Der Osten Deutschlands II - Juni 2025

Dienstag, 10. Juni 2025

07548 Gera - 09111 Chemnitz - 01097 Dresden

 

Kaum aufgestanden geht's auch schon wieder los. Bevor wir heute nach Chemnitz reinfahren, möchten wir noch einen Stopp in Rabenstein einlegen. Genauer gesagt im Felsendome Rabenstein. 20 Minuten müssen wir auf unsere "private" Befahrung warten, denn sie findet schon ab zwei Personen statt, und genießen in der Zwischenzeit den Ausblick in die Natur. Auch wenn alles zu Fuß zu besichtigen ist, so wird in der Bergmannsprache ein Rundgang als Befahrung bezeichnet. Im Felsendome Rabenstein selbst ist es leider nicht gestattet zu fotografieren oder zu filmen, daher stecke ich das Handy gleich weg und konzentriere mich auf die Tour. Als allererstes müssen wir einen Helm aufsetzen und es wird auf festes Schuhwerk geachtet. Auch werden wir gefragt, ob wir an Klaustrophobie leiden, denn zwischendurch wird es doch immer mal wieder sehr eng - doch kriechen müssen wir nicht - gebückt halten reicht... Okay... Los geht's...

 

Nach dem wir einen ca. 30 Meter langen Höhlengang durchlaufen, gelangen wir unter Tage und tauchen in die Welt der Steine, der schimmernden Bergseen und märchenhaften, riesigen Sälen - der Domen - ein. Unser "Guide" muss mehrmals eine Pause einlegen und auf uns warten, denn meine Beine sind nicht so lang wie seine und ich bin den Untergrund nicht gewohnt, so dass ich teilweise langsamer und vorsichtiger laufen muss. Er hat dafür vollstes Verständnis und führt uns durch den Marmorsaal, den Tropfsteinhöhlen mit kleinen Stalagmiten und Stalaktiten und dem Winterquartier der Fledermäuse, vorbei an der blauen und grünen Grotte, mit ihrem Bergsee und gleichzeitig auch dem Eingang zum Höhlentauchen, weiter am Labyrinth vorbei, bis wir schlussendlich am Domsaal ankommen. Zwischendurch müssen wir wirklich sehr gebückt laufen und hören mehrmals seinen Helm an den Felsen schlagen. Er hat sich wohl nicht weit genug bebückt... Wie gut, dass wir ALLE Helme tragen...

 

Hier, im Domsaal, in dem auch Trauungen vollzogen werden, werden wir Zeugen der phantastischen Akustik in dem wir ein wundervolles Musikstück hören dürfen und bekommen regelrecht Gänsehaut. Der Rückweg gestaltet sich einfacher, denn dieses Stück des Felsendomes wurde behinderten- und rollstuhlgerecht umgebaut. Zwischendurch ist es zwar ein wenig rutschig, doch gut machbar. Nach ca. 40 Min. ist alles leider schon wieder vorbei.

 

Ein kleiner Tipp am Rande: Komm nicht zu sommerlich gekleidet hierher, denn unter Tage ist es ganz schön frisch!!

Felsendome Rabenstein

Das Besucherbergwerk Felsendome Rabenstein ist bereits seit 1365 als Kalkbergwerk betrieben worden. Der Abbau des Kalkgesteins wurde bis 1908 durchgeführt.

Besucher können in einem geführten Rundgang von ca. 40 Minuten die einzigartige Welt der Felsendome besichtigen. Ihnen wird durch einen geschulten Bergführer die Historie des Bergwerkes, beginnend von 1365 bis in die Gegenwart erklärt. Die gewaltigen bis zu 10m hohen Weitungen und naturbelassenen Stützpfeiler vermitteln einen domartigen Eidruck, welcher der Felsendome ihren Namen gab. So vermag das ehemalige Kalkbergwerk bei den Besuchern immer wieder das Interesse und die Bweunderung für diese faszinierende Welt aus Fels, Mineralien und Tropfsteingebilden zu erwecken. In der Winterzeit gilt die Felsendome als bedeutendes Fledermausquartier.

Ein besonderes Erlebnis: Höhlentauchen!

Quelle: Flyer Felsendome Rabenstein)

Wow! Ist das toll! Ich kann es nur empfehlen. Mein Rücken ziept zwar ein bisschen vom gebückt halten, doch es ist grandios. Das solltest Du auf gar keinen Fall verpassen.

 

Weiter geht's bis nach Chemnitz. Hier haben wir uns einen WoMo-Parkplatz genau am Bahnhof ausgesucht um die City zu besuchen. Doch schlafen wollen wir hier nicht. Viel zu laut und viel zu teuer... In der Stadtmitte ist man allerdings recht schnell.

Stadthalle

Markante Innenraum-Architektur - Nicht nur von außen, sondern auch im Innenbereich wartet die Stadthalle mit einer markanten Architektur auf. Die Wände bestehen aus Beton und gerissenen Fichtenstämmen mit dem "Ausdruck erstarrten Holzes". Diese Gestaltung von Hans Brockhage ist eine Reminiszenz an den Versteinerten Wald von Chemnitz.

(Quelle: Hinweisschild vor Ort)

 

Karl-Marx-Monument

Er hat inzwischen schon sehr viel gesehen und er ist nicht zu übersehen. Der Nischel, der irgendwie trotz allem das Wahrzeichen der Stadt ist. War er zwischen 1971 und 1989 vor allem Kulisse für sozialistische Jubelfeiern, so ist der 40-Tonnen und 7,10 Meter hohe Koloss heute das beliebteste Chemnitzer Fotomotiv. Die Büste prominent an der Brückenstraße, umweit der Chemnitzer City. Die von Lew Kerbel entworfene Skulptur wird umrahmt von einer dahinterliegenden Reliefwand von Volker Beier und Heinz Schumann - beides wurde 1971 feierlich eingeweiht.

(Quelle: Flyer Tourismusmagazin)

 

Roter Turm - Stadtbefestigung

Befestigt war die Stadt bereits Mitte des 13. Jahrhunderts. 1264 wird die alte Johanniskirche an der heutigen Zschopauer Straße "extra muros", also außerhalb der Mauern, beschrieben. Vermutlich wurde die steinerne Befestigung im Rahmen eines Erlassens Kaiser Konrads IV, 1238 errichtet.

