Jahrelang habe ich neben meiner zauberhaften Familie noch etwas anderes an meiner Seite gehabt und wusste sooo lange nicht, was es ist. Nach 18-monatigem intensivstem Doc-Hopping von A-Z habe ich Anfang 2019 endlich eine Diagnose gestellt bekommen für die vielen, vielen Symptome, die Tag für Tag ein Teil von mir sind.
Das Kind hat endlich einen Namen:
Kurz gefasst ist das Fibromyalgie-Syndrom eine chronische, nicht-entzündliche Weichteilrheuma-Erkrankung, die mit Funktionsstörungen jeder Art einher gehen kann, jedoch nichts zerstört.
Ein Syndrom mit vielen, vielen verschiedenen Symptomen und leider hilft mir persönlich keine medikamentöse Behandlung wirklich - ganz egal welcher Wirkstoff, und auch, wieviel ich davon einnehme. Vielleicht ist es bei jemand anderem anders... Bis jetzt gibt es meines Wissens kein Heilmittel dafür und es wird auch nicht wieder von alleine verschwinden.
Wenn ich normal "funktioniere", dann habe ich einen guten Tag. Das heißt aber nicht, dass es mir besser geht. Ein guter Morgen kann sich auch schlagartig in einen schrecklichen Nachmittag verwandeln. Einfach so. Ohne Vorwarnung. Ohne ersichtlichen Grund. Und die Schmerzen sind nie wirklich weg. Manchmal ist es ein dumpfer Schmerz, manchmal ein Kribbeln oder ein Krampf. Manchmal ist er stechend, manchmal quälend. Schmerzen können sich auf sooo viele verschiedene Arten zeigen... Das ist Wahnsinn!
Vor kurzem habe ich diesen Satz irgendwo im Internet gelesen und stimme dem vollkommen zu:
"Wenn es bei Eskimos 100 Wörter für Schnee gibt, sollte es für Fibromyalgie-Patienten 100 Wörter für Schmerz geben."
Hier ein kleiner Einblick, wie sich das Fibromyalgie-Syndrom bei MIR äußert. Vielleicht hilft es Dir, mich ein wenig besser zu verstehen oder nachzuvollziehen, warum ich manchmal so oder so reagiere, und vor allem sehr viel Zeit für mich selbst brauche - vor allem Ruhe. Wie eben schon erwähnt: So zeigt es sich bei mir, so er-lebe ich es. Jeder Mensch ist unterschiedlich und hat andere Empfindungen.
Ich habe noch Glück, denn bei manchen Betroffenen tauchen noch ganz andere Symptome auf, wie z.B.
Die Symptome können so verschieden sein und doch haben sie eins gemeinsam: sie reduzieren enorm unsere Belastbarkeit in jeder Hinsicht. Wir können - ICH kann - nicht mehr 120, 140, 200% geben, wie früher vielleicht, sondern DARF es reduzieren auf viel, viel weniger. Je nach Tagesverfassung geht mal mehr und mal weniger. Und ich DARF lernen dies zu akzeptieren und dem nachzugehen, denn oftmals setze ich mich selbst unter Druck, weil ich gerne alles perfekt haben möchte und am besten noch schnell. Doch das funktioniert nicht mehr.
Woher die Fibromyalgie kommt, weiß keiner so recht. Es wird vermutet, dass einfach mehrere Faktoren zusammenspielen und es dann irgendwann einfach ein "zu viel" ist - z.B. der Virus oder die Viruserkrankung, von der man sich nie richtig erholt hat, oder Schicksalsschläge bzw. Traumata - denn Stress ist ein Hauptproblem -, doch vielleicht ist es auch schon länger in der Familie zu finden und manchmal wird es auch noch von anderen Autoimmunerkrankungen begleitet.
Ein "Gutes" hat das Ganze dennoch, denn ich werde am Fibromyalgie-Syndrom weder Sterben, noch im Rollstuhl landen und ansteckend ist es auch nicht - so sagen das zumindest meine Ärzte. Und das finde ich schon mal ausgezeichnet! Denn Du weißt ja, ich bin eher der "das-Glas-ist-halbvoll"-Mensch. Immer schön positiv bleiben!!
Oberstes Gebot ist auf jeden Fall:
ICH NEHME MICH ERNST!!
Daher bin ich schon seit geraumer Zeit dabei mein Leben in kleinen Schritten zu ändern, ganz nach dem Motto:
"...Drei mal Drei macht Vier, widde widde wid, und Drei macht Neune.
Ich mach mir die Welt, widde widde wie sie mir gefällt!..." (Pipi Langstrumpf)
Auf den nachfolgenden Seiten zeige ich Dir Sachen auf, die MIR persönlich guttun, die ich im Laufe der Zeit in meinen "Gewohnheiten", in meinem Alltag, verändert habe oder am Verändern bin. Es sind keine Ratschläge, Empfehlungen oder ähnliches, sondern nur eine Aufzählung meiner Erfahrungen und ich übernehme ausdrücklich KEINERLEI Verantwortung dafür, wenn Du etwas davon für Dich persönlich ausprobieren möchtest. Wenn Du körperliche oder psychische gesundheitliche Probleme hast, wende Dich bitte vertrauensvoll an Deinen Arzt oder Heilpraktiker. Bitte nimm Dich ernst!
ICH DANKE DIR!!
Was mir in erster Linie und vor allem hilft, ist die Unterstützung meiner Familie und Freunde, sowie meine Hobbys: Reisen, Tanzen, Kreatives Gestalten, Fotografieren, Website gestalten, Kochen und Backen! Auch meine mir selbst erteilte Erlaubnis, mich jederzeit und überall zurückziehen zu dürfen, und mich jeglichen Reizen zu entziehen, wenn es mir zu viel ist. Deshalb verlasse ich manchmal ohne viel Tamtam und ohne viel Erklärung den Raum oder die Situation, gehe früher nach Hause, warte im Auto, oder möchte gerne einfach nur alleine sein. Das hat dann nichts mit Dir zu tun. Es ist eine Art Selbstschutz und vor allem Selbstfürsorge für MICH.
Und wenn Du Dich jetzt fragst, warum ich hier davon erzähle. Einfach nur weil es MIR guttut. Wenn Du das hier liest, muss ich vielleicht nicht so viel erklären, wenn wir uns persönlich treffen. Doch vielleicht teilst Du auch einen Teil dieser Symptome mit mir und bekommst hier somit den einen oder anderen Impuls für Dich. Und letztendlich ist es ein Teil meiner selbstverordneten Therapie, denn in dem Moment, in dem ich dies hier öffentlich mache, akzeptiere ich meine Krankheit als Teil von mir. Nur so kann es mir besser gehen.
Stand 2025:
Mittlerweile haben sich noch weitere Gesellen herauskristallisiert die neben meiner Fibromyalgie existieren...
und vor allem F E R N W E H... - wenn das auch als Krankheit oder Symptom zählt...
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