Freitag, 13. September 2024
33740 Tapia de Casariego - 4935 Vila Nova de Anha: 395km
Die heutige Fahrt führt uns über das Inland bis nach Portugal. Leider habe ich beim Route eingeben übersehen, dass nicht nur "ohne Maut", sondern auch "ohne Autobahn" markiert ist und somit dauert unsere Anfahrt heute viel länger, als es nötig ist. Doofer Fehler...
Auf der ganzen Fahrt kommt es uns vor, als ob wir zu Hause, Mitten im Schwarzwald wären. Nur, dass es hier ein wenig wärmer ist... Hier scheint der Herbst auch noch nicht zu Gange zu sein, denn anders als auf der bisherigen Strecke, sind hier die Bäume noch mit saftigem Grün geschmückt.
Es geht bergauf, bergab und über Berg und Tal... *lach* Da das Navi eine sooo lange Fahrt anzeigt, beschließen wir kurzerhand, keine Frühstückspause wie sonst einzulegen, sondern Essen während der Fahrt. Beim Bäcker in Vegadeo entscheiden wir uns für Brot, Croissants und gefüllte Teigtäschchen. Die mit Thunfisch und Tomaten gefüllte Teigtäschchen sind super lecker - übrigens heißen die hier "Empanadillas" - doch die Croissants möchte ich am liebsten in die Tonne kicken. Mit Croissants hat das absolut nichts zu tun - außer der Form vielleicht... Igitt!!
In Lugo halte wir noch in einem großen Carrefour-Einkaufscenter und decken uns mit dem Wichtigesten ein und kurze Zeit später, um 14.45Uhr um genau zu sein, überqueren wir endlich die Grenze zu Portugal und kommen kurz darauf an unserem heutigen Ziel in Anha an. Das letzte Stück ist eine große Herausforderung für Trude und uns, denn es geht ca. 2km lang über Kopfsteinpflaster, bei dem wir alle ganz schön durchgeschüttelt werden. Es ist so heftig, dass uns sogar die Obstkiste vom Tisch fällt. Gott sei Dank ist nichts großartig passiert, doch die Schränke öffnen wir jetzt mal lieber ganz vorsichtig...
Hier in Anha ist gleich mal eine Stunde später als vorhin, denn es gibt eine Zeitumstellung... Kein Wunder, dass uns die Strecke sooo übermäßig lang vorgekommen ist. Jetzt verstehen wir auch die Diskrepanz zwischen den Kilometern und der Zeit, die wir nicht zuordnen konnten... *lach*
Wir ergattern den letzten Platz, der soeben erst frei geworden ist, denn das WoMo kam uns entgegen und die anderen "deutschen" WoMo's haben uns das dann vor Ort auch gleich mitgeteilt. Jo mei, wir dürfen doch auch mal Glück haben... *freu* Wir richten uns kurzerhand ein und laufen gleich mal an den nahegelegenen Strand.
Der Strand ist in Abschnitte aufgeteilt und man kommt nicht so einfach von dem einen zum anderen Abschnitt. Direkt am Eingang zum Strand sitzt ein Hase. Ich kann's kaum glauben. Und anscheinend bin nicht nur ich davon fasziniert... Das Wasser ist übrigens eiskalt und die Algen riesengroß. Eine Welle bricht genau am Bein meines Lieblingsmenschen und ich werde gleich mal von oben bis unten geduscht. Ich erschrecke so sehr, dass ich kein Wort raus bekomme und mein Lieblingsmensch traut sich gar nicht zu lachen... *lach*
Es gibt leider nichts Großartiges zu sehen. Wir laufen am Strand und an der Promenade entlang und enden letztendlich an einem kleinen Chiringuito/Strandbar. Auch hier genehmigen wir uns aus wissenschaftlichen Gründen, so zum Vergleich, etc. einen Cuba-Libre. Dieser hier ist allerdings so gar nicht gut. Noch dazu wird er in Plastikbechern serviert. Puhh! Das ist ja so gar nicht meins...
Auf dem Rückweg entdecken wir noch faszinierende Briefkästen und einige Häuser bei denen die Fassaden aus Fliesen bestehen. Anscheinend ist das am besten geeignet, hier in Meeresnähe...
Zum Abendessen gibt's heute Steak und Salat und danach lassen wir den Abend wieder mit einigen Runden Kniffel gemütlich ausklingen.
Samstag, 14. September 2024
4935 Vila Nova de Anha - 2430 Vieira de Leiria: 287km
Auch heute geht die Fahrt in Portugal weiter. Unser heutiges Ziel lautet Vieira de Leiria - allerdings nicht die Stadt, sondern der Strandabschnitt. Vorher natürlich auch wieder ein Stopp beim Bäcker und Tanken, denn mein Lieblingsmensch möchte auch heute so wenige Zwischenstopps wie möglich einlegen. Frühstück gibt's also auch heute während der Fahrt.
