer Stelle auf null runter bremsen und denke noch, der LKW nimmt mich jetzt bestimmt mit, wieder ein Stück zurück. Uff, das ist wirklich knapp. Fahre sogar fast in den Graben, was bestimmt nicht wirklich gesund für meine Reifen ist. Arme Trude! Die Straße ist an den Seiten wie von „großen“ Mäusezähnchen abgeknappert – ist echt nicht schön zu fahren diese Straße. Gott sei Dank ist sie nur ein paar Kilometer lang und danach wird es wieder besser.

Kurz vor Lemuy entdecke ich eine Tankstelle und einen Supermarkt, was auch gut ist, denn heute oder spätestens Morgenfrüh muss ich tanken. Jetzt ist es erledigt. Prima! Ein Stressfaktor weniger. Der Preis für Diesel liegt hier an diesem Tankstellen-Automat im Moment bei 1,869€/L. Im Supermarkt besorge ich mir ein bisschen Obst, Gemüse und Bacon. Ich habe nämlich großes Verlangen auf einen Bohnensalat und da ich die Bohnen nur im 1kg-TK-Beutel bekommen habe, wird es wohl die nächsten Tage Bohnensalat geben… *lach*

Ansonsten gibt’s hier nicht wirklich großartig etwas zu sehen. Die Kirche ist leider geschlossen und sonst gibt’s hier einfach nichts. Noch dazu ist es bei 6°C für mich echt kalt und sehr, sehr windig. Keine Menschenseele sieht man auf der Straße. Die sitzen bestimmt alle im Warmen… Hoffe, ich werde nachher nicht wieder in Schlaf geschaukelt… Es sind Windstöße mit bis zu 43km/h gemeldet. Brauche ich nicht wirklich…

 

 

Mit meinen Französischkenntnissen komme ich im Moment irgendwie auch nicht wirklich weiter. Gestern hat jeder mit mir auf Deutsch gesprochen und heute auf Englisch… Ts, ts, ts… Wie soll ich da nur üben…*lach* Gut, dass ich noch ein paar Tage hier in Frankreich habe – zumindest für die Sprache. Für mein Gas – bzw. Heizung, Herd, Kühlschrank, etc. – nicht so gut, da ich nur eine volle deutsche Gasflasche und eine spanische dabeihabe, die ist allerdings leer! Ich darf, muss, kann also mit einer Flasche vorliebnehmen und hoffen und beten, dass es bis zur spanischen Grenze reicht. Sonst sitze ich irgendwann wieder ohne Heizung und vor allem ohne Kaffee da. Unvorstellbar!! Der Kühlschrank geht ja sowieso nur, wenn er will… *seufz*

Jetzt sitze ich schon eine Weile in der Trude, habe mit meinen Eltern und meiner Schwester telefoniert und ärgere mich ein wenig über den miserablen Internet-Empfang. Mit viel Geduld wechsle ich die ganze Zeit zwischen Internet-Stick und Handy um irgendwie meinen Bericht und die Fotos online zu bekommen. DAS zerrt ganz schön an meinen Nerven und an meiner Geduld!! Ahhh!! Aber so ein mobiler Router, mit dem ich schon liebäugele kostet ganz schön viel… *seufz* Und so artig war ich wohl doch nicht, dass mir das Christkind so etwas schenkt… Und überhaupt, Weihnachten ist ja auch schon längst wieder vorbei… Aber mein Geburtstag kommt bald!! *zwinker* Nur falls jemand ganz zufällig hier mitliest und mir ein Geschenk machen möchte… *lach*

 

Tag 3: Freitag, 13. Januar 2023

Lemuy – 38780 Septème: 225km

Wie heißt es so schön… Alle guten Dinge sind drei! Sind auch alle schlechten Dinge, drei? Ich habe heute Nacht nämlich nicht nur ein Gedanken-Karussell de Luxe – wobei das schon mehr ein Riesenrad oder sogar eine Achterbahn ist – , sondern auch die Straße nebenan, die man leider doch sehr arg hört und noch dazu einige „Beschützer“ die zwischendurch ganz schön laut bellen. *seufz* Ach ja, und regnen tut es heute Nacht auch öfters mal…

Um 20.30Uhr gehe ich ins Bett, was an für sich nichts Außergewöhnliches für mich ist, wenn ich im Winter in der Trude unterwegs bin. Um 23.30Uhr habe ich allerdings das Gefühl, dass die Nacht schon rum ist. Ich verzweifle sooo sehr im Bett, dass ich um Mitternacht aufstehe und mich an den Rechner setze. So kann ich einiges aus meinem Gedanken-Karussell fürs erste streichen und der Freitagsfüller für heute Morgen ist auch schon fertig. Immerhin etwas positives und produktives… Um 01.30Uhr husche ich dann letztendlich wieder ins Bett und schlafe noch ein bisschen – zwar nicht ganz so gut und mit ganz oft wach werden, doch immerhin.

Pünktlich um 08.30Uhr fahre ich wieder los, leider ohne mich zu verabschieden, denn es regnet dermaßen in Strömen und noch dazu ist niemand auf Anhieb zu sehen. Sie mögen es mir verzeihen – ist normalerweise nicht meine Art… So sieht es übrigens morgens auf dem Armaturenbrett aus bevor ich los fahre. Das ist sozusagen mein „Frühstück to go“… *lach*

 

 

Die Nacht war so schlimm, und noch dazu ist gestern zwei Mal die Heizung ohne ersichtlichen Grund ausgefallen, dass ich kurz am Zweifeln war, ob ich nicht doch alles abbreche und nach Hause fahre. Kurz bevor ich wieder einschlafe, beschließe ich, dass wenn die Heizung über Nacht wieder ausfällt ich nach Hause fahre, und wenn sie morgens noch immer funktioniert ich weiterfahre. Und nun ja, was soll, ich sagen, sie ist bestens gelaufen und somit geht meine Tour weiter bis auf den Esel-Hof in Septème.