Die Hauptmauer der Stadtbefestigung war 5,70 Meter hoch und 1,40 bis 1,70 Meter stark. Die jüngere, davor liegende Zwingermauer aus dem 14. Jahrhundert war 3,50 Metr hoch und 0,85 Meter stark, aus Bruchsteinen gebaut und mit Ziegeln aufgemauert. Der hölzerne Wehrgang sowie die Zwingermauer wurden von einem Schindeldach bedeckt. Es wird von 25 Türmen gesprochen, die die Stadt umwehrt haben sollen.

Ende des 14. Jahrhunderts wurde die Stadtmauer erneuert. Es entstanden die repräsentativen Stadttore: Johannistor, Chemnitzer Tor, Nikolaitor, Klostertor.

Stadtbefestigung und Stadttore verloren im Laufe der Jahre ihre Funktion und Bedeutung. Anfang des 19. Jahrhunderts verfiel die Hauptmauer zusehends. Die Stadttore dienten allein den Zolleinnahmen und waren hauptsächlich Verkehrshindernis, da die Stadt sich bereits nach alles Seiten geöffnet hatte. 1827 wurden schließlich Zollstellen außerhalb der Vorstädte eingerichtet und die Stadttore abgebrochen.

Die letzten Anfragen von Grundstückseigentümern and die Stadt, die Reste der Befestigungsanlagen niederzureißen, um Wohnhäuser zu errichten, stammten aus dem Jahre 1899.

(Quelle: Hinweisschild vor Ort)

 

Markt | Altes und Neues Rathaus

Der heutige Marktplatz wurde 1264 erstmals erwähnt und bildete das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum der Stadt. Die wichtigsten Bauten des städtischen Lebens wie Rathaus und Stadtkirche sowie aufwändige Bürgerhäuser prägten den Platz. Erhalten sind heute das Alte Rathaus und das barocke Siegertsche Haus. Das Alte Rathaus entstand im späten 15. Jahrhundert und bezog daabei den älteren "Hohen Turm" mit ein. Das Neue Rathaus wurde 1907-1911 errichtet. Sein Äußeres nimmt Formen der Spätgotik und Renaissance auf und erinnert damit an das alte Stadtbild. Die Innenräume sind im Jungedstil gestaltet.

(Quelle: Hinweisschild vor Ort)

Wir laufen an den verschiedensten Sehenswürdigkeiten vorbei, bis wir letztendlich auf dem Marktplatz landen. Hier ist reges treiben, denn es ist Markt. Überall die verschiedensten Stände mit Fisch, Fleich, Obst, Gemüse, Salat, Blumen und Fertiggerichten.

 

Wir gönnen uns als kleinen Snack eine Rauchwurst - was bei uns nichts anderes als eine Rindsbratwurst ist - und eine normale Bratwurst und landen letztendlich im Biergarten des Turm-Brauhauses um uns zu erfrischen. Hier sehe ich auch den ersten Mann, der auch Dreads trägt. Wohoo!

 

Auf dem Markt selbst kaufen wir nichts, doch unser Auge fällt auf die besondere Espresso-Maschine im Schaufenster der Galerie Schmidt Rottluff. Nur nach kurzem zögern, können wir letztendlich doch nicht widerstehen und nehmen sie mit.

Turm-Brauhaus

Natürlich braucht es diese Lokalität, in der man genau das bekommt, was man gerade braucht, wenn man in einer fremden Stadt frisch angekommen ist: ein gutes Abendbrot und ein Feierabendbier. Im Turm-Brauhaus gegenüber des Rathauses kann man genau das genießen. Einige selbstgebraute Craftbeer-Sorten haben es sogar schon zu europäischer Anerkennung gebracht.

(Quelle: Flyer Tourismusmagazin Chemnitz)

 

Marktbrunnen

Im Frühjahr 2022 bekam Chemnitz wieder einen Marktbrunnen und nun glänzt das Werk "Manifold" des in London lebenden Künstlers Daniel Widrig silbern vor dem Rathaus.

(Quelle: Flyer Tourismusmagazin Chemnitz)

Erst im Anschluss unseres kleinen Ausflugs machen wir einen Stopp in der Touri-Info und nehmen uns noch ein bisschen Prospektmaterial für das nächste Mal mit. In einem der Prospekte steht auch etwas von einer Hop-on Hop-off Ringbuslinie - doch darauf haben wir jetzt keine Lust, sondern laufen an die Trude, bevor unser Parkticket abgelaufen ist.

 

Auf dem Rückweg entdecken wir einen weiteren viel größeren WoMo-Parkplatz in der Waisenstraße, der allerdings nicht beschildert ist. Fürs nächste Mal wissen wir Bescheid...

 

Unser nächstes Ziel für heute und auch gleichzeitig der geplante Schlafplatz ist das Wasserschloss Klaffenbach. Ein ruhig gelegener Parkplatz - ohne nix - erwartet uns. Doch vorher gibt's noch einen Mini-Stopp im Netto. Der ist leider alles andere als schön und gut aufgestellt. Wir kaufen nur das Notwendigste und düsen wieder los. Es ist leider einer dieser Läden aus dem man ganz schnell wieder raus möchte.

 

Das Wasserschloss Klaffenbach ist wunderschön, doch leider ist heute alles drumherum geschlossen. Noch dazu bauen sie gerade eine Bühne auf und irgendwie habe ich das Gefühl, dass wir den Leuten nur im Weg rumstehen. Wir schauen uns alles von außen an und entscheiden dann kurzfristig einfach bis nach Dresden weiterzufahren. Dann sind wir Morgenfrüh schon dort und können gleich mit unserer Tour durch Dresden beginnen.

Wasserschloss Klaffenbach

Das reizvolle Renaissance-Schloss besticht vor allem durch seine einzigartige Dachgestaltung in Form zweier gekreizter Kielbögen. Sie verleihen dem massiven quadratischen Blockbau eine schwungwolle Bekrönung. Die vier Giebelseiten des Schlosses erinnern den fantasievollen Betrachter an einen umgekehrten Schiffsrumpf. Der das Schloss umschließende Wassergraben rundet den malerischen Anblick ab.