Auf der Weiterfahrt kommen uns sehr dunkle Rauchschwaden immer näher. Und wir denken noch, dass es wohl irgendwo brennen muss... Kurze Zeit später sehen wir große Hubschrauber mit "Wannen" drunter, die aus dem nahegelegenen Meer das Wasser holen, um das Feuer zu löschen. Es ist wohl doch ein Waldbrand. Wie gut, dass wir nicht in diese Richtung weiterfahren müssen. Ich versuche während der Fahrt ein Foto davon zu machen...
Wir landen auf einem riesigen Parkplatz auf dem schon einige Wohnmobile stehen und gesellen uns zu ihnen. Nach einer Ehrenrunde auf der wir uns erst einmal orientieren, entdecken wir ein Plätzchen, das uns zusagt. Wir stehen sowohl in Fluss- als auch in Meeresnähe und meine Freundinnen, die Möwen, sind auch schon da. Ebbe und Flut können wir hier sogar am Fluss miterleben. Wahnsinn! Einige Kinder spielen am Flussufer, was schöner als am Strand ist, denn der Sand ist am Strand sooo weich, dass wir mit den Füßen regelrecht einsinken. Wir - zumindest ICH - brauchen eine kleine Ewigkeit bis wir wieder festen Boden unter den Füßen haben. Alle paar Schritte muss ich anhalten um zu verschnaufen und meine Beine zu entspannen. Mein Gott, was für eine Anstrengung und es tut richtig weh. Noch dazu ist auch hier das Wasser eiskalt und insgesamt nicht wirklich schön. In dieser Hinsicht vermisse ich doch mein Mittelmeer sehr!
Endlich wieder auf dem Festland laufen wir die Strandpromenade entlang und uns kommt schon sehr leckerer Geruch entgegen, denn in den ersten Restaurants liegen schon die Fische auf dem Grill. Wir bleiben stark und laufen weiter, denn für heute ist ein Abendessen und kein Mittagessen geplant. *lach*
Ganz hinten, am Ende der Promenade, befindet sich eine Art Mini-Hafen, bei dem gerade die Boote oder besser gesagt, die Fische reingeholt werden. Sooo viele Möwen auf einem Fleck, die sich ein Stückchen der leckeren Beute erhoffen. Dass es hier frischen Fisch gibt, kann man nicht nur sehen, sondern auch riechen und hören, denn neben uns wird der Fisch gleich weiterverkauft. Das meiste sind kleine Sardinen, doch in die eine Tüte kommt gerade ein Fisch von ca. 50cm Länge. Der Herr neben uns hat wohl das beste Gebot abgegeben... Wahnsinn! Frischer geht's doch wohl wirklich nicht. Der einzige Nachteil ist, dass man den Fisch selbst ausnehmen muss. Doch auch das ist zu schaffen - allerdings bitte nicht in der Trude! *lach*
Auf dem Rückweg zur Trude gehen wir erst in einen kleinen Supermarkt einkaufen und danach muss ich mir regelrecht ein Eis genehmigen, denn mein Zucker scheint gerade ziemlich in den Keller zu fallen. Mir ist schlecht, heiß und ganz komisch... Nach dem Eis wird's schon wieder besser. Hier in der Trude ruhen wir uns jetzt ein wenig aus, um dann nachher wieder auf Tour zu gehen.
Der Platz vom Fischmarkt ist jetzt wie leergefegt, doch es riecht immer noch nach Fisch. Heute Mittag ist uns schon dieses Restaurant hier ins Auge gefallen und so entscheiden wir uns, uns in die Schlange zu stellen und zu warten, bis ein Tisch frei wird. In dieser Zeit beobachten wir, wie ein Wauzi, der scheinbar zu niemanden gehört, und es sich hier auch bequem macht. Zwischendurch wird er zwar verjagt, doch er kommt immer wieder und ancheinen ist er auch schon bekannt...
Das Essen bestellen ist eine kleine Herausforderung und letztendlich bekommen wir auch nicht wirklich das, was wir uns vorgestellt haben. Theoretsich wollen wir nur Tapas - also nur kleine Portionen - doch irgendwie werden es zwei Vorspeisen und zwei Hauptgerichte und das alles nur, weil es an der Sprache hapert. Wie doof!! Google-Übersetzer war leider auch nicht wirklich sehr hilfreich, denn ich denke nicht, dass es wirklich Schuhregale mit Schokolade oder gegrillte Sohlen hier zum Essen gibt... *lach* Nun ja, dann nehmen wir es halt mit Humor...
