Herbst-Tour III - September / Oktober 2024

Freitag, 20 September 2024

41100 Coria del Río - 29790 Benajarafe - 18690 Almuñecar: 326km

 

Der Platz letzte Nacht war wirklich nicht schön. Nicht nur, dass wir wieder unter riesigen Laterne geparkt haben, sondern es sind recht lange Zeit viele Jogger und Spaziergänger vorbeigelaufen - bis spät in den Abend hinein und sogar noch bevor die Sonne wieder aufgegangen ist. Noch dazu haben so einige Katzen ein "Schrei-" Konzert von sich gegeben... Sie waren wohl rollig... Wir waren kurz davor aufzustehen uns sie zu verscheuchen. Dann noch die Autos, Müllabfuhr und letztendlich drei große Schiffe, die an uns vorbeigefahren sind, denn wir stehen genau am Guadalquivir. Von ruhiger Nacht ist wirklich nicht die Rede...

 

Der Guadalquivir ist mit einer Länge von 657km der fünftlängste Fluss Spaniens und der längste in Andalusien. Der Name stammt aus dem Arabischen und bedeutet "das große Tal". Er ist der einzige schiffbare Fluss in Spanien. Obwohl er derzeit nur vom Meer bis nach Sevilla schiffbar ist, war er in römischer Zeit bis nach Córdoba schiffbar und in Zeiten von Hochwasser konnten Schiffe bis nach Andújar (da kommt mein Papa her) gelangen. (Quelle: Wikipedia!)

 

Die Gebäck-Orgie hat auch heute noch Nachwirkungen... Und so stehen wir beide nicht ganz so gut gelaunt auf - die doofe Nacht hat es auch nicht besser gemacht. Schnell ist alles aufgeräumt und wir düsen los. Doof nur, wass wir wieder 30 Minuten lang rückwärtsfahren. Also nicht rückwärts mit der Trude, sondern die gleiche Strecke zurück bis kurz vor Sevilla. Das Navi schickt uns heute nämlich auch wieder über die Autobahn und wie auch bei den anderen Fahrten über die Autobahn, kommt weit und breit kein Parkplatz an dem wir rasten und frühstücken können.

 

Bei Málaga entscheiden wir uns von der Autobahn abzufahren und der N340 durch die Dörfer zu folgen, denn wir sind auf der Suche nach dem Chiringuito Pedro, bei dem wir schon vor 2,5 Jahren so leckere Sardinen gegessen haben. Und auch heute werden wir fündig. Parkplatz für die Trude ist auch gefunden und so lassen wir es uns hier gut gehen. Unsere Laune hat sich mittlerweile auch wieder gebessert!

 

Es ist 13.00Uhr und die Strandbar hat soeben ihre Pforten geöffnet und das Feuerchen eingeheizt. Wir sind fast die ersten Gäste und bestellen sogleich ein deftiges, fischiges Frühstück. *lach* Neben Sardinen vom Grill, nehmen wir noch Venusmuscheln, Baby-Tintenfische, Mini-Fische und gebackene Aubergine. Sooo lecker!! Zum Trinken bleiben wir ganz brav bei "agua con gas" - wobei das hier wohl nicht so üblich ist, denn zum Essen drei Gläser Bier oder Wein ist ganz normal... Na dann... Doch daa könnte ich danach gleich ins Bett fallen.

Nach dem leckeren Essen laufen wir direkt runter zum Meer und ich muss gestehen, mein Lieblingsstrand ist das hier nicht. Alles voller Steine und beim Laufen versinkt man mal wieder, war für mich nicht so schön und mega anstrengend ist. Das Wasser allerdings ist schon wesentlich wärmer als in Portugal oder in Nordspanien. Man merkt, dass hier der Atlantik und das Mittelmeer zusammentreffen und allmählich wird es wärmer. Wenn allerdings genau neben Dir eine Welle bricht, dann ist das schon kalt, wie mein Lieblingsmensch heute am eigenen Leib erfahren hat. Mich erwischt sie nur am Ende der Hose, doch mein Lieblingsmensch ist von oben bis unten nass. Gott sei Dank steht die Trude nicht allzuweit weg.