(Quelle: Hinweisschild vor Ort)

Gesagt, getan und ausnahmsweise mal die Autobahn genommen. Keine Ahnung wie die Autobahnfahrt war, denn sobald ich das blaue Autobahnschild sehe, schlafe ich ein. Gott sei Dank nur als Beifahrerin...

 

In Dresden angekommen, finden wir erst beim zweiten Anlauf eine Stellplatz. Der erste ist schon mehr als überfüllt, daher versuchen wir es erst gar nicht und fahren über die Waldschlößchen-Brücke an das Käthe-Kollwitz-Ufer. Hier hat es noch ein paar Plätze, wir stehen im Schatten und haben Strom. 15,00€ kostet der Stellplatz, zzgl. weitere 5,00€ für den Strom. Na, Hauptsache wir stehen.

 

Etwas Kaltes zum Trinken wäre schön und so laufen wir noch an den nächsten Rewe, der nur einige Minuten zu Fuß entfernt ist. Hast Du schon mal solche Auberginen gesehen? Es sind wohl japanische Auberginen und mir komplett unbekannt...

 

Hier ganz in der Nähe entdecken wir auch gleich die perfekte Busverbindung in die City für Morgen... Und jetzt lassen wir uns erst einmal Käsespätzle, Hüftsteak und Salat schmecken.

 

Bevor wir ins Bett gehen, sprechen wir noch darüber, wie praktisch doch zwei kleine, klappbare, eBikes für die Trude wären. Letztes Jahr hatte ich eine kleine Probefahrt mit solch einem Exemplar auf der Caravan-Messe in Freiburg gemacht und es dauert nicht lange, bis wir über Kleinanzeigen das perfekte Angebot für uns finden. Das einzige Problem ist nur, dass es ganz im Süden von Deutschland ist - in Laufenburg - also selbst von uns in Neuenburg am Rhein noch eine gute Stunde weit weg. Nach mehreren Nachrichten und Telefonanrufen verbleiben wir so, dass wir die Hälfte anzahlen und somit die Räder für uns reserviert sind und wir dann am Ende des Urlaubs die Räder holen. Perfekt! Und jetzt... Gute Nacht!

Mittwoch, 11. Juni 2025

01097 Dresden - 02708 Löbau

 

Sehr pünktlich starten wir heute unsere Tour nach Dresden und kaufen gleich mal eine Tageskarte für den Bus für mich. Mein Lieblingsmensch hat das Deutschlandticket und braucht sich darüber keine Gedanken zu machen. Die Tickets für die Stadtrundfahrt habe ich online schon gebucht und sind auf unseren Handys gespeichert und griffbereit.

 

Am Bönischplatz steigen wir in die Buslinie 62 ein, in Richtung Dölzschen, und steigen fünf Stationen später am Pirnaischer Platz wieder aus. Wir laufen ein wenig kreuz und quer, bis wir endlich auf einen blauen Stadtrundfahrtbus treffen, allerdings ist das nicht der richtige, denn dieser hier macht einen Tagesausflug in die Sächsische Schweiz. Doch der Fahrer erklärt uns ganz genau, wie wir am schnellsten zum Zwinger kommen, denn dort ist die Abfahrt, bzw. die erste Station.

 

Okay! Mehr oder weniger schnell sind wir also da und steigen in den Bus. Nicht ohne vorher beim "Café Dreißig" einen Espresso-to-go zu ordern und schnell noch auf Toilette zu gehen. Hätten wir uns vorher schlau gemacht, hätten wir uns 3/4 der Strecke sparen können, denn wir hätten von der Buslinie 62 einfach nach rechts, statt nach links laufen müssen... Ja, so geht's...

 

Hier ergattern wir einen Platz ganz vorne im Bus und können die Aussicht genießen. Über das Mikrofon werden die ganzen Stationen und Sehenswürdigkeiten erklärt. Allerdings sitzt eine Männergruppe auch oben und hier ist einer lauter als der andere. Jeder möchte noch seinen Senf dazu geben. Ich bekomme kaum etwas mit und bin kurz davor meinen Mund aufzumachen, entscheide mich dann doch dafür Ruhe zu bewahren. Wie schade, dass sie, genau wie wir, die komplette Fahrt im Bus sitzen bleiben...

 

Die einzelnen Stationen liste ich Dir hier auf. Aus dem Bus durch die Scheibe zu fotografieren klappt nicht so toll, weshalb ich es bleiben lasse und die Fahrt genieße.

Große Stadtrundfahrt Dresden

Hop on Hop off - Dauer ca. 2 Std.:

  • Zwinger/Postplatz: Schauspielhaus, Kronentor, Dresdner Zwinger
  • Yenidze: Ostragehege, Ballsportarena
  • Kongresszentrum: Kongresszentrum, Landtag
  • Taschenberg: Residenzschloss, Kulturpalast
  • Theaterplatz an der Augustusbrücke: Georgentor, Semperoper, Residenzschloss, Fürstenzug, Katholische Hofkirche, Brühlsche Terrasse
  • Am Terrassenufer: Dampfschifffahrt, Schiffsanleger, Münzgasse, Brühlsche Terrasse
  • Dr.-Külz-Ring/Altmarkt-Galerie: Kreuzkirche, Prager Straße, Altmarkt-Galerie
  • Grunaer Straße
  • Arnholdbad/Hygiene-Museum: Hygiene-Museum, Stadion, Zoo
  • Gläserne Manufaktur VW: Botanischer Garten, Parkeisenbahn
  • Großer Garten: Palais im Großen Garten
  • Elbschlösser: Standesamt, Waldpark, Elbauen
  • Schillerplatz: Dampfschifffahrt, Schillergarten
  • Blaues Wunder/Grundstraße: Schwebebahn, Standseilbahn, Leonhardi-Museum, Schillerhäuschen, Körnergarten
  • Weißer Hirsch: Lahmann Sanatorium, Parkhotel, Lingnerschloss
  • Schloss Abrechtsberg: Schloss Eckberg, Lingnerschloss
  • Waldschlößchen: Waldschlößchenbrücke, Gedenkstätte Bautzener Straße
  • Pfunds Molkerei: Lutherkirche, Äußere Neustadt
  • Albertplatz/Hauptstraße: Königstraße, Goldener Reiter, Szeneviertel Dresdner Neustadt
  • Albertinum: Neue Synagoge, Brühlscher Garten, Kasematten
  • Altmarkt/Frauenkirche: Neumarkt, Frauenkirche, Verkehrsmuseum, Stadtmuseum, Tourist-Info

