Überwinterung Teil V - November 2022

Tag 21: Montag, 21. November 2022

03016 Alicante - 46400 Cullera: 163km

 

Gestern Abend lag ich um 19.15Uhr schon im Bett und habe fast durchgeschlafen. Auf jeden Fall ist dafür die Nacht schon um 05.50Uhr vorbei. Ich kann Dir nicht sagen warum, doch sobald ich länger als einen Tag irgendwo stehe, ist ist in der Trude Chaos angesagt... Heute Morgen heißt es also erst einmal aufräumen, spülen, Toilette sauber machen, Müll wegbringen und rauskehren. Trotz allem bin ich um kurz nach 07.00Uhr schon mit allem fertig. Zum Wegfahren ist es allerdings noch zu früh, denn es ist noch dunkel. In der Dunkelheit fahre ich grundsätzlich nicht. Also gehe ich noch mal ein paar Fotos schießen.

In echt sieht es irgendwie viel dunkler und schöner aus als auf den Fotos. Den Mond bekomme ich überhaupt nicht fotografiert. Schade. Um 07.45Uhr halte ich es nicht mehr aus und tuckere los. Davor schieße ich jedoch nochmal zwei Fotos von der Trude aus, weil der Himmel gerade so schön aussieht. Achte aber bitte nicht so sehr auf meine schmutzigen Fenster und Spiegel... Die muss ich demnächst unbedingt mal putzen. Oh je!

 

Mein nächstes Ziel ist das Schokoladen-Museum Valor in La Villa Joiosa. Um kurz vor 9.00Uhr stehe ich schon am Museums-Tor und werde vom Pförtner darauf hingwiesen, dass das Museum erst um 10.00Uhr öffnet und das die erste geführte Besichtigung auf englisch stattfindet. Na toll... Was mach ich jetzt noch mindestens eine Stunde? Und soll ich mir das wirklich auf englisch antun? Ich entscheide mich ein bisschen spazieren zu gehen, mir die Gegend anzuschauen und mir im Consum noch etwas zum Abendessen zu kaufen.

Um 09.45Uhr stehe ich wieder am Museum... Und in kürzester Zeit werden es immer mehr englisch sprechende Menschen um mich herum. Und ja, ich nehme es in Kauf mir das Ganze in englischer Sprache anzuhören, denn noch eine Stunde möchte ich wirklich nicht mehr warten. Zuerst bekommen wir ein Video vorgespielt - mit Untertitel - und somit verstehe ich so gut wie alles. In nächsten Raum allerdings wird und nur ein Audio vorgespielt und da schaut es schon ganz anders aus. Doch vieles kann ich mir anhand der Gegenstände zusammenreimen.

Danach geht's über den Hof ins eigentliche Museum...

 

Die Fabrik, die wir über eine Außentreppe erreichen - vor hier aus auch das Foto der Gegend -, dürfen wir zwar sehen, doch nicht fotografieren. Zum Abschluss geht's noch zur Verköstigung in den Verkaufsraum. Hier drüfen wir drei Schokoladen probieren - eine dunkler als die andere. Ich entscheide mich für die mildeste von den Dreien mit Mandeln und kaufe noch eine weitere Überraschung für Weihnachten ein. Daher gibt's heute kein Foto von meinen Errungenschaften... Sorry!

Gegen 11.00Uhr bin ich wieder an der Trude und meine Fahrt geht weiter zu meinem theoretischen Reiseziel Benissa. Berta, mein Navi, führ tmich wieder über gefühlte Tausend Umwege dorthin. In die kleinsten Gassen will sie mich wieder schicken, nur um vielleicht 1-2 Minuten Zeit zu gewinnen. Nee, nee, nee... Schlimm, die Berta!

 

In Benissa fühle ich mich nicht besonders wohl. Es ist hier nicht wirklich einladend oder gemütlich, obwohl viele Camper dastehen. An den Zapfhahn fürs Wasser kommt man auch nicht wirklich gut dran und der Schlauch passt auch nicht drauf. Nach kurzer Überlegung marschiere ich los auf der Suche nach einer geeigneten Gießkanne für mich und entdecke tatsächlich ein "Mädchen-Modell". Sie ist rot und fasst nur 6 Liter. Leider vergesse ich sie zu fotografieren, bevor ich sie wegräume. Naja, dann gibt's beim nächsten Mal ein Foto... Bevor ich allerdings Wasser einfüllen kann, muss ich sei erst einmal gründlich schrubben! Die steht wohl schon länger hier herum. 5,00€ darf ich für sie bezahlen. Keine Ahnung, ob das günstig oder teuer ist - ich kaufe so selten Gießkannen... Auf jeden Fall freue ich mich über sie und versuche mit ihr Wasser in die Trude zu bekommen. Aber...