Dieses Mal ganz ohne Autobahn und wie immer voller Abenteuer. Berta will mich in eine ganz enge Straße einbiegen lassen, bei der ich wohlmöglich noch nicht einmal ohne Trude reinpasse…*lach* Nein, nein, diese Abkürzung nehmen wir nicht und fahren schön brav außen herum, bzw. Mitten durch die City! Um auf den Esel-Hof zu kommen muss ich irgendwann in den Wald einbiegen und dem Weg folgen. Es ist teilweise so eng und steil, dass ich im ersten Gang fahren muss. Ich hoffe, ich komme Morgenfrüh hier auch wieder raus… *seufz* Etwas mulmig ist mir schon dabei, doch dieses Gefühl verschwindet ganz schnell, sobald ich oben auf der Lichtung ankomme. Hier befindet sich nämlich der Esel-Hof und bietet einen wunderschönen Ausblick. Kurzweilig kommt sogar die Sonne raus und lacht mich an, so dass ich nur mit der Wolljacke bekleidet zu den Eseln laufe. Sind sie nicht süß!?

 

 

Mit Honig decke ich mich heute hier auch gleich nochmal ein. Allerdings falle ich bei dem Preis beinahe vom Hocker. Hoffe, er schmeckt auch wirklich so gut. Eier haben sie im Moment leider keine da, sonst hätte ich auch davon noch welche mitgenommen.

 

 

Um auf meinen Stellplatz zu gelangen, muss ich eine Schranke passieren und befinde mich Mitten drin im Geschehen, wie ich später noch feststellen werde.

Putschi begrüßt mich auch ganz aufgeregt. Der ist ja sooo süß. So einen Wonneproppen könnte ich mir auch für mich vorstellen… *träum* Hätte er Welpen, würde ich sofort einen einpacken… Mindestens… *lach*

 

 

Kaum bin ich wieder in der Trude fängt es auch wieder an zu Regnen. Doch Gott sei Dank nur kurz. Diese Zeit nutze ich schon mal aus, um mein Abendessen raus zu holen und mit meiner Freundin Monika zu telefonieren.

 

 

Danach widme ich mich meinem Reisebericht und werde eifrig von ein paar Eseln gerufen, die genau hinter meiner Trude stehen. Natürlich muss ich da gleich raus und da der Besitzer es erlaubt hat, streichle ich sie auch ein wenig. Sie wollen eigentlich trockenes Brot von mir, doch leider habe ich keins… Es gibt nur Streicheleinheiten, doch die in rauen Mengen… *lach*

 

 

Ansonsten steht heute nichts großes mehr an. Vielleicht nochmal mit meinem Lieblingsmensch telefonieren, da wir uns gestern verpasst haben; evtl. nochmal kreativ werden oder lesen oder schlafen oder Löcher in die Luft gucken oder, oder, oder… Keine Ahnung! Das lass ich jetzt einfach mal auf mich zukommen. *zwinker* Morgen wissen wir mehr… *lach* Denn auf eine „Wanderung“ hab ich jetzt keine Lust und was anderes ist hier nicht wirklich möglich.

 

Tag 4: Samstag, 14. Januar 2023

Septème – 84230 Chateauneuf-du-Pape: 227km

*juhuu!* Ich habe endlich mal geschlafen!! Zumindest besser als die Nächte davor. Zwischendurch hatte ich zwar noch ein bisschen „Musik“ in Form von „I-A“ und „Wuff-Wuff“, und auch die Heizung ist mal wieder auf Störung gegangen, doch trotz allem bin ich heute Morgen recht erholt aufgewacht – und das hat schon was zu heißen! Hatte ich jetzt ewig nicht mehr! So um die vier Wochen nicht mehr, wenn ich ehrlich bin. Es wird also von Tag zu Tag, oder besser gesagt, von Nacht zu Nacht, wieder besser. *chaka*

Gestern habe ich übrigens in der Tat zum einen Löcher in die Luft geguckt und zum anderen das Buch von Andrea Schilling, „Nicht ohne meinen Föhn – Pilgern ist der bessere Weg“ (*unbezahlte Werbung*), fertig gelesen. Ich kann es Dir wärmstens empfehlen! Ich habe mit Andrea gelacht und geweint und viele Parallelen zwischen uns entdeckt und das beste daran ist, dass ich sie durch einen grandiosen Zufall – nein, sorry, Zufälle gibt es nicht! – durch einen ganz besonderen Herzensmenschen, meiner Herz-Schwester, bald persönlich kennen lernen darf! Hammer! Ich freu mich sooo sehr und bin ganz aufgeregt! *freu,freu,freu*

Heute Morgen fahre ich also gegen 8.45Uhr los, nachdem ich mich bei meinen Gastgebern und den ganzen Tierchen verabschiedet habe. Es verschlägt mich nach Chateauneuf-du-Pape auf das Weingut „Domaines Mousset“ (*unbezahlte Werbung*). Berta, mein Navi, ärgert mich auch heute wieder ein wenig. Erst geht es durch die Berge, jawohl, nicht etwa außen herum, nein, durch die Berge – im dritten Gang, weil ich sonst einfach nicht hochkomme, und mit überaus interessanten Serpentinen, und zum Abschluss dann noch durch das malerische alte Dörfchen mit den engsten Gassen der Welt, um später bei einem Spaziergang festzustellen, dass es eine breitere Straße gegeben hätte. Allerdings will Berta – wie immer – Zeit gut machen, die ich beim Einkaufen oder bei den unzähligen Pippi-Stopps verplempere. So also auch heute… *seufz*

Wirklich groß einkaufen tu ich dann doch nicht, denn ich hab auf nichts großartig Appetit und noch dazu ist das Fleisch und der Fisch hier ganz schön teuer und überhaupt, Essen wird doch überbewertet, oder… *lach* Wobei, „Essen und Trinken sind die drei schönsten Dinge des Lebens…“, sagt zumindest mein Lieblingsmensch, wobei der Spruch eigentlich von Willy Millowitsch ist. *zwinker* Mit leerem Magen einkaufen gehen ist blöd, weil man dann zu viel einkauft. Mit vollem Magen einkaufen gehen ist gleich doppelt so blöd, weil man dann einfach gar nichts einkauft… *oh man* Letztendlich landen doch noch ein paar Kartoffeln, Ziegen-Frischkäse, Salami-Sticks und Himbeeren im Einkaufswagen. Was für eine Ausbeute…

Ich habe gerade auf dem Schild gelesen, dass es auf dem Weingut möglich ist, zwischen 10.00Uhr und 17.30Uhr, an einer kostenlosen Weinprobe teilzunehmen. Da ich mich am Nachmittag zum „videofonieren“ (ich liebe dieses Wort! *lach*) verabredet habe, bleibt mir einfach nichts anderes übrig, also schon um 14.00Uhr an der Weinprobe teilzunehmen. Ich armes Ding aber auch! So früh schon Alkohol… *lach* Wie gut – oder wie schade – dass man „nur“ drei Sorten probieren kann… Vorher gehe ich allerdings noch eine kleine Runde spazieren und entdecke die oben schon erwähnte „andere“ Strecke.