Mittlerweile ist es schon nach 12.00Uhr und der erste Hunger meldet sich, da wir ja auch noch nichts gefrühstückt haben. Was für uns aber ganz normal ist. Schon beim vorbeigehen ist uns heute Morgen dieser Brauereiausschank aufgefallen und somit führt uns der direkte Weg hierher. Für mich eine Apfelschorle, die - leider -, wie immer in den letzten Tagen, total abgstanden ist und für mein Lieblingsmensch ein Helles. Dazu gönnen wir uns beide jeweils eine Kartoffelsuppe mit Wienerle und Brot. Die Suppe ist der Hammer!! Sooo lecker!! Kann ich Dir nur empfehlen.

 

Im Anschluss bekomme ich neue Schuhe. Die "Alten" sind einfach schon durch und bei den vielen Kilometern die wir laufen, tun mir im Anschluss immer die Füße so weh. Das soll sich ändern. Im Geschäft selbst habe ich das Gefühl tausende von Schuhen anzuprobieren. Die einen sind zu klein, die anderen zu groß, die einen zu eng, bei den anderen rutsche ich raus, die drücken hier, die sind unbequem... Oh man, mit mir Schuhe kaufen ist nicht einfach. Der Verkäufer sieht auch schon ein bisschen genervt aus, da er mir jedes einzelne Schuhpaar holen muss. Letztendlich kommt mein Lieblingsmensch mit einem Modell her, das wie angegossen passt, genug Platz für meine Zehen hat und echt bequem ist. Der soll es sein! Juhuu! Bei dem Preis hoffe ich jetzt nur, dass er auch eine kleine Ewigkeit hält. Kaum aus dem Geschäft draußen, wechsle ich gleich die Schuhe und die alten entsorgen wir im nächsten Mülleimer.

Jetzt ist es Zeit Dresden zu Fuß zu erkunden, zumindest die zentral gelegenen Sehenswürdigkeiten. Und auch heute begutachten wir alles nur von außen. Sowohl die "Menschenschlangen" vor den Eingängen, sowie der Eintritt selbst sind mächtig und halten uns ab. Das sparen wir uns für ein andermal auf... Ich glaube, selbst nach einem Monat hätten wir noch nicht alles von Dresden gesehen. Wir schlendern einfach ein wenig umher und schießen unzählige Fotos.

 

Theoretisch möchte ich uns einen Dresdner Christstollen mitnehmen, doch vor Ort ist die Auswahl dann doch sooo groß, dass wir uns für keinen entscheiden können. An einem superleckerem Schokoladen-Eis-Laden, wie wir später von unseren Freuden erfahren werden - sind wir auch vorbeigekommen. Hier muss man ein Eis essen! Okay, beim nächsten Mal... Im kleinen Keramikladen ganz in der Nähe kaufe ich mir ein kleines Häuschen als Erinerung.

 

Ach, und übrigens, mein Lieblingsmensch und ich laufen jetzt im Partnerlook... *zwinker*

Von den ganzen Stationen die wir heute Morgen mit dem Bus gesehen haben, möchte ich mir gerne die Pfund's Molkerei genauer anschauen und somit steigen wir wieder in den Stadtrundfahrtbus ein, nachdem wir nochmals einen Stop im Café eingelegt haben. Dieses Mal bekomme ich auch gleich ein bisschen mehr von den einzelnen Stationen mit, denn es ist ruhig - auch wenn ich jetzt nicht mehr vorne sitzen kann, da die Plätze belegt sind.

 

Nach einer kleinen Ewigkeit sind wir da und sind von den vielen Fliesen/Kacheln an den Wänden total begeistert. Das Personal ist leider nur mittelmäßig nett und sehr schüchtern. Man muss Ihnen jede Info aus der Nase ziehen. Schade. Wir genießen vor Ort eine kleine Käseplatte, die es leider nicht mehr auf das Foto geschafft hat, und während wir schon wieder auf den nächsten Bus warten, auch eine Eierschecke im Lädchen nebenan. Es ist so lustig, denn mein Lieblingsmensch bestellt statt Eierschecke eine Eierschnecke. Und tatsächlich haben sie eine Schneckenfigur mit Ostereiern auf dem Kühlschrank stehen, doch diese ist unverkäuflich. Stattdessen bekommt er die Eierschecke angeboten. *lach* Sie ist lecker, sehr fluffig und erinnert ein wenig an Käsekuchen. Doch mehr als ein Stück würde ich davon nicht essen können.

An der Frauenkirche steigen wir dann wieder aus, da dies der kürzeste Weg bis zu unserer Busverbindung ist und nach kurzer Zeit, in der wir in Richtung Johannstadt fahren, sind wir auch schon wieder an der Trude. Wir beschließen auch heute nicht noch einmal hier zu schlafen, sondern bis nach Löbau, unserem nächsten Ziel, weiterzufahren.

 

Auf dem Weg dorthin entdecken wir noch eine kleine Metzgerei, die gerade am Schließen ist. Nach kurzem Zögern dürfen wir uns dann aber doch noch mit Wurst und Hackepeter eindecken.

 

Auch in Löbau selbts haben wir noch großes Glück, denn, den Schlüssel für den Stromkasten muss man im nahegelegenen Schwimmbad abholen und das schließt in wenigen Minuten. Puhh, Glück, Glück, Glück gehabt! Für 20,00€ Kaution überlassen sie uns den Schlüssel.

 

Auf dem Rückweg an den Stellplatz halten wir noch im Edeka und obwohl Löbau nicht sooo groß ist - im Vergleich zu Dresden -  schaffen wir es doch tatsächlich, uns zu verfahren. Irgendwie drücke ich mich wohl nicht richtig aus und da wir beide auch schon müde sind, führt eins zum anderen. Gott sei Dank, können wir noch gut und rechtzeitig wenden, was ja mit Trude, mit ihren fast 7 Metern, manchmal gar nicht so einfach ist.