Meinem Lieblingsmensch schmeckt es sehr gut, mir solala... Für mich schmeckt die Sepia ein wenig fad, da sie so gut wie nicht gewürzt ist. Der Oktopus-Salat ist sowieso nicht meins, die Sardinen haben sooo viele Gräten, dass es keinen Spaß macht sie zu essen und das einzige was mir wirklich gut schmeckt, sind die Muscheln. Selbst das Brot finde ich viel zu trocken und zu "massiv" gebacken - ich kann es gar nicht richtig in die Sauce "dutschen"...
Auf dem Heimweg bemerken wir, dass uns das Abendessen nicht wirklich bekommt, denn wir haben beide einen geblähten und ganz festen Bauch. Aua!! Bei mir legt es sich recht schnell wieder, doch meinem Lieblingsmensch geht's die ganze Nacht nicht gut... Armer Schatz!!
Sonntag, 15. September 2024
2430 Vieira de Leiria - 7330 Sto. Antonio das Areias - Camping Quinta Do Maral: 252km
Auch am Morgen eine herrliche Landschaft...
Und ein letztes Mal geht es heute über Berg und Tal bis zu unserem gebuchten FKK-Campingplatz Quinta Do Maral in Sto. Antonio das Areias. Falls Du mal vorhaben solltest diesen Platz zu besuchen und Du kommst mit einem WoMo, dann folge unbedingt der Wegbeschreibund auf der Website und höre nicht auf Dein Navi!! Das Navi schickt Dich über eine Art Abkürzung, die mit dem WoMo, schlicht und einfach, UNMÖGLICH zu passieren ist. Gott sei Dank wussten wir das vorher!! *zwinker*
Da wir die nächsten Tage ziemlich einsam und verlassen und vor allem ohne Einkaufsmöglichkeiten auskommen dürfen und hier in Portugal die Geschäfte auch sonntags geöffnet haben, nutzen wir nochmal die Gelegenheit uns mit Leckereien für die nächste Tage einzudecken und natürlich auch mit frischem Brot fürs Frühstück, denn heute machen wir definitiv eine Frühstückspause! Das habe ich jetzt so beschlossen! *lach*
Wir beanspruchen einen der kleinen Rast-Plätze, den wir zufällig finden, denn hier in Portugal sind sie eher selten ausgeschrieben und sehr rar, und frühstücken ausgiebig. Danach geht's wieder auf die Straße und gegen späten Mittag finden wir uns auf dem Campingplatz wieder. Sehr herzlich werden wir in Empfang genommen und dürfen uns einen Platz aussuchen. Beim Check-In informiert man uns, dass wir eine Vergünstigung bekommen, wenn wir einen gültigen internationalen FKK-Ausweis haben. Den internationalen haben wir zwar nicht, doch sie geben sich auch mit dem deutschen FKK-Ausweis zufrieden und so ergattern wir gleich auch noch einen kleinen Rabatt.
Wir entscheiden uns für einen Stellplatz mit Stromanschluss und wandern kurze Zeit später doch zu einem anderen Stellplatz genau gegenüber, denn hier scheinen wir mehr Schatten zu haben. Es ist erstaunlich wie sich die Temperatur verändert hat. In Frankreich und Nordspanien hatte ich tatsächlich schon zwei Paar Socken und einen dicken Pulli an, und jetzt laufen wir wieder herum, wie Gott uns erschaffen hat, und schwitzen was das Zeug hält. Wahnsinn!! Hier suchen wir die ganze Zeit nach Schatten und wandern mit Tisch, Stuhl und allem was dazu gehört von Ecke zu Ecke.
Die Betreiber, Paula und Nono, sind gerade mit ihren zwei Kindern aus ihrem Urlaub in Frankreich zurückgekehrt und erzählen ebenfalls, dass es dort ar...kalt ist. Was haben wir für ein Glück! Selbst nachts sind es hier noch um die 20 Grad und tagsüber sogar über 30 Grad.
Das Wetter ist wirklich toll, nur leider funktioniert hier, am Ende der Welt, mein Internet-Stick nicht. Damit ich trotzallem meine Fotos hochladen und eMails checken kann, setzen wir uns eine Weile an die Rezeption und ich erledige hier alles.
Wie Du siehst, gibt es hier nicht viel... Vertrocknetes Land, viele Ameisen, Eidechsen, Wespen und Mosquitos - daneben ein paar Katzen, ein Hund und in weiterer Ferne Ziegen und Esel - allerdings sieht man diese nicht, sondern hört sie nur.
Zum Abendessen gibt's heute Tacos/Burritos (?) - denn die Mais-Tortillas müssen unbedingt gegessen werden. Wir füllen sie mit einer Hackfleisch-Bohnen-Mischung und lassen es uns schmecken.