 

 

 

Bei der Weinprobe sind heute meine Englisch-Kenntnisse gefragt und ich bin hellauf begeistert, wie gut ich klar komme. Ich verstehe so gut wie alles, was mir die nette Dame erzählt und kann mich „faaaassstttt“ fließend – naja so ein klein wenig zumindest – mit ihr unterhalten. Der erste Rotwein ist mir viel zu stark – auch beim zweiten Schluck, denn die Dame teilt mir mit, dass man immer mindestens zwei mal probieren sollte, da sich der Geschmack erst beim zweiten oder gar dritten Mal entfaltet. Den Rest muss ich leider wegkippen. Der zweite Rotwein ist zwar schon besser, doch auch nicht wirklich meins. Der dritte Versuch trifft genau ins Schwarze, ist jedoch kein Rotwein, sondern ein „Muscat de Beaumes de Venise„, (*unbezahlte Werbung*) Jahrgang 2008. Wow, ist der lecker! Da kann ich gar nicht anders als mir ein Fläschchen davon mitzunehmen! Man gönnt sich ja sonst nichts…  *lach* Und auch ein Gläschen Honig – wie könnte es anders sein – landet auch in meiner Tasche. Dieses Mal ein Lavendel-Honig. Bin gespannt wie er schmecken wird. Die Dame sagte, er hätte alle guten Eigenschaften vom Lavendel, würde allerdings nicht nach Lavendel schmecken.

 

 

Ich unterhalte mich noch ein Weilchen mit der netten Dame auf englisch und schieße noch ein paar Fotos von dem Stübchen und dann geht’s auch schon wieder an die Trude. Heute ist mir nämlich ein wenig nach Schreiben und neuen Aktionen planen zu mute, die ich mir gleich in mein Kalender eintrage und das „Videofonieren“ wartet ja auch noch auf mich…

 

 

Wie gut, dass ich vorher schon die Weinprobe gemacht habe, denn sonst wäre ich heute wohl nicht mehr dazu gekommen. Die Gespräche mit meinem Schwester-Herz (beste Freundin und leibliche Schwester) und meiner Herz-Schwester (beste Freundin, die manchmal vom äußeren her als meine Zwillingsschwester durchgehen könnte) tun mir richtig gut. Ich kann mein Herz ausschütten und mir wird geholfen. Das tut sooo gut!

***Danke, dass ihr für mich da seid! Knutsch!***

Auch mit meinem Jüngsten und mit meinen Eltern habe ich heute videofoniert und es ist immer wieder schön sie nicht nur zu hören, sondern dabei auch zu sehen. Und heute Abend ist dann noch mein Lieblingsmensch dran. *freu*

Ansonsten vergeht die Zeit einfach wie im Fluge. Es ist gleich Zeit um eine Kleinigkeit zu Essen – wahrscheinlich wieder Bohnensalat, denn es ist immer noch etwas davon da… *lach*, alles aufzuräumen, zu videofonieren, mir die Wärmflaschen zu richten und ins Bett zu gehen, denn Morgenfrüh geht die Fahrt ja dann weiter. Mal sehen wo mich Berta dann entlang schickt. Ich sag nur, Abenteuer und Nervenkitzel pur!!

 

Tag 5: Sonntag, 15. Januar 2023

Chateauneuf-du-Pape – 34140 Meze: 171km

Pünktlich um 20.30Uhr bin ich gestern ins Bett und um 21.30Uhr bin ich schon wieder aufgestanden, weil ich einfach nicht schlafen konnte… Habe mich dann nochmal an den Rechner gesetzt und ein wenig recherchiert, ob ich ein paar Tanzgelegenheiten auf meiner Route finde. Zwei Stück habe ich sogar schon angeschrieben, bin gespannt, ob sie antworten. Einmal für Line Dance und einmal für Sevillanas, der kleinen Schwester des Flamencos. Drück mir die Daumen, dass das klappt! Ich hätte echt Lust darauf! Ach, und wenn Du jemanden kennst, der jemanden kenn, der Tanzen anbietet, etc. – oder von einer Tanz-Veranstaltung an der gesamten Küste entlang weißt, dann sag mir gerne Bescheid! Vielleicht passt es ja gerade irgendwie… *merci beaucoup!*

Um 22.30Uhr habe ich den zweiten Schlaf-Versuch gestartet und habe tatsächlich fast die ganze Nacht durchgeschlafen. Nur einmal bin ich heute Nacht aufgestanden um nach der Heizung zu schauen, doch es war alles okay. Um 08.15Uhr fahre ich schon los, da ich zum einen sehr zeitig wach bin und zum anderen an meinem heutigen Ziel überpünktlich sein möchte. Warum erfährst Du gleich!

Berta, mein Navi, schickt mich heute über wirklich schöne Gegenden! Heute wird sie in der Tat von mir gelobt! Ich fahre fast die ganze Zeit am Fluss entlang und später habe ich sogar rechts und links von mir Wasser. Auf der einen Seite das Meer und auf der anderen Seite den „Étang de Mauguio ou de l’Or“. Hier entdecke ich sogar Flamingos und Wildpferde. So schön anzuschauen. Schade nur, dass ich hier nicht einfach mal halten und sie fotografieren kann. Die Trude ist für solche Aktionen leider zu groß… Manchmal würde ich mir auch eine Kamera wünschen, die Bilder macht, sobald ich mit den Augen fest zwinkere… *lach* Das wäre sooo einfach. Es gibt auf der Reise sooo viele schöne Sachen, die ich zwar sehen, jedoch nicht fotografieren kann. Ein Kreisel, z.B., wird von einem kleinen Schloss geschmückt und beim nächsten kommen Mikado-Stäbe aus dem Boden…