 

Oben an der Promenade bemerken wir, dass das Wasser an den Duschen bereits für die Wintermonate abgestellt worden ist. Mit super schmutzigen Füßen laufen wir an die Trude. Lieblingsmensch holt uns eine Flasche mit Wasser um sie abzuspülen, doch der Sand und der Dreck kleben so fest, dass das keine Wirkung hat. Kurze Zeit später kommt er mit unserer Spülwanne raus und darin waschen wir uns unsere Füße. Tolle Idee! Jetzt sind die Füßchen wieder saubern und wir können - nach dem wir die nassen Klamotten ausgezogen haben - wieder los. Noch ein Stückchen haben wir ja vor uns.

Die Strecke um Torrox und Nerja ist uns noch von der Zeit bekannt, als unsere Töchter kurze Zeit hier gelebt haben und so schwelgen wir beim Durchfahren in Erinnerungen. Am großen Mercadona in Nerja legen wir einen Stopp ein und kaufen noch ein bisschen was für heute Abend ein. Wir müssen nämlich unbedingt die restlichen Paprikas verarbeiten und somit wird es ein Stückchen Lamm dazu geben. Da freue ich mich schon sehr darauf. Ein bisschen was an Vorrat für Deutschland wandert auch schon mal in den Wagen... Vor allem die glutenfreien Artikel haben es mir hier angetan. Wenn Du in Spanien so etwas suchst, kauf unbedingt in Mercadona ein. Hier gibt es eine große Auswahl, da der Sohn des Firmenchefs wohl auch eine Unverträglichkeit hat und er deshalb auf ein breites Sortiment an vielen verschiedenen Lebensmitteln achtet. Ich kann Dir hier den Schokokuchen, die Schoko-Cookies und die Brotsticks "Picos" sehr empfehlen. Super lecker!

 

Jetzt geht's weiter an den heutigen Stellplatz in La Herradura. Kaum angekommen, sehen wir ein Schild auf dem drauf steht, dass sie wegen Urlaub geschlossen haben. Na toll... Also geht die Fahrt weiter... Wie Du Dir vielleicht denken kannst, ist es nicht ganz so einfach am Strand entlang einen geeigneten Parkplatz zu finden. Bei dem nächsten Stellplatz, den ich bei park4night anklicke, steht schon in der App drin, dass sie wegen Renovierungsarbeiten geschlossen haben. Kurzerhand entscheide ich mich für einen Campingplatz - dem Camping Tropical in Almuñecar.

 

An der Einfahrt entdeckt uns der Betreiber und obwohl er gerade wegfahren will, kehrt er mit uns zurück um den Check-Inn durchzuführen. Klein, familiär, unkompliziert - so würde ich ihn beschreiben. Also den Campingplatz... *lach* Deutsch wird hier auch gesprochen, da der Betreiber ursprünglich aus Hannover kommt. Alles bestens, bis auf die Straße, die direkt daneben verläuft und doch ein bisschen laut ist. Aber ansonsten alles gut. Für eine Nacht, inkl. Strom, sowie Ent- und Versorgung, für zwei Personen, zahlen wir 22,00€ - was vollkommen okay ist.

 

Schnell entscheiden wir uns für einen Platz, stellen Tische und Stühle hin und genießen ein Stück Obst und Käse, dazu jetzt endlich auch ein Schlückchen Wein, bzw. Weinschorle. Hier im Schatten ist es sehr angenehm und so schreibe ich unter freiem Himmel und mit funktionierendem WLAN an meinen Berichten, lade Fotos hoch und erledige noch so einiges an Laptop-Kram...

 

Theoretisch wollen wir es auch gleich ausnutzen und Wäsche waschen, doch ich habe Angst, dass es bis Morgenfrüh vielleicht nicht trocken ist und so entscheiden wir uns dagegen. Hat ja auch noch ein bisschen Zeit. Dafür machen wir uns jetzt einen chilligen Abend, denn der Campingplatz liegt auf einer kleinen Anhöhe und ich habe keine Lust runter- und später wieder hochlaufen zu müssen. Noch dazu muss man ein Stück an der Hauptstraße entlang laufen... Eingekauft haben wir, den Strand haben wir heute auch schon gesehen, also chillen wir ein bisschen, was uns heute auch mal guttut.

Samstag, 21. September 2024

18690 Almuñecar - 04621 Vera Playa - 04620 Antas - 30710 Alcazares: 422km

 

Heute fahren wir auch verhälnismäßig recht früh wieder los und das nicht nur weil wir verabredet sind. Nein, denn ausgiebig duschen ist heute leider nicht drin, denn es kommt nur kaltes Wasser. Ich hasse es kalt zu duschen und somit lasse ich es bleiben. Anscheinend ist das Gas leer... Dumm gelaufen.