Irgendwie scheint uns die Zeitumstellung immer noch zu schaffen zu machen oder es ist die Hitze oder die langen Fahrten oder keine Ahnung was... Auf jeden Fall sind wir abends immer ganz schön fertig und gehen verhältnismäßig recht früh ins Bett.
Montag, 16. September 2024
Camping Quinta do Maral - vor Ort: 0km
Heute verläuft der Tag ungewohnterweise sehr ruhig, da wir nicht fahren müssen. Für 11.30Uhr ist der Bäckerwagen angekündigt, der hier jeden Tag - außer sonntags - vorbeikommt. Für gewöhnlich hupt oder klingelt er, doch heute hat er das wohl nicht. Um 12.30Uhr frage ich mal vorsichtig nach, ob er denn heute nicht kommt und bekomme gesagt, dass er sehr wohl da gewesen ist. Nur heute hat er sich wohl nicht bemerkbar gemacht... Schade...
Paula's Papa, der sich ganz liebevoll um uns kümmert, bringt mir dann kurzerhand sein eigenes Brot vorbei und bittet seine Tochter, ihm ein Neues mitzubringen. Ist das nicht lieb!? Insgesamt ist es hier sehr familiär und für Mittwochabend haben wir uns zum gemeinsamen portugiesischem Essen verabredet.
Mit einer Mischung aus portugiesisch, spanisch und englisch in Kombination mit Händen und Füßen kommen wir schon über die Runden. Wenn ich allerdings öfters nach Portugal kommen würde, müsste ich die Sprache doch besser sprechen können. Es ärgert mich, wenn ich mich nicht gut unterhalten kann. Ich dachte es wäre ähnlicher zum Spanischen... Wobei, bei manchen Menschen vertehe ich mehr, wenn sie portugiesisch sprechen, bei anderen weniger... - Aber das habe ich mit unseren Schweizern auf unserem Campingplatz auch... Die einen verstehe ich gut und die anderen gar nicht.
Den Vormittag verbringe ich damit die ersten Schränke in der Trude auszwaschen und ein bisschen aufzuräumen. Bleibt doch ständig etwas liegen, wenn man nur am Fahren ist...
Jetzt mache ich mir noch ein paar Notizen für meine Reiseberichte, gebe Bewertungen für die einzelnen Stellplätze ab und fange an zu kochen.
Unsere schmutzige Wäsche dürfen wir Paula vorbei bringen. Sie stellt dann heute Abend die Waschmaschine für uns an und Morgen früh dürfen wir sie dann abholen und entweder dort oder an der Trude aufhängen. Diesen Service nutzen wir natürlich sehr gerne, denn mittlerweile hat sich schon ein ganzer Wäschesack voll gesammelt und wer weiß, wann wir wieder eine Waschmaschine zu Gesicht bekommen.
Zum Essen gibt's heute einen Kartoffel-Möhren-Hähnchen-One-Pot, denn auch wenn es warm ist, liebe ich warmes Essen! Heute Morgen habe ich dafür schon alle Vorbereitungen getroffen, sodass mein Lieblingsmensch jetzt draußen am Gaskochfeld seine Kochkünste - nach Anleitung - walten lassen kann... *lach* Offenes Feuer ist hier, wie Du Dir sicherlich denken kannst, nicht erlaubt, doch das Gaskochfeld auf einem Hockerle ist okay.
Dienstag, 17. September 2024
Camping Quinta do Maral - vor Ort: 0km
Als erste Aufgabe, nach einem gemütlichen Kaffee, steht heute die Wäsche an. Gewaschen wurde sie ja schon von der lieben Paula, doch zum Trocknen aufhängen, das dürfen wir selbst machen. Obwohl einge große Wäscheleine und Wäscheklammern vorhanden sind, reicht es vorne und hinten nicht. Wir hängen also erst einmal nur die großen Teile auf und nehmen die Unterwäsche und Socken mit an die Trude. Hier haben wir einen Mini-Wäscheständer dabei, den wir heute, glaube ich, zum ersten Mal überhaupt in Betrieb nehmen, obwohl wir ihn schon eine ganze Weile spazieren fahren. Am Fahrradständer befestigt, passen zumindest alle "Unnerbuxen" dran und die Socken legen wir einfach in den Fahrradkorb...
Im Anschluss gibt's ein kleines Frühstück und danach trennen sich heute unsere Wege... Lieblingsmensch unternimmt eine Radtour und ich widme mich weiterhin den Schränken in der Trude. So vergeht der Vormittag wie im Fluge...
Noch vor dem Kochen können wir schon einen Großteil unserer Wäsche abhängen, denn sie ist jetzt schon trocken. Bei Sonne und Wind geht das rucki-zucki.