Kurz vor Ankunft in Meze finde ich auch noch eine Tankstelle und tanke gleich mal wieder voll. Ich warte nämlich nicht bis der Tank ganz leer ist, sondern sobald „nur“ noch Viertelvoll ist, tanke ich. Sicher ist sicher. Das macht mir weniger Stress… Zur Not hätte ich zwar auch noch ein paar Liter hinten drin, im Reserve-Kanister, doch ich muss es ja nicht provozieren. Den Tankdeckel bekomme ich übrigens die letzten Male jetzt doch ganz alleine und ohne Probleme auf! *freu*

Hier in Meze stehe ich jetzt auf der Austern- und Muschelfarm „La Noisette d’Oc“ (*unbezahlte Werbung*) und ich gestehe, ich war hier schon einmal mit meinem Lieblingsmensch – schau mal hier! Gott sei Dank wusste ich noch ungefähr wo sie ist, denn Berta wollte mich ganz wo anders hinschicken und hat sich mehrmals aufgehängt. Ich finde dann den Weg auf gut Glück ganz alleine hier her und bin mega stolz auf mich. Gerade noch rechtzeitig schaffe ich es und decke mich gleich mal mit 2kg Miesmuscheln ein. Austern esse ich nämlich nicht. Hab’s schon zwei Mal versucht und mich beide Male fast übergeben müssen. Geht einfach nicht an mich. Aber Muscheln schon!! Die warten jetzt im Kühlschrank auf die Weiterverarbeitung heute Abend. *lecker*

 

 

Jetzt gehe ich noch ein wenig die Gegend erkunden… Diese Ecke hier kenne ich schon von meinem letzten Besuch.

 

 

Und diese Ecke ist neu für mich. Allerdings nicht halb so schön wie ich dachte. Es ist alles wie ausgestorben, nur die Möwen kreischen um die Wetter und es riecht überall sehr, sehr, sehr intensiv nach Muscheln. Teilweise schon fast unerträglich. Daher laufe ich auch schon bald wieder an die Trude und mach mich einen schönen Nachmittag IN der Trude, in der ich vom Wind unerbittlich hin- und her geschaukelt werde.

 

 

Mittlerweile hat sich ein weiterer Camper zu mir gesellt. Doch es ist sooo windig, dass keiner von uns beiden Lust hat nochmal vor die Tür zu gehen. Einmal rüber winken muss reichen… *lach* Ich schreibe hier an meinen Blogeinträgen und er scheint TV zu gucken. 

Heute habe ich irgendwie Lust zu Lachen und zu Tanzen. Also schau ich mir abertausende Witzen auf Spanisch an, vor allem vom „Comandante Lara und Joaquín“ (*unbezahlte Werbung*), und muss aufpassen, dass ich vor Lachen nicht in die Hosen mach‘. Das ist für mich besser als jede Lach-Yoga-Stunde… Und dann lass ich mal zur Abwechslung die Trude wackeln und mache dem Wind Konkurrenz.

Nachdem ich mich jetzt in jeder Hinsicht ausgetobt habe, lasse ich es mir bei einem leckeren Abendessen gut gehen… Einmal Muscheln „Natur“ und einmal „a la marinera“ mit Paprika, Zwiebeln und einem leichten Essig-Öl-Dressing. Eigentlich gehört noch Tomate dazu, doch ich habe keine da… Muss ich halt improvisieren und es schmeckt auch so hervorragend. Doch beim nächsten Mal reicht definitiv die Hälfte. Ich kann jetzt keine Muscheln mehr sehen…

 

 

Theoretisch ist das jetzt die erst mal letzte Nacht in Frankreich. Werde gleich noch ein bisschen videofonieren und dann hoffe ich, dass der Wind mich nachher ganz sanft und sachte ich den Schlaf schaukelt…

 

Tag 6: Montag, 16. Januar 2023

Mèze – L’Escala: 254km

Ich habe geschlafen, wie ein Baby – zumindest bis um 02.30Uhr… Dann war ich wieder eine gute Stunde wach in der ich mich im Bett rumgequält habe bis ich letztendlich wieder eingeschlafen bin und heute Morgen wäre ich am liebsten einfach liegen geblieben. Doch stattdessen fahre ich wieder pünktlich um 08.30Uhr los, nachdem ich meinen Haushalt in der Trude gewuppt habe. 

Übrigens war ich gestern dann letztendlich doch gut windgeschützt, denn links und rechts von mir hatte sich ein anderes WoMo hingestellt. Perfekt! *freu*

Um 11.40Uhr passiere ich die Grenze zu Spanien. Endlich! Die Serpentinen vor Le Perthus kommen mir heute ewig lang vor. Und auch die Strecke generell zieht sich heute wie Kaugummi. Bin froh, wenn ich endlich stehe. *seufz*

Eine Gasflasche habe ich noch nicht bekommen. In La Jonquera wollte ich nicht anhalten und danach gibt’s einfach keine Tankstelle mehr bis zu meinem heutigen Stellplatz. Da muss es heute wohl noch so gehen…

Gegen Mittag komme ich dann in L’Armentera – meinem eigentlichen Ziel an. Es ist hier sehr, sehr ruhig und nicht ein Camper steht da. Ich beschließe, mir das Dorf näher anzuschauen und evtl. eine Kleinigkeit einzukaufen. In der nächsten Metzgerei decke ich mich gleich mit ein paar Leckereien ein… Frische Mini-Bratwürstchen – die ich allerdings roh, wie Mett, am liebsten esse – Schinken, Kochschinken, Ziegenkäse… *mmhh* Kurz darauf entdecke ich auch noch einen kleinen Tante-Emma-Laden und kaufe mir noch ein paar Tomaten, Chips und ein Baguette – ja, heute ist mir mal danach, auch wenn ich es nicht essen sollte, aus den verschiedensten Gründen. Und ich war echt tapfer, dass ich in Frankreich nicht schon eins gekauft habe, doch manchmal muss man einfach mal sündigen… *lach* Und heute ist genau so ein Tag!

Viel gibt es hier in L’Armentera allerdings nicht zu sehen. Ich drehe eine Runde, schaue mir den Flusslauf und die Kirche an und bin nach knapp zwei Stunden auch schon wieder an der Trude zurück.