 

Jetzt endlich an der Trude genießen wir noch den lauen Sommerabend und vor allem unser Abendessen: Hackepeter mit extra viel Zwiebeln und einen Tomaten-Mozzarella-Salat. Yummi...

Donnerstag, 12. Juni 2025

02708 Löbau - 02625 Bautzen - 01454 Radeberg

 

Heute stehe ich ganz außergewöhnlich, und so gar nicht typisch für mich, mit einem riesen Kohldampf auf und um 8.00Uhr sitzen wir am Tisch und frühstücken Weißwürste mit süßem Senf, nachdem ich mich aufgehübscht habe... *lach*

 

Zu Fuß ist mir der Weg in die City zu lang, daher entscheiden wir uns, die Trude am Bahnhof zu parken und dann in die City zu laufen. Das ist zentraler. Vorher geben wie allerdings wieder den Schlüssel ab, erhalten unsere Kaution zurück und zahlen 3,00€ für den Strom. Der Platz an sich ist kostenfrei. Er ist schön, idyllisch, und Mitten im Grün gelegen, doch zeitgleich ist es sehr, sehr laut. Es scheint eine Umgehungsstraße zu sein und wir haben bis 23.00Uhr Autos fahren hören und heute Morgen ist es um 5.00Uhr schon wieder losgegangen.

 

Im Anschluss geht's noch tanken, denn Trude braucht auch Nachschub. Knapp 60 Liter (1,669€/l) verputzt sie einfach so, ohne mit der Wimper zu schlagen. Gesättigt geht's jetzt also an den Bahnhof, wo wir kostenlos, mitten zwischen all den anderen Autos, parken können... Den Bahnhof selbst kann man aktuell nicht besichtigen, da er renoviert wird.

Löbau's City ist klein und schön. Und hier kann man das Eis noch bezahlen... Den Brief, den ich seit Beginn der Reise mitführe - oder besser gesagt, mein Lieblingsmensch -, und den ich dringend einwerfen muss, findet heute auch endlich die passende Briefmarke. Juhuu!

 

Hier in Löbau sehen wir viele historische Gebäude, wie die Johanniskirche, das Rathaus mit ihrer Mondphasenuhr...

Johanniskirche

Der Kirchenbau erfolgte um 1330. 1336 wurde die Kirche durch den Bischof Witigol zu Meißen geweiht und erhielt den Namen "Sankt Johannis". 1519 brannte sie beim Stadtbrand bis auf Chor und Turm nieder. Wieder errichtet, wurde nach der Reformation 1591 das Dach erneuert. Die sorbische Bevölkerung der Stadtdörfer Altlöbau und Oelsa nutzen diese Kirche. Ab 1667 wurde zweisprachig gepredigt, eine halbe Stunde in sorbischer und eine halbe Stunde in deutscher Sprache. 1666/1667 war eine Erneuerung der Kirche nötig. 1668 wurden Emporen eingebaut, aber schon 1678 brannte die Kirche ab und konnte erst 1681 wieder benutzt werden. 1687 erhielt sie einen neuen Altar.

1746/1747 erwarb man aus der Kirche zu Crostau eine Orgel. Während des siebenjährigen Krieges lagerten im Winter 1756/1757 preußische Soldaten in Löbau - die Johanniskirche war Garnisonskirche. 1840/1841 erfolgte der größte Umbau, der heute noch das äußere und innere Aussehen prägt. Die Kirche erhielt eine Holzdecke und neue Emporeneinbauten. Der letzte sorbische Gottesdienst wurde 1912 gehalten. 1956 fand der letzte deutschsprachige Gottesdienst statt.

Später diente die Kirche als Lagerraum für Stadt- und Kirchenverwaltung. Die zunehmende Schräglage des Turmes erforderte erneute Baumaßnahmen. 1994 kam es deshalb zum Eigentumswechsel in städtische Hand. Die an der Nordseite gelegene ehemalige Stadtschreiberei wurde 1995 zu Gunsten eines Funktionsgebäudes abgerissen. bis zur Eröffnung als "Kulturzentrum des Sechsstädtebundes und der Euroregion Neiße" im Jahr 2001 erfogte die denkmalpflegerische Komlplettsanierung.

(Quelle: Hinweisschild vor Ort)

...das goldene Schiff, die alte Apotheke, das Haus Bretschneider, die Fleischbänke, das König-Alber-Bad und vieles, vieles mehr.

Nach unserem kleinen Rundgang geht es am Museum, der Volkshochschule...

... und an weiteren schönen Sehenswürdigkeiten, sowie an solchen Sitzgelegenheiten - die überall in der Stadt verteilt sind -, vorbei, bis wir an der Trude ankommen.

 

Unser nächster Stopp ist die Bergquell-Brauerei. Von hier kommt eins der wenigen Biere, von denen ich mal ein Schlückchen trinke. Eine Führung kann man hier zwar nicht mitmachen, doch einkaufen, direkt ab Lager, ist möglich. Im Büro werden wir schnell abgefertigt und dürften dann mit der Trude in die Lagerhalle fahren. Und kannst Du Dir vorstellen, ich mache mir tatsächlich Gedanken, ob die Trude da reinpasst und denke gar nicht daran, dass hier ständig LKWs ein- und ausfahren... Oh man...

 

Die Mitarbeiter im Lager sind super nett und bringen uns nicht nur in Windeseile unser Kasten Bier, sondern beschenken uns mit weiteren elf Flaschen zum probieren... Herrlich!! Vielen Dank!

Unsere Fahrt führt uns weiter bis nach Bautzen. Etwas außerhalb ist hier der WoMo-Stellplatz gelegen und so ein eBike wäre jetzt wirklich nicht schlecht... Stattdessen laufen wir... ...runter und hoch, die Treppen hoch, etc. bis wir schlussendlich in der Stadtmitte und in der Touri-Info ankommen. Die Stadtrundfahrt mit der kleinen Bimmelbahn haben wir leider verpasst. Die Stadtführung zu Fuß wäre noch buchbar, doch dass machen wir dann doch lieber auf eigene Faust.