 

  • Problem Nr. 1: Ich bekommen den Wassertankdeckel mal wieder nicht auf. Gott sei Dank ist auch dieses Mal ein netter Herr vor Ort der mir prompt hilft.
  • Problem Nr. 2: Es läuft mehr Wasser neben dran als in die  Trude rein und dabei gebe ich mir wirklich Mühe.
  • Problem Nr. 3: Ich laufe und laufe und laufe

 

Daher schließe ich die Befüllstation von außen, nehme alle Sitzkissen von der Sitzbank und öffne ganz vorsichtig den Deckel im Innenbereich. Ganz vorsichtig, weil ich sonst unten den Stöpsel zieh... Und das möchte ich auch keinen Fall. Ganze vier Mal laufe ich, danach habe ich die Schnauze voll. Immerhin, so um die 20 Liter sollten jetzt auf jeden Fall drin sein und die Anzeige zeigt jetzt auch schon wieder halbvoll an. Das passt! Bis zum nächsten Tankstopp sollte es reichen. Veilleicht kann ich dann wieder den Schlauch anschließen, das macht es sooo viel einfacher - natürlich nur, wenn ich den doofen Deckel dann auch wieder abbekomme...

 

Danach sitze ich in der Trude und überlege, was ich noch machen kann und bemerke, dass ich hier überhaupt kein Netz habe. Ich glaube, dass ist das i-Tüpfelchen das mir noch gefehlt hat. Ich packe zusammen und fahre wieder los. Und zwar über die Autobahn - auf dem schnellsten Weg - und bis nach Cullera, was eigentlich erst für Morgen geplant ist. Egal. Meine Eltern freuen sich auch, wenn ich heute schon da bin und zwar ganz ohne Ankündigung. Ist ja auch eine spontane Entscheidung von mir. Der Weg kommt mir ewig vor. Ich bin müde und noch dazu ist ein ganz schöner Wind unterwegs - die Trude wackelt ganz schön hin und her. Ich muss echt aufpassen und sehr konzentriert fahren. Zwischendurch muss ich sogar laut singen, damit ich nicht einschlafe. Kinderlieder mag ich dann besonders gerne, die ich dann auch recht laut vor mir hergröle.

 

Gegen 15.00Uhr komme ich bei meinen Eltern an und ein leckeres Mittagessen wartet schon auf mich, obwohl ich mich erst fünf Minuten vorher angekündigt habe. Was für ein exklusiv Service! Es gibt Hähnchen-Kroketten und Salat. Danach laufen meine Mama und ich noch gemütlich in Mercadona, denn ich möchte mir unbedingt von den Gluten und Laktose freien Keksen kaufen, die ich bei meinem Cousin probiert habe.

 

Apropos Cousin... Kannst Du Dich noch an diese Kugeln erinner, die fast wie Kiwis aussehen, die ich Dir vor Kurzem gezeigt habe? Ich habe ihn gefragt, ob er weiß, was das ist und obwohl er es mir nicht auf Anhieb beantworten konnte, hat er sich für mich schlauf gemacht! Ist das nicht lieb?! - Gracias primo, un beso!

 

Frei Übersetzt: ...Das sind die Überreste, die nach der Zersetzung der Blätter des Neptungrases, am Boden zurückbleiben. Durch die Wellen und der Reibung am Boden werden sie zu Kugeln geformt, die bei einer bestimmten Größe von den Wellen ans Ufer gespült werden... - Endlich ist das Rätsel gelöst!!

Jetzt sitze ich gemütlich in der Trude, es regnet - mal wieder - in Cullera, also im Prinzip wie beim letzten Besuch auch, und ich lass mich vom Wind, mehr oder weniger sanft, hin- und herschaukeln. Doch irgendwie empfinde ich es gar nicht mehr als sooo schlimm. Hier kenne ich mich aus, hier habe ich keine Angst und vor allem hier habe ich guten Empfang! Das A und O für mich, damit ich mit meinen Liebsten Kontakt halten kann in jeder Situation und zu jeder Tag- und Nachtzeit.