 

 

Wie Du vielleicht gesehen hast, wird die Kirche gerade restauriert und ist eigentlich geschlossen, doch der nette Herr, der gerade die Türen streicht, lässt mich rein.

An der Trude unterhalte ich mit meinem „Nachbar“ und er teilt mir mit, dass es nicht weit von hier einen Platz in Strandnähe gibt, allerdings ohne Versorgung. Er käme gerade von dort und könnte ihn empfehlen. Wäre doch schöner als hier ohne nix… Denn er wollte auch nur den Service in Anspruch nehmen und weiterfahren. Er zeigt mir noch auf der Karte wo es genau ist und schon düse ich los – sind nur 10km.

Der „Abstieg“ bzw. die Einfahrt gestaltet sich ein wenig holperig bei den vielen Schlaglöchern und ich hoffe, ich komme Morgen früh hier auch wieder raus. Und so wirklich gerade stehe ich auch nicht, doch der Ausblick sobald man den „Mini-Hügel“ zu Fuß erklommen hat, ist die Strapazen wert. Sieh selbst!

 

 

Es gibt hier auch ein Museum ganz in der Nähe, doch irgendwie bin ich jetzt doch schon ein wenig platt vom Laufen und entscheide mich dagegen. Weiß auch gar nicht, ob es überhaupt offen hätte. Ich mache beim Vorbeigehen einfach mal ein paar Bilder von außen – das muss für heute reichen.

 

 

Den Rest des Weges laufe ich gemütlich wieder zurück zur Trude und freue mich schon drauf zu entspannen. War heute doch wieder recht anstrengend…

 

 

Jetzt freu ich mich auf leckeres Abendessen, vielleicht noch ein gutes Buch und dann mal schauen…

 

Tag 7: Dienstag, 17. Januar 2023

L’Escala – 08730 Els Monjos: 274km

Das Schlafen wie ein Baby klappt immer besser. *freu*

Auch heute fahre ich wieder recht pünktlich los und den Hügel mit den vielen Schlaglöchern meistern Trude und ich auch ganz ohne Probleme. Das erste Ziel ist eine Repsol-Tankstelle (*unbezahlte Werbung*), damit ich endlich an meine volle Gasflasche komme. Was ich allerdings beim „Bestellen und Bezahlen“ nicht beachte ist, dass es den feinen Unterschied zwischen Propan und Butan gibt. Jetzt habe ich statt Propan – was angeblich länger hält – eine Flasche Butan gekauft. Was soll’s, Hauptsache die Flasche ist voll. Und auch dieses Mal bekomme ich von der netten Dame geholfen um die Flasche anzuschließen. Irgendwie scheinen nur noch Damen an den Tankstellen zu arbeiten… *lach* Doch die sind bis jetzt immer der Hammer gewesen und haben mir bei allem geholfen. *Danke, Danke, Danke*

Nachdem die Flasche also angeschlossen ist und auch funktioniert – ich hab’s am Herd getestet – geht die Fahrt weiter. Mein nächstes Ziel ist der Country Music Club „Renegade Music & Dance“ in Mataró. Ilse von docanddogontour (*unbezahlte Werbung*) hat mir davon erzählt. Sie hat mich auch davor gewarnt, dass es im Industriegebiet ist. Ich bin hin- und genau so schnell auch wieder weggefahren, denn es gibt weit und breit keine Chance mich irgendwo hinzustellen. Nicht einmal mit meiner Knutschkugel, dem Swift, hätte ich ein Plätzchen gefunden. Sie selbst parkt immer am Stellplatz Área Camper Barcelona Beach (*unbezahlte Werbung*) in Cabrera de Mar und fährt dann mit dem Fahrrad hin. Gute Idee! Beim nächsten Mal packe ich mir wieder ein Rad ein und wenn es nur zum Tanzen fahren ist. *lach*

Danach fahre ich an ihren zweiten Tipp, dem amerikanischem Restaurant El Barn (*unbezahlte Werbung*) in Rubí. Doch auch hier läuft irgendwas schief, denn ich sehe zwar ein „Kneipen-Schild“ doch das sieht irgendwie ganz anders aus als auf den Fotos. Das bemerke ich aber erst später, beim Revue passieren meiner Fahrt. Parken sieht hier auch schlecht aus, wobei Ilse gesagt hat, dass sie immer vor dem Restaurant steht. Hier wo ich bin, ist dafür keine Chance, nicht einmal kurz stehen kann ich hier. Wer weiß, wo mich Berta, mein Navi, hingeschickt hat… Oder ich habe mich in der Adresse vertan… Nun gut, vielleicht schaue ich auf der Heimreise nochmal danach, wenn ich diese Route fahren sollte.

Ich kann also wie gesagt mit meiner fast sieben Meter langen Trude nicht einfach mal irgendwo anhalten, daher fahre ich einfach mal auf gut Glück weiter. Irgendwann nach einer ewig langen Serpentinenstraße finde ich glücklicherweise einen Parkplatz und suche mir das nächste Ziel aus. Ein kommunaler Stellplatz in Els Monjos soll es werden. Doch auch hier ist einfach der Wurm drin.

Sechsspurige Autobahnen sind hier wohl gang und gebe und dann soll man doch bitte von ganz rechts nach ganz links und das mal eben flott, flott wechseln… Das zum einen. Zum anderen zeigt die Autobahn – und ihre Schilder – sechs Spuren an, Berta sieht nur vier… Und da ich artig auf Berta höre, statt auf mein Bauchgefühl, verfahre ich mich natürlich, da die beiden rechten Spuren von Berta, eigentlich die zwei mittleren Spuren sind. Nach einem ewig langem Umweg und vielen, vielen Kilometern, weil ich mich beim ersten Verfahren, gleich noch einmal verfahre, komme ich just am gleichen Punkt wieder heraus mit den sechs Spuren… Wie heißt es so schön, Übung macht den Meister. Nur das ich jetzt weiß, welche zwei rechten Spuren gemeint sind, denn Berta sieht immer noch nur vier Spuren. *seufz*

Die Autobahnstrecke ist weiterhin sehr anspruchsvoll, vor allem, weil es so mega windig ist. Ich muss sehr oft gegen den Wind ankämpfen um nicht, ohne es zu wollen, auf der nächsten Spur zu landen. Irgendwann kommen wir dann doch sehr, sehr, sehr erschöpft in Els Monjos an.