Hexenhäuschen

Als eines der ältesten Häuser der Stadt ist dieses spitzdachige, schindelbedeckte Fischerwohnhaus vor 1604 erbaut worden. Es überstand den großen Stadtbrand von 1634 sowie alle späteren Brände und Kriege. Die Bezeichnung "Hexenhäuschen", die es siet 1900 durch eine Seire von Künstlerpostkarten erhielt, geht auf eine Überlieferung zurück, nach der durch den Feuersegen einer Zigeunerin das Haus vor Brand geschützt sein soll. 1959/60 wurde das Gebäude rekonstruiert.

(Quelle: Hinweisschild vor Ort)

 

Röhrscheidtbastei

Die Röhrscheidtbastei, auch Bastei an der Fischerpforte oder Lauenbastei genannt, wurde 1469 zum Schutz der Fischerpforte erbaut. Der Name erinnert an den Baumeister Wenzel Röhrscheidt (1510-1582). Das Dach, 1639 durch die Schweden zerstört, wurde 1676 erneuert.

Die Bastei wurde 1850 als Wollniederlage anden Bautzener Besitzer der Tuchfabrik Mörbitz übergeben und 1867 mit dem Vorplatz an den Gastwirt Thiermann übertragen. 1870-1890 baute Thiermann den Gaststätten- und Hotelbetrieb "Bürgergarten", in den er die Bastei und bereits erworbenen Bürgergarten  zwischen Bastei und ehemaligen Lauentor mit einbezog. Die Bastei wurde Sitz des Geselligkeitsvereins "Schlaraffia". Nach 1945 wurde der Bürgergarten Volkshaus und ab 1960 zum Hauptgebäude des Sorbischen National-Ensembles umgebaucht. Die Bastei ist seit 1952 Trachtenfundus des Sorbischen National-Ensembles.

(Quelle: Hinweisschild vor Ort)

 

Fischerpforte

An der um 1500 entstandenen Fischerpforte, dem einst verschließbaren Stufenzugang zur Stadt, trafen innere (13./14. Jh.) und äußere (13./15./16. Jh.) Stadtmauern zusammen. Zwischen Bastei und Stadtmauer befand sich das die Straße zu überbrückende Torhaus mit Wehrgang. Es diente dem Schutz des Stadtzugangs. Die Fischerpforte wurde um 1870 abgebrochen.

(Quelle: Hinweisschild vor Ort)

 

Ehemaliges Akzisehaus

1766 wurde an dieser Stelle ein Gebäude als Akzisehaus errichtet, in welchem die 1705 in der Oberlausitz eingeführte Generalkonsumtionsakzise abverlangt wurde. Es handelte sich dabei um eine landesherrliche Verbrauchssteuer, die von handelsleuten und Konsumenten zu zahlen war. Hier galt sie für den Stadtzugang über die Fischerpforte oder das Mühltor. Zum 1. Januar 1834 wurde die Zahlung der Akzise aufgehoben, das Gebäude 1859 an Private verkauft.

Ihre gesamte Lebenszeit verbrachte die Malerin Friedel Schmidt-Möser (1906-1985) in diesem, ihrem Geburtshaus. Autodidaktisch eignete sie sich das Zeichnen und Malen an und schuf so ein küntlerisches Werk, welches ihre enge Bindung zur Heimat in zahlreichen Bautzener Stadtansichen und Landschaftsbildern des Lausitzers Berglandes zum Ausdruck brachte. Auch in Reiseimpressionen, Bildnissen und Stilleben unterstrich sie ihre Naturnähe und Volksverbundenheit.

(Quelle: Hinweisschild vor Ort)

 

Lauenturm

1400/1403 wurde zum Schutz des Lauentores ein Turm erbaut, der seinen Namen nach dem Löwen im böhmischen Wappen erhielt. Die dafür verwendeten Steine, vom städtischen Eselsberg gebrochen, warem vom Landvogt für den Bau eines Ortenburgturmes gedacht, wurden jedoch in dessen Abwesenheit vom Stadtrat beschlagnahmt.

1543 wurde in dem Turm ein Gefängnis für Schwerverbrecher eingerichtet. Die 1615 in einem hölzernen Aufsatz angebrachte Stundenglocke läutete bis 1865 als Armesünderglocke bei jeder Hinrichtung. 1720 druch Brand zerstört, erhielt der Turm beim Wiederaufbau 1739 eine barocke Turmhaube. Das vorgelagerte Lauentor wurde 1827 abgebrochen. Das von Walter Hauschild geschaffene Rieterstandbild des König Albert von Sachsen (1873-1902) wurde 1913 eingeweiht.

Nach den Kriegsschäden erfolgten 1958/1959 sowie 1990/1991 umfassende Restaurierungen.

(Quelle: Hinweisschild vor Ort)

Den Bautzn'er Senfladen und das Museum schauen wir uns auch an, doch es reizt uns dieses Mal nicht, den Senf zu kosten. Ist irgendwie ganz anders als das, was wir z.B. von Cochem kennen. Hier fehlt irgendwie die Bockwurst dazu... *lach*

Bautzn'er Senfladen - Manufaktur & Museum

Hier erfährst Du Altes und Neues über den Senf und dessen Geschichte, mit der Bautzen so eing verbunden ist. Auch die steinvermahlenen Spezialitäten-Senfe kannst Du hier probieren.

(Quelle: Flyer Stadtplan)

Wir laufen weiter und genießen den Flair dieser Stadt. Überall an den Gebäuden sind Hinweisschilder angebracht die von der Geschichte der einzelnen Gebäude erzählen.