Gegen späten Nachmittag kochen wir gemeinsam. Es gibt heute "arroz al horno" - ein Reisgericht, welches wir im Omnia zubereiten. Um 16.00Uhr ist es auch schon fertig. Für spanische Verhältnisse einen Tick zu spät zum Mittagessen und für deutsche Verhältnisse ein weng zu früh zum Abendessen... Egal! Wir lassen es uns schmecken. Und obwohl wir nicht alle Originalzutaten haben, gelingt es uns ganz gut. Ein paar Verbesserungsvorschläge zum Kochen mit dem Omnia überlegen wir uns noch. Das wird schon, und vor allem, es wird immer besser, umso mehr Erfahrungen wir damit sammeln. Bis mein Lieblingsmensch in Rente ist, sind wir bestimmt Profis... *lach*
Der Rest der Wäsche ist jetzt auch trocken und alles kommt wieder an seinen festen Platz. So ist schnell wieder Ordnung in unseren "vier Wänden auf Rädern".
Bei unserem Abendspaziergang auf dem Campingplatz entdecken wir Kaki-, Feigen- und Orangenbäume. Die Feigen sind noch sehr klein und werden von den Betreibern gut behütet und für Kaki und Orangen ist es jetzt noch viel zu früh, da beides Winterfrüchte sind. Brombeeren gibt's auch, doch die haben anscheinend nicht genug Wasser abbekommen. Die sind zwar süß, doch ganz klein und meistens "verdorzelt" - wie man bei uns sagt, so dass man nur noch süße Kerne im Mund hat.
Den Abend verbringen wir bei einer Runde Triomino bis und dann die Augen zufallen und wir ins Bett hüpfen.
Mittwoch, 18. September 2024
Camping Quinta Do Maral - vor Ort: 0km
Der Morgen beginnt wie immer... Kaffee und ein bisschen aufräumen. Im Anschluss springe ich noch schnell unter die Dusche und wir gehen eine KLEINE Runde spazieren. So zumindest der Plan... *lach*
Aus der kleinen Runde ist ein 2,5 stündiger Aufstieg auf die Burg von Marvao geworden. OMG, meine Beine!! Die Burg kam einfach immer ein bisschen näher und ich konnte und wollte irgendwie nicht umdrehen... *lach* Gott sei Dank konnte ich zwischendurch ein paar Feigen - direkt vom Baum - naschen. Noch dazu hatte ich kein Wasser dabei, da wir ja nur eine kleine Runde laufen wollten. Dummer Fehler!! Nie wieder ohne Wasser aus dem Haus!! Ja, ich weiß, dass sage ich immer wieder und dann bin ich doch zu faul das Wasser mit mir rumzuschleppen... *seufz* Doch hier hätte ich es in der Tat gebraucht.
Ich versuche mich mit anderen schönen Dingen abzulenken und es klappt. Somit finden wir nicht nur riesige Eicheln zum Basteln, sonder auch ein paar schöne große Kieferzapfen und einen Baum mit reifen Ess-Kastanien. Es gibt viele Kastanien-Bäume, doch die meisten sind noch nicht reif. Bei den Feigenbäumen fange ich fast an zu weinen. Sooo viele Feigen auf dem Boden, weil sie keiner pflückt - und dabei schmecken sie sooo gut. Schade, dass ich keine Leiter dabei habe. Mein Lieblingsmensch ist zwar 1,87m groß, doch die Bäume sind einfach größer...
Kurz vor dem letzten Streckenabschnitt sehen wir eine Quelle. Für gewöhnlich ist das Trinkwasser, da sich viele Leute damit ihre Kanister füllen. Nur heute steht hier keiner... Mir ist das gerade sowas von egal!! ICH BRAUCHE JETZT WASSER!! Ganz dringend! Und so genehmige ich mir ein paar Schlücke, bevor es mein Lieblingsmensch sieht und mit mir schimpft. Ihm ist es gar nicht recht, wenn ich mich überall am Wasser bediene. Doch ich freue mich immer über jede Wasserquelle und muss einfach probieren...
Fast oben angekommen, kommt das anspruchsvollste Stück der kompletten Tour. Mega große Stufen, die ich kaum hoch komme und noch dazu super steil, so dass ich auch am Rand kaum hochlaufen kann. Ich bin den Trähen so nahe bei dieser mega Anstrengung. Puhh! Mein Lieblingsmensch muss mich auf diesem Stück auch tatkräftig unterstützen und mir Halt geben, da meine Beine nach einem 2,5 stündigem Aufstieg doch schlapp machen.
Oben angelangt ist der erste Weg in einen Mini-Laden und Wasser kaufen. 1,5 Liter eiskaltes Wasser dürfen es auch gleich mal sein! Das Trinken ist allerdings nicht so leicht, weil es eben eiskalt ist. Doch ich gebe nicht auf. Schluck für schluck fülle ich meine Reserven wieder auf. Danach besichtigen wir die Kirche, die Burg und die komplette Stadt.