Nach einer kurzen Verschnaufpause laufe ich gleich los in Richtung Rathaus, dass nur bis 14.00Uhr geöffnet hat, um mir ein „Touri-Kit“ abzuholen mit verschiedenen Plänen, Veranstaltungskalender, etc. So bekomme ich auch mit, dass hier im Ort und gar nicht weit weg von mir um 19.00Uhr ein Chor singt und um 20.00Uhr eine kostenlose Zumba-Stunde angeboten wird. Doch ich soll am besten gleich dort vor Ort nochmal nachfragen, ist nur über die Straße…

Okay! Der nette Herr dort informiert mich über alles bestens und nach 20 Minuten darf ich wieder gehen. Nachdem er weiß, wie das mit den Nachnamen in Deutschland ist, mir von seiner Tochter erzählt die bei Aalen gelebt hat und mich mit einem weiteren Stadtplan bewaffnet. *lach*

Das Städtchen selbst hat nicht ganz so viel zu bieten – doch die Menschen hier sind grandios. Eine Kirche wie immer, eine Art Mühle die jedoch geschlossen hat und Wind, jede Menge Wind…

 

 

Theoretisch will ich noch ein Gebäude besuchen, von dem ich nicht sicher bin, was es ist, ob eine Kapelle oder doch eher ein Weingut. Doch umso näher ich komme, um so schwieriger wird’s mit dem Laufen. Ich muss mich wirklich schräg gegen den Wind stellen um vorwärts zu kommen. Richtig heftig. So viel Wind hatte ich, glaube ich, noch nicht. Meine Mutter meinte noch, ich solle hier große Kieselsteine in die Jacke stecken um nicht fortzufliegen!! Wie gut, dass ich ein paar Kilos mehr auf den Rippen habe… Da kann ich nicht so schnell abheben… *lach* Kurz vor dem Ziel sehe ich dann immer dunkler werdende Rauchwolken und drehe dann doch lieber um. Irgendwas stimmt hier nicht.

 

 

Selbst der wunderschöne Regenbogen wird vom Rauch verdeckt. Kurz darauf hört man auch schon die Feuerwehr…

Der Rückweg gestaltet sich noch anstrengender mit dem Wind. Es sind Windböen mit bis zu 90km/h gemeldet. Mittlerweile muss ich auch Nase und Mund mit meinem Tuch verdecken und meine Kapuze bis weit ins Gesicht ziehen, denn mir fliegt alles, wirklich alles, ins Gesicht. Es ist fast ein kleiner Sandsturm… Ich sehe nur noch meine Fußspitzen… Hoffentlich kommt mir jetzt keiner entgegen, der genauso wenig sieht wie ich… *lach* Zwischen den Häusern wird es dann wieder etwas besser und ich kann noch schnell ein bisschen Gemüse einkaufen gehen.

An der Trude selbst ist echt was los. Alle Plätze sind mittlerweile besetzt und vom netten Franzosen neben mir werde ich direkt auf ein Gläschen Wein eingeladen. Was ich jedoch dankend ablehne – mir ist dann doch eher nach Chor und Zumba… *lach*

Doch davor mache ich mir etwas zu essen, fülle in der Zwischenzeit mit meiner schnuckeligen roten Gießkanne meinen Wassertank auf und genieße ein leichtes Abendessen.

Morgen früh sollte ich vielleicht noch die Scheiben putzen bevor ich los fahre. Das hintere Fenster sieht aus, als ob es milchig wäre. Ich glaube, selbst wenn ich den Rollo oben lasse, kann niemand rein schauen… *lach*

 

 

Jetzt schreibe ich noch schnell diese Zeilen und dann kann ich mich allmählich schon fertig machen und los laufen. Bin gespannt wie es wird… Statt Line Dance gibt’s also heute Abend Chor und Zumba. Ich hoffe, ich hab die Kondition dafür… *lach*

 

Tag 8: Mittwoch, 18. Januar 2023

Els Monjos – 46400 Cullera: 399km

Der gestrige Abend war noch sehr schön. Ich habe eine Stunde lang einem tollen Chor zugehört, die unter anderem ein wunderschönes Lied von Cats (*unbezahlte Werbung*) gesungen hat, und im Anschluss gab es eine Stunde lang Zumba mit Daniela (*unbezahlte Werbung*). Wow, hat die Frau Power!! Davon hätte ich gerne ein Scheibchen oder zwei, und wie die sich bewegen kann… Wahnsinn!! *Auchhabenwill* Sie hat uns ganz schön Feuer unterm Hintern gemacht! *lach*

 

 

Da es im Rahmen eines Stadtfestes, zu Ehren von San Antonio – dem Stadtpatron-, statt gefunden hat, war es zum einen kostenlos und zum anderen wurden wir im Anschluss noch mit Getränken und Leckereien versorgt. Hatten wohl Angst, dass wir unsere Kalorien dort vergessen… *lach*

Im Laufe des Abends wurden sehr viele Fotos gemacht und demnächst solle ich mal auf ihrer Website schauen, vielleicht entdecke ich mich ja dort… *lach*

Um 21.30Uhr war ich dann komplett verschwitzt und überglücklich wieder an der Trude. Es hat richtig Spaß gemacht und echt gut getan. Sollte ich viel öfters machen und wer weiß vielleicht finde ich unterwegs ja noch mehr Gelegenheit dazu…

Heute Morgen, ich gestehe, tut mir alles ein wenig weh… *lach* Ich komme nicht ganz so gut in die Gänge und Trude wohl irgendwie auch nicht. Sie hat sich wohl gemerkt, dass ich gestern Abend die Heizung nicht mehr anhatte und hat jetzt ein wenig zu kämpfen um es wieder kuschelig warm werden zu lassen. Ich fahre auch tatsächlich etwas später los als sonst, doch dafür ist alles erledigt, sogar der Müll ist entsorgt und meine Scheiben sind (solala) geputzt. Selbst für ein Schwätzchen mit dem Franzosen ist noch Zeit, da er mich sonst eh nicht weiter putzen lässt… Und non, non, seine Scheiben kann er getrost selbst putzen… *lach*

Ich fahre bis nach Sant Carles de la Rapita und obwohl es nicht sooo weit weg ist, komme ich schlagskaputt dort an. Das Zumba war wohl doch heftiger als ich dachte. Und noch dazu ist es heute gefühlt noch windiger als gestern und das Fahren auf der Autobahn echt anstrengend.