 

Ob ich heute noch groß was mache, weiß ich nocht nicht - wohl eher nicht. Ich glaube, ich mach mir jetzt nur noch eine Kleinigkeit zum Abendessen und genieße den Abend mit einem Buch...

Tag 22: Dienstag, 22. November 2022

46400 Cullera vor Ort: 0km

 

Im muss gestehen, dass mit dem sanft hier- und herschaukeln streichen wir mal ganz schnell. Dass ich heute Nacht nicht seekrank geworden bin, ist alles! Was für ein Wind! Es ist sooo windig, dass ich heute Morgen bei meiner Mama die Wäsche gewaschen und zum Trocknen aufgehängt habe und sie jetzt um 13.00Uhr zum größten Teil schon trocken ist. Wahnsinn!! Durch den Wind ist es heute nicht ganz so warm, doch spazieren gehen wir trotzdem und die Sonne versucht auch schon rauszukommen.

Der Sand ist dieses Mal ganz glatt, dass habe ich so nur sehr selten erlebt. Der viele Wind hat ihn richtig geebnet. Es ist noch heute und Morgen mit starkem Wind zu rechnen - also mal schauen, wie dann wieder in der Trude wackelt.

 

Zum Thema Wäsche waschen muss ich Dir allerdings noch was erzählen. Wie immer, wenn ich bei meinen Eltern bin, packe ich morgens meine Schmutzwäsche ein um sie zu meiner Mama zu bringen. Heute möchte ich ihr auch noch Äpfel mitbringen, da ich sie nur spazieren fahre und irgendwie nicht esse. Dort angekommen stecke ich die Wäsche in die Waschmaschine und stelle sie an. Und auf einmal muss ich an die Äpfel denken... Ich weiß nicht mehr, ob sie noch in der Trude auf dem Tisch liegen ODER ob ich sie aus Versehen zur Schmutzwäsche getan habe und sie jetzt mitgewaschen werden... Ich mach mir bald in die Hosen vor Lachen - meine Mama findet es gar nicht witzig... Gott sei Dank läuft nur das Schnellprogramm - in 15 Minuten wissen wir mehr... - Also in der Wäsche sind sie nicht! Es bleibt spannend...

 

Doch jetzt wird erst einmal gemütlich zu Mittag gegessen. Es gibt Seehecht mit Pommes frites und Salat. Und währenddessen werden alle meine Geräte am Strom angeschlossen, so brauche ich sie nicht in der Trude an die Bord-Batterie anzuschließen. Nach dem Mittagessen trinken wir noch gemeinsam einen Kaffee und erzählen über Geschichten die in meiner Kindheit passiert sind und lachen ziemlich lange und sehr herzhaft darüber. Die eine oder andere lustige Geschichte kenne ich schon, doch einige sind auch ncoh neu - die muss ich mir unbedingt noch aufschreiben.

 

Gegen 16.00Uhr trete ich den Rückweg an die Trude an und sehe gleich, dass ich neue Nachbarn bekommen habe. Mit einer französischen Dame erzähle ich gleich ein wenig. Zwar mit Händen und Füßen, doch irgendwie verstehen wir uns doch. Die Sprache des Herzens, wie ich so schön sage, versteht einfach jeder und ich gebe mir wirklich Mühe mich auch in anderen Sprachen verständlich zu machen. Die Herrschaften haben eine Katze dabei die Gassi geführt wird. Auch nicht schlecht, was?! Das größte Highlight war allerdings, als wir mal einen Papagei in einem WoMo gesehen haben. Oh, ich hätte auch so gerne wieder ein Haustier - ein Mädchen - was mich auf Reisen und zu Hause begleitet... Hallo Universum, hörst Du mich?!

 

Hier in der Trude habe ich jetzt auch die Äpfel wiedergefunden. Die lege ich mir jetzt für Morgen mal bereit, denn heute werde ich die Trude wohl eher nicht mehr verlassen. Ich mach's mir jetzt gemütlich und werde vielleicht noch ein wenig kreativ. Auf jeden Fall schenke ich mir jetzt einen leckeren Kaffee ein und mir 1-2 leckere Kekse genehmigen...