 

Nach ca. 3 Stunden Autofahrt kommen wir dann endlich in Vera Playa an. Hier am Consum haben wir uns mit Bruni und Bartolomé - unseren Camping-Nachbarn in Deutschland - verabredet. Sie zeigen uns sogleich ihr Winter-Domizil in der FKK-Anlage. Kleine Mini-Häuschen bzw. Appartements kann man sich hier mieten. Ein paar Schritte in die eine Richtung und Du kannst einkaufen gehen - ein paar Schritte in die andere Richtung und Du bist am Strand. Wir setzen uns erst einmal eine Weile in den Wintergarten, trinken eine Kleinigkeit und bringen uns auf den neusten Stand.

 

Danach fahren wir gemeinsam nach Antas in die "Trucker-Bar" Milildurrio zum Tapas Essen. Vor allem der Kartoffelsalat "ensaladilla rusa" hat es uns angetan. Doch auch alles andere ist super lecker und vor allem bekommst Du hier auch ein paar außergewöhnliche Tapas, wie z.B. Leber. Nach dem der Tisch 2x mit leckeren Tapas gefüllt wird, staunen wir nicht schlecht, als wir für 4 Personen inkl. Getränken lediglich 33,50€ zahlen. Günstiger kann man, glaube ich, wirklich nicht essen und lecker ist es auch! Perfekt! Auf dem Rückweg erzählt uns - bzw. mir - Bartolomé auf Spanisch vor allem vieles über die Gegend. Alles super interessant, doch merken kann ich es mir nicht. Zu Hause wieder angekommen, verabschieden wir uns voneinander, da Bruni und Bartolomé noch zum Essen verabredet sind und wir ja auch noch ein Schlafplätzchen finden möchten.

 

Doch vorher nutzen wir noch die Gelegenheit im Consum einzukaufen und die Trude mal abzudampfen...

 

Übrigens...

Vera weist eine sehr lange Tradition im Hinblick auf Nacktbadestrände und Nudismus aus. Seit seinen Anfängen unterteilt sich der Strand "EL Playazo", mit seiner Sandfläche von über 4.000 Metern, in zwei Abschnitte: der nördliche Teil, ein FKK-Strand und der südliche Teil, ein "Textilstrand".

Der Nudismus ist in Vera so stark, dass es sogar FKK-Siedlungen gibt. Es gibt sogar ein Nudismus-Hotel direkt am Meer - hier handelt es sich um das erste Hotel in Spanien, dass spezielle Serviceleistungen für Nudisten anbietet.

(Quelle: andalucia.org)

Jetzt sind wir mit allem fertig und suchen einen geeigneten Schlafplatz. Theoretisch möchten wir am Strand schlafen, doch überall ist der Sand in den Buchten sehr weich oder von großen Pfützen umgeben, was uns insgesamt einfach viel zu nass ist. Hier müssen wir tatsächlich ein wenig Angst haben, dass wir dann Morgen früh nicht mehr raus kommen. Wir fahren von einem Strand-Abschnitt zum anderen, doch überall zeigt sich das gleiche Phänomen. Und da wo es nicht nass ist, ist es steinig...

 

Irgendwann entscheiden wir uns dann eben doch zu unserem nächsten Ziel zu fahren. Legen noch einen Tankstopp für Trude in 04618 Palomares ein und fahren dann weiter bis nach Los Alcazares. Trude bekommt ihr Schnäpschen Diesel für 1,459€/Liter.

 

Ich gestehe, die meiste Zeit verschlafe ich und auch an unserem "super" buntem Stellplatz liege ich recht früh im Bett, denn irgendwie geht es mir gerade nicht so gut.

 

Mein Lieblingsmensch stellt mit Entsetzen fest, dass sein Rad platt ist. Anscheinend hat das Rad die letzte Tour durch die vielen Dornen nicht überlebt.

Sonntag, 22. September 2024

30710 Los Alcazares - 46710 Daimús - 46400 Cullera: 272km

 

Heute Morgen geht es mir schon etwas besser und bevor wir wieder losfahren nutze ich die Gelegenheit um von dieser tollen Kunst noch ein paar Fotos zu machen. Wirklich beeindruckend.