Dort angekommen verschnaufe ich kurz und mache mich gerade fertig um die Stadt zu erkunden, als ich Nachricht von Cristina, von der Casa de Andalucía Algemesí (*unbezahlte Werbung*) bekomme. Sie entschuldigt sich, doch meine Mail sei versehentlich im Spam-Ordner gelandet. Selbstverständlich könne ich vorbei kommen und mir den Sevillanas-Wettbewerb anschauen. Doch noch schöner wäre es, wenn ich dran teilnehmen würde. Es wäre nur so, zum Spaß, keine Profitänzer, sondern alles nur „Aficionados“ – Liebhaber – des Flamencos. Ich überlege gar nicht lange und sage zu. *OMG* Im nächsten Moment bietet sie mir auch gleich an, am Freitagnachmittag nochmal gemeinsam zu Trainieren. Klar, warum auch nicht.

Kurzerhand schmeiße ich also meine heutige Planung um – das kann ich ja mittlerweile echt gut – und fahre durch bis zu meinen Eltern nach Cullera, da ich ja am Freitag nach dem Mittagessen schon wieder los fahre.

Die Strecke kommt mir dieses Mal ewig lange vor und ich komme fix und fertig in Cullera an. Knapp 400km sind doch 200km zu viel an einem Tag… Kein Wunder… Doch andererseits bin ich so euphorisch, dass ich gar nicht anders kann. Der Stellplatz, der im November und Dezember noch recht leer war, ist gerammelt voll!! Da jetzt im Winter sich hier jeder so hinstellt wie er möchte, fackele ich nicht lange und stelle mich an den einzigen freien Platz, der zwar mit einem gelben Rollstuhl markiert ist, doch das zählt im Winter nicht. Neben mir steht nämlich noch jemand genau so. 

Bei meinen Eltern werde ich auch gleich mit einem leckeren Mittagessen verwöhnt und der neuste Klatsch und Tratsch wird ausgetauscht und die Pläne für die nächsten Tage geschmiedet. Zwischendurch noch die eine oder andere Unstimmigkeit geklärt und alles ist wieder im Lot.

Auf dem Rückweg laufe ich am Strand vorbei und gehe danach noch schnell eine Kleinigkeit einkaufen. Viel mehr werde ich heute wohl eher nicht tun. Ich schreibe meinen Bericht, packe die Tasche mit der Schmutzwäsche, etc., für Morgen früh und werde noch mit meinen Liebsten telefonieren. Ansonsten ist für den heutigen Abend nur Chillen angesagt…

 

 

Übrigens, jetzt stehen noch mehr Leute um mich herum. Und die Polizei hat auch eben eine Ehrenrunde auf dem Platz gedreht und nichts gesagt. Wird also okay sein…

 

Tag 9: Donnerstag, 19. Januar 2023

Cullera vor Ort: 0km

Ich habe heute richtig gut und lange geschlafen und bin erst aufgewacht, als zum einen die Müllabfuhr vorbei gekommen ist und zum anderen der LKW, der hier abends immer parkt, auch losgefahren ist. Um 7.00Uhr hab ich die Heizung eingeschaltet und bin dann allerdings doch erst um 08.00Uhr aus dem Bett gekrabbelt. Es war heute einfach zu kuschelig…

Nachdem ich alles fertig aufgeräumt habe und gerade loslaufen möchte, kommt schon die Nachricht von meiner Mama, wo ich denn bleibe und ob ich denn verschlafen hätte… *lach* Dabei hatten wir für heute gar keine Uhrzeit ausgemacht. Um kurz nach 9.00Uhr bin ich schon dort und kurze Zeit später marschieren wir auch schon auf den Markt. Natürlich gibt’s auch heute „chocolate con churros“ zum Frühstück. Sie sind lecker, doch nicht sooo lecker wie sonst immer. Irgendwie ein bisschen knatschig, obwohl sie frisch aus er Fritteuse kommen… *schade*

 

 

Nachdem wir gefrühstückt haben, laufen wir noch eine Runde um den Markt, allerdings werde ich heute nicht fündig. Im Anschluss geht’s noch in Mercadona (*unbezahlte Werbung*) um eine Kleinigkeit einzukaufen – bei mir landen Weißwein, Brotsticks und Yucca im Einkaufswagen. *Augenroll* Gott sei Dank hat meine Mama Ihren Hacken-Porsche (Einkaufstrolley) dabei…

Zu Hause angekommen stelle ich gleich zwei Waschmaschinen an, hänge sie auf und gehe zwischendurch auch noch duschen. Muss sich ja lohnen, wenn ich schon mal hier bin… *lach* Und da das Essen noch mindestens eine Stunde braucht und ich gerade nichts mehr zu tun habe, laufe ich wieder an den Strand, meine Lieblingsfotos machen.

 

 

Am Ale-Hop (*unbezahlte Werbung*) komme ich heute nicht dran vorbei ohne reinzuschauen. Das Problem dabei ist, dass es nicht nur beim Schauen bleibt. Ruck zuck sind zwei Malbücher, eins für unsere Enkelin nur mit Einhörnern – und eins für mich, sowie eine Handy-Halterung für Trude in Reserve, in der Tasche gelandet… *seufz* Und es gab noch sooo viel mehr… *lach* Ich musste mich echt zügeln.

 

 

Vor dem Essen ruft meine Cousine aus Madrid an und wir verabreden uns für Ende Januar bei ihren Eltern in Daimiel. Wir haben uns schon mindestens zehn Jahre lang nicht mehr gesehen und freuen uns sehr auf unser Treffen. Auch auf meinen Onkel und meine Tante freu ich mich sehr. Die Kinder meiner Cousine – auch Zwillinge – kenne ich noch gar nicht und sie sind mittlerweile schon sieben Jahre alt. Wird jetzt allerhöchste Zeit! *freu*

Und der Postbote klingelt dann auch noch und gibt Bescheid, dass ein Brief angekommen ist. *juhuu* Endlich, endlich ist der Brief da, den wir kurz nach Weihnachten los geschickt haben!! Unsere Enkelin hat nämlich einen Brief für Ihre bisabuelos (Urgroßeltern) gemalt und ein kleines Geschenk beigelegt. Die Freude war heute sehr groß, als sie den Brief geöffnet haben…

 

 

Pünktlich um 14.00Uhr gibt’s dann Mittagessen. Danach übernehme ich das Spülen und im Anschluss gehen meine Mama und ich nochmal eine Runde spazieren. Der Wind ist wieder stärker geworden und sie krallt sich zum Teil regelrecht bei mir fest um nicht umgeschmissen zu werden. Richtig heftig teilweise. Den schönen Foto-Motiven macht der Wind gar nichts aus.