Fürs Wochenende bin ich übrigens auch schon verabredet! Samstag und Sonntag sind vollgepackt...

Tag 23: Mittwoch, 23. November 2022

46400 Cullera vor Ort: 0km

 

Gestern Abend habe ich in meinen ganzen Bastel-Anleitungen, die ich mir migenommen habe, eine Anleitung für Yoga-Socken entdeckt, und habe seit langem wieder mal das Strickzeug rausgesucht. Du musst wissen, ich liebe handgestrickte Sachen, doch es fällt mir unheimlich schwer zu stricken. Noch dazu kann ich nur rechte und linke Maschen und auch nur die englische/spanische Art zu stricken, bei der Du nicht die Nadel, sonden den Faden bewegst. Und ich habe das Gefühl, dass dauert ewig... Nun gut, Yoga-Socken solles es werden - also ohne Ferse und Spitze.

 

Ich glaube, ich habe bestimmt ganze vier Mal ansetzen müssen, bis ich endlich den Anfang auf den vier Nadeln hatte. Doch so weit, so gut, die ersten 8cm sind gestrickt und währenddessen habe ich einige Kapitel von dem Hörbuch "Die Braut des Schotten" von Lynsay Sands gehört. Übrigens mein erstes Hörbuch überhaupt und finde es ganz nett zuzuhören, während ich einer anderen Beschäfigung nachgehen kann.

 

Gegen 21.30Uhr bin ich dann ziemlich k.o. und mit leichten Finger-Schmerzen ins Bett gefallen und habe geschlafen wie ein Baby oder vielleicht doch eher wie ein Murmeltier. Auf jeden Fall will ich heute Morgen gar nicht aufwachen, geschweige denn aus dem warmen Bett kriechen und stehe erst auf, als mein Wecker klingelt, den ich mir vorsichtshalber gestellt habe. Heute haben wir nämlich ncohmal einen Termin auf der Bank - zwar erst um 10.00Uhr, doch sicher ist sicher...

 

Also, aufstehen, anziehen, aufräumen, Kaffee trinken, etc. - das übliche Ritual eben - und vor allem die Äpfel einpacken! Bei meinen Eltern gibt's dann gleich nochmal einen Kaffee und einen frisch gepressten Orangensaft dazu, und dann geht's auch schon los zur Bank. Wir brauchen eine kleine Ewigkeit, weil mein Papa heute echt nicht gut zu Fuß ist, trotz Rollator. Meine Mama läuft also schon mal vor und sagt Bescheid, dass der Rest von uns gleich nachkommt. Letztentlich hätten wir uns gar nicht so sehr beeilen brauchen, denn es war noch Kundschaft vor uns dran und wir haben doch noch 15 Minuten warten müssen - wie gut, dass er gleichzeitig seinen eigenen Stuhl dabei hat. Nach einer gefühlten Ewigkeit ist jetzt endlich alles fertig und wir belgeiten meinen Papa zum Friseur. Es wird echt Zeit! Seine Haare sind schon wesentlich länger als meine... - Ja, ich weiß, dass ist auch kein großes Kunststück - doch kürzer geht immer... Und wir haben Glück, denn auch ohne Termin kommt er gleich dran. Papa sitzt also beim Friseur und mama und ich gehen eine kleine runde spazieren. Und das sind die herrlichen Fotos vom Strand von heute Morgen...

Kurz nachdem wir zu Hause ankommen, kommt auch mein Papa dazu und es gibt einen Aperitivo (Aperitif) - nicht in Form von Alkohol, sondern in Form von Chips und Oliven... Um kurz vor 13.00Uhr marschiere ich wieder los, denn jetzt habe ich Termin beim Herrenfriseur... Doch ich glaube, bei meiner Frisur kann man nicht wirklich was falsch machen und zur Not, wenn es mir gar nicht gefallen sollte, setze ich dann einfach hinterher nochmal selbst die Maschine an. Du weißt ja, selbst ist die Frau!