Domstift

Das Kollegialstift St. Petri, zu Beginn des 13. Jh. von Bischof Bruno II. von Meißen gegründet, ist seit seiner Entstehung das Zentrum der katholischen Kirche in der Oberlausitz. Das Dekanatgebäude wurde 1507 erneuert, 1620 und 1634 durch Stadtbrände stark beschädigt und ab 1683 als hufeisenförmige Anlage durch Dekan M. Brückner rekonstruiert. Seine heutige Gestalt erhielt es 1753/1755 mit der Schließung der Südfront und dem reichgeschmückten Hauptportal, über dessen Rundbogentor das Domstiftwappen zu sehen ist. Auf dem westlichen Dach befindet sich ein Essenkopf mit sich herauslehnenden Dekan A.Widerin. Diese Figur erinnert an den kapitelsturm von 1619, als die evangelische Bürgerschaft das Domkapitel vertreiben wollte. Bis 1980 war das Gebäude Amtssitz des 1921 wiedererrichteten katholischen Bistums Meißen. Heute beherbergt es das Bischöfliche Ordinariat, das Archiv (seit 1221), die Bibliothek (seit 1350) und die Domschatzkammer (seit 1985).

(Quelle: Hinweisschild vor Ort)

 

Matthiasturm

Die 1225 vom Meißener Bischof Bruno II. im Burgturm geweihte Kapelle wurde im 15. Jahrhundert ausgestaltet. Als St.-Georgs-Kapelle im Dreißigjährigen Krieg zerstört, wurde sie nie restauriert. Den ungarischen König Matthias Corvinus (1443-1490) zeigt das 1486 von einem südwestdeutschen Meister geschaffene Denkmal am Turm. Matthias war von 1469 bis 1490 böhmischer Gegenkönig und Landesherr der böhmischen Kronländer, so auch der Lausitz. Die Wappen im Denkmal heraldisch rechts von König Matthias sind von oben das Wappen von Galizien, das der Hunyadi und Luxemburgern und links die Wappen der Steiermark, Österreichs, Schlesiens und der Lausitz. Zwei vierfeldrige Allianzwapen über dem König zeigen rechts das von Ungarn und Dalmatien und links das von Böhmen und Mähren. Vier Kopein des Denkmals sind bekannt: drei in Budapest und Szeged (Ungarn) und eine in Král'ova Lehota (Slowakei).

(Quelle: Hinweisschild vor Ort)

 

Hofrichterhaus

Das Hofrichterhaus wurde 1649 errichtet. Die Hofrichter waren Lausitzer Adlige und wurden vom Landesherrn oder Landvogt eingesetzt. Sie übten die Gerichtsbarkeit aus über Adels- und andere Standespersonen, über landesherrliche und städtische Beamte - mit Ausnahme der SEchsstädte - sowie über alle Personen wegen Straßenraubes, Mordes und mutwilliger Fehde. Später befand sich in dem Gebäude das Militärarresthaut. Bemerkenswert ist der in zierlicher Spätrenaissanceform ausgebildete Essenkopf. Die Ausfallpforte wurde 1639 während der schwedischen Doppelbelagerung geschaffen. Der hier beginnende Osterweg war einst Aufsichtsweg der Wächter der Fronfeste.

(Quelle: Hinweisschild vor Ort)

Letztendlich landen wir im historischen Gasthaus "Mönchshof zu Bautzen". Hier läuft alles ganz nach dem Motto: "Nimb die Finger unnt iss" - was super zu mir passt, denn das mache ich am liebsten, mit den Fingern essen! Perfekt!

 

Hier ist alles im mittelalterlichen Ambiente gehalten, selbst das Geschirr! Und es schmeckt köstlich!! Wir nehmen Brotchips mit Dip, Brot mit Griebenschmalz, einen kleinen gemischten Salat, eine Brotzeitplatte, sowie Wasser und Bier. Zum Nachtisch gibt's dann Quarkkäulchen und Espresso. Auf der Brotzeitplatte und im Salat sind auch eingelegter Rosenkohl zu finden, etwas was ich davor noch nie gegessen habe. Sogar Linsen sind in den Salat mit eingearbeitet. Der Dip für die hauchdünnen Brotchips ist sehr, sehr senfhaltig und scharf - doch es ist eine angenehme Schärfe. Das Bier schmeckt aus den großen Krügen definitiv besser als aus den Kleinen - laut meinem Lieblingsmensch. Das einzige was mir nicht so gut schmeckt, sind die Quarkkäulchen - doch da bin ich auch sehr speziell drin. - Habe es mir auch anders vorgestellt...

Mönchshof zu Bautzen - historisches Gasthaus

Tafeln und Zechen in alten Gewölben bei romantischem Kerzenschein. Mittelalterlich gekleidete Mägde und Knechte bewirten Sie mit hausgebackenem Brot, kühlem Met und frisch zubereiteten Spezialitäten.

(Quelle: Flyer Stadtplan)

Weiter geht's auf unserer Tour, diese Mal aber über die Hauptstraße, so sparen wir uns das "hoch und runter", bis wir irgendwann schlagskaputt an der Trude ankommen. Lange können wir die Füße allerdings nicht stillhalten und nach einem kurzen Okay unserer Freunde Karin und Gunther, sind wir dann heute schon auf den Weg zu ihnen.

Michaeliskirche

Die Michaeliskirche wurde um 1450 vom Staddtrat im Zusammenhang mit dem Ausbau der Stadtbefestigung über der Scharfenwegbrücke errichtet. Sie ist nahezu eine Kopie der Nikolaikirche in Bautzen, nur das Langhaus ist um ein Joch kürzer. Als Kapelle zwischen Stadtmauern hatte sie bis zur Reformation nur eine geringe Nutzung. Nach dem Einzug der lutherischen Lehre wurde sie als Schule und als Speicher genutzt. 

Als nach der Reformation in den Lausitzer Städten wendische Kirchen entstanden, verhinderte das katholisch gebliebene Domstift zunächst eine Gründung in Bautzen. Erst das Machtvakuum am Beginn des Dreißigjährigen Krieges ermöglichte es dem Stadtrat, die Michaeliskirche 1619 als evangelische wendische Kirche zu widmen. Sie ist als letzt der 20 wendischen Kirchen in der Lausitz gegründet worden.

Die Michaeliskirche ist die Pfarrkirche von 32 Dörfern um Bautzen, die bis ins 19. Jahrhundert hinein rein sorbisch waren. Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts fand das Gemeindeleben zunehmend in deutscher Sprache statt. 1941 wurde Pfarrer Kappler als aktiver Sorbe aus der Gemeinde ausgewiesen. Die Tradition der sorbischen Gottesdienste war von 1941 bis 1946 unterbrochen.