 

 

Meine Mama kann gar nicht verstehen, dass ich mich an diesen Motiven einfach nicht satt sehen kann! Und für mich ist es jedes Mal ein „Herzhüpfer“ – nein keine Herzrhythmusstörungen – sondern einfach nur pure Freude.

Theoretisch wollen wir noch gemeinsam zum Chino gehen, doch der hat seit neusten von 14.00Uhr bis 17.00Uhr Mittagspause. Also trennen sich unsere Wege vor der Trude. Ich sitze jetzt hier, bei geöffneter Dachluke und Sonnenschein, trinke Kaffee und schreibe an meinem Reisebericht. Und danach… Schaue ich eben alleine beim Chino vorbei und kaufe ein bisschen Bastelmaterial ein, denn meine Cousine hat mich gebeten, ob ich nicht „Beschäftigung“ für die Kleinen mitbringen kann, weil ich doch sooo kreativ bin und die Kids, vor allem das Mädchen, so gerne bastelt. Okay, okay! Selbstverständlich bin ich fündig geworden. Malen geht immer! Ich habe uns permanente Stifte und Holzbuchstaben besorgt und noch ein bisschen mehr an Deko-Zeug. Hoffe es gefällt…

 

 

Mal schauen was ich jetzt noch anstelle… Der Abend ist noch jung… *lach*

 

Tag 10: Freitag, 20. Januar 2023

Cullera – 46680 Algemesí: 25km

Gestern Abend habe ich wie ein Rohrspatz geflucht und geschimpft – allerdings nur ganz leise und nur vor mich hin. Eine Gruppe Musiker hatte nichts besseres zu tun, als über eine Stunde lang, im Dunkeln, keine zwei Meter von der Trude entfernt, zu proben. Zuerst nur mehrere kleine Trommeln, doch dann kamen noch ein paar Trompeten zum Einsatz. Über eine Stunde lang immer und immer wieder das gleiche Lied… Mal besser, mal schräger gespielt… Uff, war das anstrengend für meine Ohren. Vor allem, weil ich ja viel lieber die Stille oder „Naturklänge“ habe und auch ein Gespür für „schräge“ Töne. Ich habe mich dann mit Bastelarbeiten abgelenkt und irgendwann sind sie dann auch endlich gegangen. Gott sei Dank! Was für eine Wohltat!!

Ich war so „aufgekratzt“, dass ich erst gegen 22.30Uhr ins Bett bin und hab von meiner Schulzeit als Teenie geträumt. Oh je… Fazit war, meine Mitschüler sehen mich zwar, aber hören mich nicht, bzw. hören mir nicht zu / überhören mich… Ich bin zwar da, doch es interessiert keinen was ich zu sagen habe… Okay… Anscheinend muss mein Unterbewusstsein da noch ein bisschen was aufräumen… *lach*

Heute Morgen räume ich als allererstes das Bastel-Chaos auf, denn gestern Abend hatte ich dazu keine Lust mehr. Danach geht’s auch schon zu meinen Eltern auf einen Kaffee und im Anschluss mit meiner Mama spazieren… Gute zwei Stunden sind wir unterwegs und wie immer gibt es viel zu erzählen. Meist sind es Wiederholungen, weil sie es mir schon fünf mal erzählt hat, aber so ist sie halt mal. Und selbst, wenn ich ihr sage, dass sie mir das schon erzählt hat, sagt sie nur. „Ich weiß“ und macht genau da weiter, wo sie aufgehört hat… *lach*

 

 

Danach lege ich meine Wäsche zusammen und räume sie mit all meinem anderen Kram schon mal in den City-Cruiser (*unbezahlte Werbung*). Mein Papa findet es immer sehr witzig, weil ich meine Wäsche in kleine Päckchen zusammen lege… Für ihn darf ich noch einen kurzen Spurt an die Lotto-Annahmestelle machen und danach telefoniere ich mit unserem Ältesten. Selbstverständlich kommt von ihm dann schon die obligatorische Frage: „Mama, ist Dir langweilig oder was?!“ Kann man den nur telefonieren, wenn einem Langweilig ist? *lach* Vielleicht ist es ja auch Sehnsucht… *lach* Immerhin wohnt er ja etwas weiter weg und wir sehen uns nur sporadisch – das letzte Mal war an Heilig Abend… Und jetzt wo ICH unterwegs bin, noch viel weniger…

Im Anschluss gibt’s dann Mittagessen: Fisch, Paprikaschoten und Artischocken. Einen Kaffee zum Abschluss und schon packe ich meine sieben Sachen und bewege mich in Richtung Trude.

 

 

Heute ist es angenehm warm, wenn es windstill ist. Unsere Nachbarin von gegenüber sitzt schon im Bikini auf der Terrasse – windgeschützt und bei vollem Sonnenschein natürlich. Mir ist das noch zu kalt, doch ich bin in dieser Hinsicht auch ein Weichei.

In der Trude verstaue ich alles und setze mich in Bewegung in Richtung Algemesí. Berta, mein Navi, schickt mich heute wieder mal über einen ganz anderen Weg bis zum Ziel. Ich sag Dir, Abwechslung pur!

Jetzt stehe ich auf dem städtischen Stellplatz auf dem ich auch schon letztes Mal gestanden habe und schreibe an meinem Reisebericht. Danach werde ich mich umziehen und schauen, dass ich die „Casa de Andalucía“ (*unbezahlte Werbung*) finde, in der das Training und Morgen auch der Wettbewerb stattfinden soll. Bin schon sehr gespannt und voller Vorfreude wie es werden wird.

Also, ich bin dann mal weg…

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