Doch ich finde es kann sich sehen lassen... Sollte ja nur hinten und an den Seiten kürzer werden und für 10,00€ kann ich mich jetzt wirklich nicht beschweren. Danach springe ich gleich unter die heiße Dusche, denn ich hasse es, wenn die kleinen Härchen an mir kleben und es juckt dann auch noch so furchtbar. Nach der Dusche fühle ich mich gleich viel besser und meinen verspannten Schultern tut's auch gut. Jetzt wird erst einmal zu MIttag gegeseen. Heute gibt's Conejo al ajillo (Hase in Knoblauchsoße), gebackene Artischocken und Salat. Sooo lecker! Was bin ich glücklich darüber, dass ich sooo verwöhnt werde und nicht selbst kochen muss! Nach dem Essen übernehme ich, wie jeden Tag, das Spülen und Aufräumen der Küche. Jetzt wird noch gemütlich Kaffee getrunken und dann geht's wieder zurück an die Trude.

 

In der Trude lade ich alles ab und marschiere gleich mal zum Chino - hier bekommst Du alles was das Herz begehrt, doch manchmal leider nicht in besonders guter Qualittät, dafür ist es allerdings recht günstig. Ich kaufe mir eine Mappe für die ganzen Reiseunterlagen und Stadtpläne, die sich in den letzten Wochen angesammelt haben, und noch ein Set Stricknadeln, da ich nicht die richtige Stärke dabei habe und bald wechseln muss. Außerdem schieße ich von unterwegs auch noch ein paar Fotos...

Wieder an der Trude angekommen, möchte ich noch ein paar Bilder von meinen Steinen schießen, doch statt schöner Bilder - dafür steht die Sonne schon zu tief - bekomme ich nur Unmgengen von komischen Kletten an die Schuhe und Hosenbeine. Mal schauen, wie ich die nachher alle wieder abbekomme. Ob das vielleicht mit einer Fusselrolle klappt? Irgendwo in der Trude müsste noch eine sein...

Jetzt entspanne ich mich ein wenig, stricke, höre mein Hörbuch und im Anschluss schreibe ich hier meinen Reisebericht und werde mir eine kleine Kürbissuppe kochen. 2/3 vom Kürbis habe ich am Wochenende bei meinem Cousin gelassen und der Jüngste der Familie hat schon davon genascht. Den letzten Drittel verarbeite ich jetzt selbst. Ich hoffe, ich kann sie dann auch gleich mit dem Stabmixer pürieren, da ich hier ja nicht über einen Thermomix verfüge. Leider. Ich koche nämlich sehr, sehr gerne damit. Und ja, ich KOCHE damit, auch wenn da böse Zungen etwas anderes behaupten...

 

Ansonsten gibt's zwischendurch ein paar Anrufe und Nachrichten an die Family und die letzten Verabredungen werden getroffen, Auch die letzten Wunschlisten der Kids sollten allmählich hier ankommen, da ich ja dann ab kommenden Montag im Schneckentempo die Heimreise einleiten werde. Ich wünsche Dir noch einen wunderschönen Tag!

Tag 24: Donnerstag, 24. November 2022

46400 Cullera vor Ort: 0km

 

Das mit der Kürbissuppe hat gestern noch sehr gut geklappt. Und obwohl es nur 1/3 Kürbis, eine Kartoffel und ein Beutelchen Kokos-Sahne war, kam mehr Suppe raus als ich dachte. Ich habe eine Tasse davon getrunken und den Rest heute Morgen meiner Mama mitgebracht. Wie Du vielleicht schon weißt, esse ich nicht gerne 2x hintereinander das gleiche Gericht. Meine Mama hat sich gefreut... Also alles richtig gemacht!

 

Heute Morgen wache ich mal wieder um 05.50Uhr auf, doch da ich noch müde und erst um 09.30Uhr mit meiner Mama verabredet bin, drehe ich mich einfach nochmal um und schlafe weiter. Um 07.30Uhr stehe ich dann aber doch auf, denn ich habe vor unserem Treffen ja noch einiges zu tun, es ist mittlerweile auch schon hell, und ich brauche viel Zeit für mich um in die Puschen zu kommen. Als allererstes ziehe ich mein Bett ab, beziehe es wieder frisch - was immer in großer Akt ist - und sammel die restliche schmutzige Wäsche ein, denn heute ist die letzte Gelegenheit bei meiner Mama zu waschen bevor ich weiterfahre. Es braucht ja doch noch ein bisschen Zeit zum Trocknen. Also Wäsche zusammenpacken, und das restliche Tagesprogramm wie immer, inkl. kehren, denn heute ist es mal wieder nötig. Außerdem habe ich zwar nicht die Fusselbürste gefunden, dafür aber die Ersatzrollen. Die werden's wohl auch tun, denke ich. Dem ist aber leider nicht so, der Klebestreifen bekommt nicht die Spur dieser doofen Kletten ab. Mir bleibt also nicht anderes übrig, als diese Biester weiterhin Mini-Stückchen für Mini-Stückchen mit der Hand abzumachen. So eine blöde Aufgabe - das kann ich Dir sagen...