 

Mein Lieblingsmensch hat gestern Abend noch ein wenig recherchiert und festgestellt, dass sich hier in Los Alcazares, die "Base Aérea de San Javier" - einer der größten oder sogar der größte Militärflugplatz der spanischen Luftstreitkräfte befindet. Wir sind ein paar Kilometer weit direkt nebendran vorbei gefahren, doch Flieger haben wir leider keine gesehen. 

Unseren ersten Stopp legen wir heute in Daimús ein. Ich möchte meinem Lielbinsmensch unbedingt noch diesen Strand zeigen, den ich auf meiner Solo-Tour in 2022/23 entdeckt habe. Leider erweist sich dieser Morgern als etwas chaotisch. Erst finden wir kein Geschäft das offen hat, denn heute ist Sonntag... Dann setzt die Trude auf und wir müssen anhalten und schauen, ob wir uns nichts abgerissen haben und zum krönenden Abschluss finden wir nicht gleich einen Parkplatz und müssen einige Runden drehen...

 

Letztendlich finden wir dann doch noch eine Bäckerei, bei der wir zumindest mal ein Baguette und einige Empanadillas bekommen. Aus dem Baguette werden schnell Bocadillos (belegtes Baguette) und diese werden direkt auf dem Weg zum Strand, gemeinsam mit den Teigtaschen, vernascht...

 

Der Strand ist, im Gegensatz zum Winter, gut besucht. Überall liegen Menschen und sonnen sich oder baden im Meer. Ich habe es unterschätzt, sonst hätte ich meine Badesachen auch angezogen. Mein Lieblingsmensch ist so schlau und hat sie an, so dass er eine Runde schwimmen geht. Nach einem langen Spaziergang fahren wir die letzten Kilometer weiter bis nach Cullera.

Da uns meine Mama eigentlich erst Morgen erwartet, lassen wir den Nachmittag gemütlich anlaufen und fahren erst einmal einen Waschsalon an. Hier sind wir rucki-zucki 6,00€ für die Waschmaschine und 2x 4,00€ für den Trockner los. Während die Wäsche sich in der Trommel dreht, versucht mein Lieblingsmensch sein Rad zu flicken. Im Anschluss bekommt auch Trude wieder ihren "Drink". Dieses Mal sind wir bei 1,139€/Liter Diesel.

 

Nach zwei Stunden ist dann alles erledigt und wir laufen zu meiner Mama. Doch da sie uns heute nicht erwartet, ist sie ausgeflogen... *lach* Sie ist zu meinem Onkel gefahren und wir erst gegen 19.00Uhr wieder da sein. Wie gut, dass ich einen Schlüssel habe. So nutzen wir die Zeit und gehen duschen. Danach legen wir auch einen Stopp im AleHop ein und kaufen einen "Kuh-Pulli" für mich und zwei Hemden für meinen Lieblingsmensch - eins mit Quitsche-Entchen drauf und eins mit Bananen. So witzig! Und irgendwie auch cool... *lach*

 

Um Punkt 19.00Uhr kommt der Bus an und meine Mama steigt aus. Juhuu! Wir begrüßen uns und laufen zu unserem Lieblings-Fischrestaurant "El Puerto" - direkt am Fluss gelegen. Gerade als wir ankommen, sehen wir den Besitzer der gerade aufschließt. Theoretisch wollte er nur kurz nach den Rechten schauen und seinen Koch ausbezahlen. Doch als er erfährt, dass wir aus Deutschland kommen,  nur um bei IHM zu essen, überredet er seinen Koch und sie öffnen das Lokal nur für uns. Ist das nicht lieb!? Wir kommen jedes Mal hierher, wenn wir in Cullera sind und es ist immer wieder ein Genuss.

 

Heute gibt's "ensalada valenciana", "pan con tomate y aioli", "mejillones al vapor", "albóndigas de bacalao", "calamar a la plancha", "fritura de pescado"... Und zum Abschluss bringt er uns noch eine riesengroße Portion "arroz al horno", die er noch vom Mittagsmenü übrig hat. Mit "Cremaet" - einem angezündetem Carajillo - runden wir das Ganze ab.

Hier ist es im Vergleich zu Antas nicht ganz so günstig. Wir liegen bei knapp 100,00€ für 3 Personen, inkl. Getränken. Wir sind allerdings auch sooo voll gegessen, dass wir fast nach Hause rollen...