Einen leckeren Kirschlikör und Honig dürfen wir auch probieren und beides landet auch sogleich in meinem Rucksack. Der Honig für die Trude und der Kirschlikör als Wegeproviant - zumindest der eine oder andere Schluck. *lach* Wir heben dafür sogar die kleinen Probierbecherchen auf!! *grins*
Danach beschließen wir, uns einen kleinen Imbiss zu genehmigen, bevor wir uns wieder an den Abstieg machen. Eine gemischte Platte mit regionalen Produkten und ein warmes Sandwich dürfen es sein. Die regionale Platte besteht aus luftgetrockneter Lende und Schinken, etwas Käse und einem super leckerem Kürbisgelee. Dazu natürlich Brot, in einem Kork-Brotkörbchen serviert. In der Speisekarte steht auch etwas von Oliven uns so frage ich kurzerhand nach und wir bekommen sogar noch welche dazu gebracht. Das Sanwich mit Schinken und Käse, schön warm "gegrillt", ist so schnell im Mund verschwunden, dass ich es nicht mehr aufs Bild bekommen habe... *lach* Alles sooo lecker!
Nach dieser kleinen Stärkung machen wir uns langsam auf den Rückweg. Einen Magneten ergattere ich auch noch, nach dem ich einen Teil der Strecke - vorbei an ganz vielen italienischen Touris, die mit dem Bus gekommen sind - wieder hochlaufe, da der Kunsthandwerker erst jetzt wieder an seinem Stand ist. Er ist so begeistert davon, dass ich nochmal zu ihm hochlaufe, dass er mir den Magneten für 5,00€ statt 6,00€ überlassen möchte. Doch ich danke ab und gebe ihm seine 6,00€. Kunsthandwerk verdient es ordentlich bezahlt zu werden und seine Arbeit ist echt schön. Es ist auf jeden Fall eine kostbare Erinnerung für uns, denn man erkennt nicht nur die Burg von Marvao, sondern eben auch den Vollmond, den wir die Tage hier haben. Einfach nur schön! Das ist den Umweg allemal wert!
Der Weg nach unten ist nicht weniger anstrengend, als der Weg nach oben, nur, das andere Teile des Körpers weh tun... Jetzt sind es vor allem die Knie und die Hüfte. Ich kann kaum glauben, dass ich diese vielen steilen Strecken vorhin hochgelaufen bin und doch ist es der gleiche Weg. Als kleine Ablenkung gibt es unterwegs noch die eine oder andere Feige und ein Schlückchen vom Kirschlikör. *hicks*
Unten auf dem Campingplatz angekommen ist es mittlerweile 17.30Uhr und anstatt einem kleinen Spaziergang wie ursprünglich geplant, sind es mal eben 6,5 Stunden, die wir unterwegs sind. Für einen großen Spaziergang nehmen wir uns dann am besten aber noch ein Zelt mit... *lach*
Bis kurz vor 20.00Uhr haben wir Zeit um uns auszuruhen, denn dann ist der komplette Campingplatz zum Abendessen verabredet. Anstatt eines gemeinsamen Koch-Events mit Paula, werden wir einfach ALLE von ihren Kochkünsten verwöhnt. Die Zeit bis dahin rumzukriegen fällt uns allerdings sehr schwer, denn wir sind sooo müde, dass wir auf der Stelle einschlafen könnten. Selbst mit den Stricknadeln in der Hand, habe ich Angst einzuschlafen und die Maschen fallen zu lassen. Ich setze lieber mal die Käppchen auf die Nadeln und wir spielen eine Runde Kniffel...
Markiese, Stühle und Tisch sind auch schon in der Trude weggeräumt und die Räder sind auch schon aufgesattelt... Die "groben" Sachen sind für Morgen schon erledigt, denn wir kürzen unseren Aufenthalt um ein paar Tage, da wir umdisponieren und einen anderen Rückweg nehmen werden, als ursprünglich geplant...
Endlich ist es 19.45Uhr und wir begeben uns in die Räumlichkeiten. Liebevoll gedeckte Tische erwarten uns und um Punkt 20.00Uhr geht das leckere Menü auch schon los. Als Vorspeise gibt es überbackenen Käse mit süßlich gebackenem Paprika oben drauf. Dazu eine Art helles Bauernbrot und Focaccia mit grobem Salz und Rosmarin.