 

Nach dem ich also alles erledigt habe, stehe ich pünktlich um 09.30Uhr vor dem Parkplatz auf dem die Trude steht, denn hier haben wir uns verabredet und nach kürzester Zeit ist meine Mama auch schon da. wir laufen gemeinsam auf den Markt und gönnen uns Churros con Coholate - dass ist eine Art Brandteiggebäck mit heißer, dickflüssiger Schokolade zum Tunken. Die Dünnen nennt man bei uns Churros und die Dicken Porras.

Am Markttag gibt's für uns immer dieses Frühstück und in dieser Zeit vergessen wir einfach mal die Gluten- und Laktose-Unverträglichkeit... Ich werde zwar mindestens die nächsten 24 Stunden Blähungen und Bauchweh ohne ende haben, doch da ich ja alleine in der Trude bin... - Und wir gehen auch immer ins gleiche Café. Und die Toilette sieht auch schon seit Jahren genau so aus... Hauptsache es funktioniert... Ich glaube, einen Schönheitswettbewerb gewinnt hier kein Lokal mit dne Toiletten und was nicht passt, wird passend gemacht, wie die Lichtschalter, z.B. So einfach ist das hier. Dafür ist es sehr sauber, denn anscheinend wird hier mit reinem Chlor geputzt. Ich bin nur 3 Minuten in der fensterlosen Toilette drin und mir Tränen jetzt noch die Augen...

Am Nachbartisch sitzt ein sehr betagtes Ehepaar. Sie ist 86 und er 91 Jahre alt und nach kurzer Zeit sind wir schon Mitten im Gespräch. Sie erzählt uns nicht nur einen Schwank aus ihrem Leben, sondern auch ncoh den einen oder anderen Witz, bei dem ich mir vor Lachen bald ich die Hosen mache. Die Frau ist echt klasse! Noch dazu bekomme ich die eine oder andere Reiseempfehlung mit auf den Weg. Ich soll, z.B., unbedingt Fortuna besuchen - und damit ist nicht die spanische Zigarettenmarke gemeint. Dort gibt es tolle heiße Quellen und man kann super entspannen. Ich halte es mir mal im Hinterkopf für meinen nächsten Aufenthalt, denn es liegt weiter im Süden. 

 

Beim Anblick ihres Frühstücks muss ich schmunzeln, denn sie frühstücken keinesfalls wie wir Churros con Chocolate - oh nein. Die Kellnerin stellt als aller estes eine große Flasche Rotwein und eine kleine Flasche Wasser auf den Tisch, dazu ein paar Oliven, eingelegte Gürkchen und geröstete Erdnusskerne. Danach folgt für ihn ein halbes Baguette belegt mit spanischer Blutwurst (bocadillo de morcilla) und für sie einen Teller gegrillter Sepia (Tintenfisch). Nicht schlecht, was?! Und das ist das Frühstück, wie uns die ältere Dame darauf hinweist! Sie gibt uns den Rat, gut zu Essen, den Wein zu genießen und viel zu lachen, dann wird man so alt wie sie! Also dann! Auf ein gutes, langes Leben! Prost und chin-chin!

 

Nach dem wir mit unserem Frühstück fertig sind und uns von den Herrschaften verabschieden, laufen wir gemütlich über den Markt und ich kaufe mir einen Pulli und die günstige Variante zum Safran. Meine Mama kauft noch ein Geschenk für ihre Urenkelin, dass ich dann mitnehmen werde und wir laufen gemütlich nach Hause, wobei wir erst noch einen Stopp an der Trude einlegen um die schmutzige Wäsche und die Kürbissuppe zu holen.

Zu Hause wird gleich mal alles in die Maschine gesteckt und durchgewaschen. Ruck-zuck ist auch alles aufgehängt und mein Papa bietet mir an, mit mir einkaufen zu gehen. Klar doch! Ich freue mcih über jeden Meter den er läuft. Die ersten Bestellungen der Kinder sind auch schon eingetroffen und ich selbst möchte ja auch noch ein bisschen was mitnehmen. Zwischendurch halten wir kurz bei der Physiotherapie, denn ich brauche unbedingt einen Massage-Termin. Für heute Abend ist mir am Liebsten, doch die Dame am Empfang vertröstet mich auf Morgen Mittag. Na gut...