Das ist mal eine große Rolle Klopapier, was?! *lach* Über die Strandpromenade laufen wir dann gemütlich noch an die Trude und legen uns gleich schlafen.

Montag, 23. September 2024

46400 Cullera - 12598 Peñiscola - 43870 Amposta - 43896 L'Aldea: 315km

 

Heute Morgen sind wir wieder mit meiner Mama verabredet, denn mein Papa ist vor kurzem ins Altersheim gekommen und ich möchte ihn besuchen. Doch vorher gehen wir noch in Consum einkaufen. Wir sind sooo superpünktlich, dass die Türen noch geschlossen sind. *lach*

Der Besuch bei meinem Papa nimmt mich leider doch sehr mit. Ich hatte es mir einfacher vorgestellt. Gegen Mittag sind wir auch schon wieder auf dem Weg zu unserem nächsten Ziel. Heute bin ich leider nicht mehr wirklich sehr gesprächig, denn mir geht alles mögliche durch den Kopf.

 

In Peñiscola legen wir unseren Stopp zum Frühstücken ein. Es ist eins unserer Lieblingsplätze auf dieser Strecke und wir versuchen jedes Mal hier zu halten - auch wenn es nur eine kurze Pause ist.

Während unserer Pause recherchiert mein Lieblingsmensch nach einem Fahrradladen und wird in Amposta fündig. Nach langem hin und her, fahren wir den kleinen Umweg und finden letztendlich den besagten Laden. Wir kaufen sein Fahrradzubehör ein, damit er dann in Ruhe sein Rad richtig flicken kann und fahren sofort weiter, denn wir stehen ein wenig ungünstig an der Straße und Trude nimmt ganz schön viel Platz ein.

 

Auf der Fahrt erwähne ich irgendwann, dass ich jetzt zwei Sachen für mich entschieden habe. Das Erste hat etwas damit zu tun, wie ich gerne leben würde, wenn ich nicht mehr selbst für mich sorgen kann - doch darauf möchte ich hier und jetzt nicht darauf eingehen. Und das Zweite, dass, wenn ich Morgen einen Friseur finde, ich mir die Haare schneiden lasse... *lach*

 

Leider haben wir vorhin der Verkäuferin vertraut und nicht kontrollliert, ob alles richtig ist, und somit hat sie uns die falschen Ventile mitgegeben, doch das bemerken wir erst jetzt auf dem Stellplatz in L'Aldea. Zurückfahren möchten wir allerdings auch nicht, denn wir sind froh, dass wir noch ein Plätzchen ergattert haben! Hier ist schon fast alles belegt und vor allem von Deutschen.

 

Jetzt gehen wir aber erst einmal die City erkunden und vor allem eine Kleinigkeit einkaufen. Obst und Gemüse geht immer. Außerdem brauche ich noch Petersilie für das Abendessen. Es gibt "conejo al ajillo" - also Hase mit Knoblauch. In dem Obst- und im Gemüseladen entdecke ich Xinxos. So haben wir diese Frucht als Kinder immer genannt. Offiziell heißt sie wohl "jínjol" oder auch "azufaifa" - auf deutsch, laut Übersetzer, "Jujube Frucht". Keine Ahnung, ob diese Frucht hier überhaupt bekannt ist und tatsächlich auch so heißt. Doch sie schmeckt super lecker und vor allem sind sie eine wunderschöne Kindheitserinnerung für mich. Und vor lauter Kindheitserinnerungen und anderem leckeren Obst, vergessen ich fast die Petersilie. Wie schön, dass mein Lieblingsmensch immer mitdenkt! *freu*

 

Auf dem Rückweg halten wir noch in einem Sportgeschäft und mein Lieblingsmensch kauft sich ein paar Turnschuhe, was sich als Besonderheit erweist, denn meistens hat er bei Schuhgröße 47 wenig Glück in Spanien. Doch heute küsst ihn das Glück und er findet nicht nur ein passenden Paar, sondern es gibt auch noch 20% Rabatt darauf. Perfekt!

 

Obwohl hier, wie gesagt, viele Deutsche stehen, bleiben wir heute lieber für uns, denn ich bin immer noch nicht sooo gesprächig. Wir müssen jetzt erst einmal die Lichter an der Trude überprüfen und vorne eine Birne wechseln und danach möchte ich lieber in Ruhe kochen. Als Vorspeise gibt's nämlich noch Muscheln. Und nach dem Essen kuscheln wir uns ein und schlafen recht schnell ein.