Als Hauptgericht erwartet uns ein "Bacalhau à Brás" - eines der portugiesischen Nationalgerichten schlechthin. Dabei handelt es sich um eine relativ simple Speise, die aus dem gesalzenen luftgetrockneten Stockfisch, gestifteten Kartoffeln, Zwiebeln, Oliven und gestocktem Ei, zubereitet wird. Bei uns sind die einzelnen Zutaten - bis auf die Oliven - leider nicht mehr zu erkennen, das hängt jedoch wahrscheinlich an den zwei Thermomix-Geräten, die ich in der Küche entdeckt habe. Was allerdings auch verständlich ist, wenn man gleich mal für 25 Personen kochen darf. Dazu gibt es einen grünen Salat mit Tomaten.
Als Nachtisch erwartet uns ein Stückchen warmer Schokoladen-Brownie mit flüssigem Kern und eine Kugel Vanille-Eis. Dazu auf Wunsch Café bzw. Espresso. Getränke darf sich jeder selbst aussuchen und werden separat berechnet. Die meisten bestellen sich nicht ein Gläschen Wein, sondern gleich eine ganze Flasche - und so stehen dann auch mehrere Flaschen gleichzeitig auf dem Tisch. Wir allerdings beliben bei alkoholfreien Erfrischungsgetränken. Schließlich möchten wir Morgenfrüh weiterfahren und sind sowieso schon fix und foxi.
Gegen 22.00Uhr führen wir noch den Check-Out durch, damit wir Morgen auch wirklich pünktlich losfahren können. Die Rezeption ist nämlich nicht ganz so durchgängig geöffnet... Und jetzt aber Abmarsch ins Bett - allerdings dieses Mal mit Schmerzmittel, damit wir auch wirklich - wie betäubt - schlafen können. *Augenroll*
Sorry, Bilder vom leckeren Abendessen gibt's leider nicht. Ich bin viel zu sehr mit Essen und Quatschen beschäftigt, denn es hat sich noch ein weiterer Spanier zu uns gesellt - neben den ganzen anderen multikulti Tischnachbarn... *lach*
Donnerstag, 19. September 2024
Camping Quinta Do Maral - 41100 Coria del Río: 367km
Was soll ich sagen?! Die Tabletten haben geholfen. Ich stehe recht gut auf und im Moment auch ohne Schmerzen. Juhuu! Vielleicht ist es aber auch die Vorfreude endlich wieder fahren zu können. Die Tage sind schön, doch nachts werden wir von den Mosquitos wach gehalten. Mindestens 2-3x pro Nacht steht mein Lieblingsmensch mit Taschenlampe und Flipflop da - wei die Fliegenklatsche schon längst ihren Dienst aufgegeben hat - und befreit die Trude von lästigen Plagegeistern, die uns nicht schlafen lassen. Das Summen am Ohr ist einfach nicht zu ertragen.
Heute dürfen wir die Zeitumstellung wieder ein wenig ins Auge fassen, denn obwohl es hier jetzt. noch kurz vor 8.00Uhr ist, ist es in Spanien bereits 9.00Uhr. Wir trinken noch schnell einen Kaffee, packen fertig zusammen und füllen Trudes Wassertank. Jetzt nur noch Müll und Toilette leeren und los geht's!
Um 09.10Uhr portugiesischer Zeit überqueren wir die Grenze zu Spanien und 10 Minuten später registriert auch das Handy, dass wir in Spanien sind und stellt sich automatisch auf die richtige Uhrzeit ein. So schnell kann's gehen und statt 09.20 ist es dann 10.20Uhr...
Wie schon erwähnt, haben wir unsere Tour ein wenig verändert, da mein Lieblingsmensch lieber schneller in die Gegend um Málaga kommen möchte. Bei mir steht Sanlucar del Guadiana und Ardales auf dem Plan, doch stattdessen fahren wir nach Coria del Río.
In der Gegend um Badajoz sehen wir beim Vorbeifahren einen Laden mit Schinken, Wurst und anderen Köstlichkeiten und obwohl wir schon daran vorbeigefahren sind, steigt mein Lieblingsmensch in die Eisen, dreht nochmal um und fährt prompt auf den Parkplatz. Dort bekommen wir gleich von dem netten, jungen Herr ein Stückchen Lomo Iberico zum Probieren und entweder schmeckt er wirklich so köstlich oder wir haben einen Riesenhunger, denn wir kaufen gleich mal zwei Stück davon. Er macht es uns aber auch einfach, denn auf alle Wurstwaren gibt es das Angebot 2 für 1. Wir überlegen nicht lange und es landen 2x Lomo, 1x Chorizo und 1x Salchichón - das darf man ausnahmsweise kombinieren -, 4x Iberico Schinken, 1x Speck, 2x Pimentón de la Vera dulce (Paprikapulver) in unserem Einkaufsbeutel und als Geschenk bekommen wir noch ein richtig schönes und super leckereres Holzofenbrot geschenkt.