 

Im Consum legen mein Papa und ich gleich los und innerhalb kürzester Zeit ist nicht nur sein Körbchen im Rollator, sondern auch mein City-Cruiser voll und wir treten den Heimweg an. An der Kasse greife ich allerdings leider so unglücklich in den Einkaufswagen um die Sachen rauszuholen, dass ich mir den Daumennagel regelrecht nach oben klappe! Au, au, au!! Da muss ich gleich ein Pflaster drum machen, bevor er mir jetzt noch komplett abbricht, denn an den Seiten ist er jeweils eingerissen. Mensch, tut das weh!

 

Kurze Zeit später steht auch schon das Mittagessen auf dem Tisch. Heute gibt es arroz al horno - ein Reisgericht aus dem Steintopf, das im Backofen zubereitet wird, mit Blutwurst, Speck, Kartoffeln, Tomaten und viel Knoblauch. Super lecker, doch auch super schwer verdaulich. Es liegt mir jetzt noch im Magen... Nach dem Essen sind wir mit einer Freundin meiner Mama verabredet um gemeinsam spazieren zu gehen uns so laufen wir fast zwei Stunden an der Strandpromenade entlang. Es ist heute sooo warm, dass einige Leute im Bikini am Strand liegen. Wahnsinn und das Ende November!!

Nach dem Spaziergang hole ich noch meinen prall gefüllten City-Cruise ab und begebe mich zur Trude. Hier muss jezt alles irgendwie verstaut werden. Gott sei Dank, habe ich schon einige Sachen verbraucht oder verschenkt und habe somit die eine oder andere Lücke um etwas einzupacken. Meinen Eltern habe ich natürlich auch einen von diesen hübschen Schutzengelchen geschenkt und es hängt bereits im Schlafzimmer.

 

Jetzt sitze ich hier, telefoniere mit meinem Lieblingsmensch, schreibe meinen Reisebericht und werde mir gleich zwei Artischocken zum Abendessen dämpfen. Dazu eine kleine Vinaigrette, einen grünen Salat und die restlichen Granatapfelkerne zum Nachtisch. Meine Mama verwöhnt mich die ganze Woche nicht nur mit frisch gepresstem Orangensaft, sondern sie hat mir auch schon zwei Mal Granatäpfel auseinandergenommen, so dass ich sie gleich vernaschen kann. Oh je, wie sehr ich das alles doch vermissen werde! - Übrigens habe ich versucht, meinen Nagel zu kleben, doch leider hat es nicht den gewünschten Effekt gehabt und er ist mittlerweile abgebrochen. Autsch...

Morgen ist dann mein vorerst letzter Tag bei meinen Eltern. Leider. Die Zeit vergeht sooo schnell, doch da ich den Rückweg super langsam antreten möchte, bleibt mir nichts anderes übrig. Ich möchte nämlich noch ein bisschen was von Spanien, Frankreich und Deutschland sehen, bevor ich zu Hause ankomme. Ca. 3,5 Wochen möchte ich mir für die Rückfahrt Zeit nehmen und am Tag nicht mehr als 75-100km fahren und vielleicht sogar mal den einen oder anderen Tag Pause machen. Mal schauen, ob sich mein Platz in die Tat umsetzen lässt oder ob ich letztendlich doch wieder alles umschmeiße... Wie war das noch gleich... "Weißt Du, wie Du Gott zum Lachen bringen kannst? - Mach einen Plan!" (Blaise Pascal)

Tag 25: Freitag, 25 November 2022

46400 Cullera vor Ort: 0km

 

Heute ist der größte Teil de Tages irgendwie dem Einkauf gewidmet... Gleich um 08.00Uhr schreibe ich meine Mama spontan an, ob wir nicht mit unseren City-Cruisern in Mercadona einkaufen gehen wollen. Klar, dass sie da sofort dabei ist. Da haben wir einkauf und Spaziergang gleich mal kombiniert, denn der besagte Laden ist fast in der Stadtmitte und gute 20 Minuten laufen wir bestimmt bis wir dort sind. Also habe ich mich erst einmal zum Kaffee und O-Saft angemeldet - wohl der letzte für dieses Jahr...