Zur Ausstattung der spätgotischen Hallenkirche gehören der reich gestaltete Barockaltar von 1693 und der aus dem Petridorm stammende Taufstein von 1597. Die zweisprachigen Inschriften an der Orgelempore wurden bei der Renovierung 2007 angebracht.

Bis heute findet in der Michaeliskirche monatlich ein sorbischer Gottesdienst statt. Sie ist die Predigtkirche des Sorbischen Superintendenten, der die evangelischen Sorben in der Oberlausitz betreut. Vor der Kirche steht seit 1983 ein Gedenkstein für alle, die für die Verbreitung des Wortes Gottes in sorbischer Sprache gewirkt haben. Über dem Eingang des Pfarrhauses gegenüber dem Denkmal befindet sich eine sorbsiche Inschrift von 1802 - Übersetzt: Durch Gottes Güte. Durch gute Obrigkeit. Durch der Wenden Liebe.1802.

(Quelle: Hinweisschild vor Ort)

 

Alte Wasserkunst

1558 errichtete Wenzel Röhrscheidt d.Ä. die Wasserkunst anstelle eines hölzernen Vorbaues von 1495/1496 als siebengeschossigen Steinbau, der gleichzeitig als Befestigungsanlage mit Wehrgang diente. Das Spreewasser wurde in Rohrleitungen in 86 in der Stadt verteilte Wassertröge geleitet. Um den steigenden Wasserbedarf zu sichern , wurde 1597 ein zweites Schöpfwerk eingebaut. 1965 stillgelegt, wurde die Wasserkunst 1982/1984 restauriert. Sie dient heute als technisches Museum. Sie ist mit ihrem 50m hohen, sich nachoben verjüngenden Rundturm, den Rundbogenblenden und dem stadteinwärts versetzten Helm das Wahrzeichen der Stadt.

(Quelle: Hinweisschild vor Ort)

 

Mühltor

Das Mühltor am Eselsberg entstand vermutlich um 1500 zum Schutz des Spreetalaufganges. 1606 wurde es neu erbaut und beschirmte die durch Esel durchgeführten Mehl- und Getreidetransporte von den Spreetalmühlen. Der Spitzbogen aus hangestrichenen Ziegeln ruht auf granitenen Torpfeilern. Heute wird die ehemalige Wächterstube als Vereinsraum genutzt.

(Quelle: Hinweisschild vor Ort)

 

Mönchsbastei

Als eine der sieben Basteien der inneren Stadtbefestigung wurde sie 1324 als rechteckiger Turm erbaut. Sie stand seit 1433 durch einen Gang über die Heringstraße mit dem Franziskanerkloster in Verbindung. Durch diesen Verbindunsgang, der 1563 abgebrochen wurde, war die Bastei im Kriegsfall druch Mönche zu verteidigen. Um 1741 wurde eine Türöffnung zur Mühltorgasse geschaffen.

1813 diente der Turm als Lazarett. 1868-1871 sowie 1905 erfolgten völlige Umbauten des Turmes. Heute ist die Bastei Wohnhaus und auch Treffpunkt der Jungen Gemeinde St. Michael.

(Quelle: Hinweisschild vor Ort)

 

Reichenstrasse

Schon 1359 wurde diese Straße als "platea divitum", als "Straße der Mächtigen, Vornehmen, Reichen" und 1399 als "Richengasse" erwähnt. Ihre jetztige Anlage erhielt die Straße nach dem großen Stadtbrand von 1634. Sie bildete das Zentrum des Handels und war die wichtigste Verkehrsstraße der Stadt.

Die stattlichen Bürgerhäuser wurden im Wesentlichen nach den Städtbränden von 1709 und 1720 neu erbaut und mit barocken Fassaden geschmückt. Im Haus Nr. 4 von 1720-1740 befand sich von 1833-1898 das Bautzener Postamt. Vom Haus Nr. 5 soll Napoleon I. im Mai 1813 das Schlachtfeld im Osten der Stadt beobachtet haben. Am Haus Nr. 14 von 1709 sind hebräische Schriftzeichen zu finden und das vergoldete Segelschiff der Nr. 29 weist auf Kauf- und Handelshaus hin. Mit der 1981 erfolgten Rekonstruktion der Reichenstraße in der die Fassaden der Häuser renoviert wurden, entstand ein Fußgängerbereich.

(Quelle: Hinweisschild vor Ort)

 

Reichenturm

Beim Ausbau der inneren Stadtbefestigung im 14./15. Jahrhundert entstand 1490/1492 der untere Teil des Turmes. Nach Zerstörungen durch Brände 1620,1639, 1686 und 1709 erhilet der Turm 1715/1718 einen steinernen Barockaufsatz nach einem Entwurf von Johann Christoph Naumann. 1747 wurde die erste Neigungserscheinung des Turmes festgestellt. 1837 kam es zum Abbruch des Reichentores mit den vier hintereinander liegenden gotischen Torbögen und dem Mauerrondell, wobei der innere Bogen am Turm als Rundbogen erhalten blieb. Dabei wurde das 1593 geschaffene Denkmal König Rudolfs II., ursprünglich über dem äußeren Torbogen platziert, an die Ostseite des Turmfußes versetzt. 1968 wurde auch der letzte Torbogen abgebrochen. 1953/1954 erfuhr der 3200 Tonnen schwere Turm eine Fundamentbefestigung, da er nur 80cm tief begründet war und der Neigung von 1,44m Einhalt geboten werden musste. 1991/1993 erfolgte eine umfassende Restaurierung.

(Quelle: Hinweisschild vor Ort)

In Radeberg angekommen erwarten sie uns auch schon voller Freude und wir dürfen uns bei ihnen auf das Gründstück stellen, genau vor ihr Wohnmobil. Für Strom ist auch schon gesorgt. Und kurze Zeit später werden wir auch schon mit leckeren Bratwürsen, Salat und Rohkost verwöhnt. Nur für uns alleine, denn sie haben schon längst zu Abend gegessen. Nach einem Bierchen und ein wenig erzählen wird es dann auch wieder Zeit für die Heia.

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