Weiter geht unsere Fahrt bis nach Coria del Río. Zwischendurch selbstverständlich mit einer kleinen Stärkung für uns und Trude braucht auch wieder ihren Schuss, denn das Tanklämpel leuchtet auch schon wieder. Ich hasse es, wenn Trude das tut. Ich erlaube ihr das für gewöhnlich nicht, denn bei "Viertelvoll" bekommt sie schon Nachschub - bei meinem Lieblingsmensch ist das dann schon anders... *seufz* Heute sind wir bei 1,459€ pro Liter Diesel. In Portugal habe ich leider vergessen mit den Liter-Preis aufzuschreiben...
Unterwegs sehen wie die besagten Geier, die uns für Portugal versprochen wurden. Dort haben wie sie kaum wahrgenommen, weil sie so hoch geflogen sind und jetzt ist der eine oder andere ganz nahe. Doch fotografieren kann ich sie dann doch nicht.
Hier in Coria del Río ist unser erster Eindruck: IGITT!! Hier ist es ganz schön schmutzig, verdreckt und stinkig. Doch wir bleiben trotzdem hier, denn wir sind zum einen schon sehr viele Kilometer heute gefahren und zum anderen regnet es gerade in Strömen. Ein richtiges Gewitter hat soeben eingesetzt und macht eine Weiterfahrt so gut wie unmöglich. Selbst eine normale Unterhaltung ist gerade in der Trude nicht möglich. Daher beschließe mein Lieblingsmensch eine kleine Siesta einzulegen und ich widme mich ein bisschen meiner Büroarbeit...
Eine gute Stunde später ist der Spuk vorbei, die Sonne kommt ganz zaghaft um die Ecke und verschwindet kurze Zeit später auch schon wieder, doch zumindest regnet es nicht mehr. Wir machen uns fertig und gehen laufen. Wie nicht zu übersehen ist, gab es hier vor kurzem ein großes Stadtfest und hier sieht es überall noch aus wie Sau... Tschuldigung für die Ausdrucksweise, doch harmloser kann man es nicht ausdrücken. Alles, aber auch wirklich alles ist schmutzig. An jeder Straßenecke liegt Müll und überall stinkt es. Ob der Regen es schlimmer gemacht hat oder nicht, weiß ich nicht. Doch es ist wirklich nicht schön.
Wir stehen direkt am Fluss und beim Spazierengehen entdecken wir eine Fähre, die Kutschen mit Pferden und Mulis bespannt, auf ihrem Rücken trägt. Wir sind so fasziniert davon, dass wir einfach zuschauen müssen, wie sie von der einen Fluss-Seite auf die andere kommen. Die armen Tiere haben jedoch ganz schön zu kämpfen um von der Fähre wieder runterzukommen. Sie rutschen mit ihren Hufen auf dem Metall und so manch ein Tier landet auch auf dem Hintern. Die armen Tiere tun uns ganz schön leid. Vor allem werden sie auch noch mit der Peitsche angetrieben, damit sie den Buckel auch wirklich hochkommen. Meistens klatscht der Typ mit der Peitsche nur auf den Boden, doch manchmal eben doch auf das Hinterteil. In solchen Momenten würde ich am liebsten den Kerl selbst auspeitschen... Da kommt wohl eine ganz besondere Seite an mir zum Vorschein... *lach* Du siehst, provoziere mich nicht... *hahaha*
Weiter geht unser Spaziergang durch die City - und ganz egal wo wir hinkommen, es ist SCHMUTZIG. Zum Abendessen möchten wir uns gerne noch etwas kochen und beschließen einkaufen zu gehen. Doch als wir das einzige Geschäft finden, kaufen wir nur Cola und Schokolade ein. Auch hier ist alles schmuddelig und in der Fischtheke holt man sich wahrscheinlich nur Salmonellen oder Schlimmeres. Der frische Fisch liegt einfach in Styropor-Boxen da und das Eis, was es bedecken sollte, ist ganz geschmolzen. Also liegt der Fisch mehr oder weniger im aufgetauten Wasser. Richtig eklig. Auch die Fleischtheke sieht nicht besser aus. Nee, da Hungern wir doch lieber.
Ein bisschen Obst und Gemüse ergattern wir dann doch noch in einem kleinen Laden nebenan. Auch beim Bäcker halten wir noch - doch die süßen Teilchen bekommen uns heute auch irgendwie gar nicht. Ich glaube, es liegt an der Stadt... Wobei wir uns schon sehr auf unseren ersten Stopp in Spanien gefreut haben.
Jetzt sitzen wir in der Trude. Mein Lieblingsmensch schaut den Leuten, die hier vorbeilaufen zu und ich sitze am Rechner... Da mein Lieblingsmensch von Magenschmerzen geplagt wird, legt er sich recht früh hin und ich bereite mir lediglich noch einen gemischten Salat und etwas Obst zum Abendessen zu.
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