 

Nach dem Einkaufstrip bringe ich gleich alles in die Trude, denn nachher brauche ich meinen City-Cruiser wieder um den Rest der Sachen bei meiner Mama zur Trude zu bringen. Du ahnst gar nicht wie froh ich bin, dass ich ihn eingepackt habe. Und da ich ihn komplett auseinandernehmen kann, braucht er noch nicht einmal viel Platz! 

 

Um 12.30Uhr habe ich heute den Massage-Termin. Ich bin auch pünktlich, beziehungsweise, wie es sich gehört, kurz vorher da und was soll ich sagen, ich hätte auch noch mal Kaffee trinken gehen können... bin erst eine gute Viertelstunde später dran gekommen - dafür ist die Massage super. Tut mir richtig gut und eine gute 3/4 Stunde werde ich geknetet und das für 35,00€. Da kann ich mich auch nicht beschweren, oder?! Mir tut's auf jeden Fall super gut. Nur ein bisschen kühl ist es in den Räumlichkeiten...

Kurz vor dem Mittagessen komme ich zu Hause an. Heute gibt's einen bunten Teller - also ein bisschen was von allem. Angefangen mit gebackenen Hähnchen-Schinken-Kroketten, gefolgt von Stockfisch-Kroketten, gegrillte Sepia, Rindersteak, Pommes frites, gebackenen Auberginen und grünem Salat - von jedem ein Häppchen... So gefällt es mir am Besten - ein schöner Abschluss für heute! Nach meinem Ritual die Küche hinterher aufzuräumen, gehen meine Mama und ich noch spazieren. Die Wolken sehen teilweise wie gemalt aus. Heute ist es gefühlt noch angenehmer als gestern am Strand und einige Leute sind sogar baden!

 

Danach kaufen wir noch gemeinsam in einem rumänischen Laden ein. Der Herr dort kann leider nur rumänisch oder italienisch und ich muss sagen, mit italienisch läuft es echt gut. Ich verstehe so gut wie alles. Meine Mama kauft sich eine Art geräucherten Kassler - sie träumt von Sauerkraut, Kassler und Kartoffelbrei... Nun, jetzt steht ihr nichts mehr im Weg, denn ein Glas Sauerkraut habe ich bei ihr im Schrank auch schon entdeckt.

 

Danach kaufen wir ein bisschen Obst für mich. An vier Läden laufen wir vorbei um das schönste Obst rauszusuchen und letztendlich landen wir wieder beim zweiten Laden. Irgendwie bin ich auf den Geschmack von Granatäpfeln gekommen und kaufe mir gleich mal fünf Stück. Mal schauen, wie lange sie halten. Daneben noch ein paar Mandarinen, kanarische Bananen - die sind viel kleiner und süßer als die normalen - und eine Avocado. Allmählich wird's echt knapp mit dem Platz...

 

Schnell ist der Rest der Sachen bei meinen Eltern eingepackt und der Abschied fällt kurz und knapp aus. Meine Mama bemerkt ganz trocken, dass wir heute ja gar nicht heulen... Es würde sich allmählich so anfühlen, als ob ich nächste Woche gleich wieder da wäre... Naja, nächste Woche vielleicht nicht gleich... - aber wer weiß...

 

In der Trude ist jetzt als allererstes alles wegpacken angesagt, und dann den Kühlschrank mit Chlor auswaschen, denn dadurch, dass er nicht mehr richtig kühlt, hat sich ein bisschen Schimmel gebildet. Igitt! Da muss ich gleich dran... Jetzt ist es wieder schön sauber und alle benutzten Chlor-Sachen sind auch schon wieder entsorgt, bevor die ganze Trude nach Chlor stinkt! Schön, dass ich mir bei meiner Mama ein bisschen was abfüllen und Gummihandschuhe mitnhemen kann. Echt praktisch!

Jetzt ist soweit alles sauber und alles weggeräumg. Mein Reisebericht für heute ist auch gleich fertig und somit werde ich mich dann wahrscheinlich wieder meinen Yoga-Socken widmen und das Hörbuch wartet auch noch auf mich. Es wird gerade interessant... Morgen geht dann die Fahrt weiter und neue Abenteuer warten auf mich! Bis dann...

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