Dienstag, 24. September 2024

43896 L'Aldea - 17470 Sant Pere Pescador: 354km

 

Heute Morgen überlegen wir noch, ob wir nochmal nach Amposta in den Fahrradladen zurückfahren sollen, doch entscheiden uns dann doch dagegen und fahren nach Sant Pere Pescador.

 

Der Stellplatz ist leider einige Kilometer weit weg von der City und auch noch kostenpflichtig. Nachdem wir dies festgestellt haben, drehen wir nochmal um und fahren erst einmal einen Parkplatz an um noch einige Sachen zu erledigen.

 

Wir schauen uns die City an, bummeln ein wenig, besorgen jetzt die richtigen Fahrradzubehörteile bei Bike Sankt Pere, die übrigens auch recht gut deutsch sprechen, kaufen noch ein wenig ein und...

...finden doch tatsächlich einen Friseur, der auch noch Zeit hat. *lach*

 

Ich will schon einen Rückzieher machen, doch so schnell kann ich gar nicht reagieren und mein Lieblingsmensch zieht mich rein... Marta, die Chefin, bedient mich höchstpersönlich und berät mich sehr gut. Sie verpasst mir nicht nur einen neuen Haarschnitt, sondern gibt mir noch ganz viele Tipps in Bezug auf die heilende Wirkung von Meerwasser und empfiehlt mir sogar ein Buch dazu. Beim Haareschneiden selbst kommt es mir so vor, als ob sie mir nur die Spitzen schneidet und erschrecke ein wenig, als ich dann doch sooo viele Haare am Boden sehe. Das kommt davon, wenn man sagt: "Mach so, wie Du denkst!" Doch das Ergebnis finde ich richtig schön. *selbstverliebtguck*

Nachdem wir auch noch einen kurzen Zwischenstopp in einer viel zu teuren Boutique einlegen, fahren wir an den besagten Stellplatz, etwas außerhalb von Sant Pere Pescador und sehr weitläufig.

 

Wie wir in Erfahrung bringen, ist das ein ehemaliger Jachthafen, an dem der Fluss "El Fluviá" fast am Strand mündet. Große Schilder weisen darauf hin, dass man hier nicht den Sand "verschieben" soll oder anderweitig etwas verändern soll. Man soll bitte alles genau so lassen, wie es ist!!

 

Die Katze, die Du hier siehst, verfolgt mich auf Schritt und Tritt und läuft mir ständig hinterher. Am liebsten würde ich sie ja adoptieren, doch mein Lieblingsmensch hat da etwas dagegen... Warum denn nur?! *lach*

 

Den Abend verbringen wir wieder mit ein paar Runden Kniffel und genießen ein Steak und Nudelsalat zum Abendessen. Und dann bekommen wir auch wieder Besuch von unzähligen Mosquitos... Nun, wie soll es anders sein, wir stehen ja mal wieder am Wasser.

Mittwoch, 25. September 2024

17470 Sant Pere Pescador - 17100 La Bisbal d*Empordá - 17600 Figueres - 17700 La Jonquera - 34140 Méze: 320km

 

Heute Morgen ist Markt in Sant Pere Pescador und wir haben echt Glück, dass wir noch einen Parkplatz ergattern. Wir starten auf der rechten Seite und lassen uns gleich mal ein paaar Churros schmecken, die tatsächlich recht lecker sind.  Danach kaufen wir die eine oder andere Kleinigkeit ein und es landen "Unnerbuxen", Honig, Bürste, Kamm und ein Souvenir im Rucksack. Die linke Seite vom Markt besuchen wir auch noch, doch hier gibt es nur "unechte" Markenartikel und wir laufen in einem Bogen wieder zur Trude. 

Wieder auf großer Fahrt, verhalten wir uns heute ganz untypisch, denn wir folgen der gestrigen Empfehlung einer Dame im Tabakladen und fahren gute 30km wieder zurück nach La Bisbal d'Empordá. DIE Keramik-Stadt hier im Umkreis und tatsächlich, überall gibt es hier Keramik-Artikel zu kaufen. Wir sind auf der Suchen nach kleinen Buchstaben-Fliesen und tatsächlich werden wir im vierten Laden "Casa Avelli" fündig. Denn hier haben sie nicht nur das richtige Muster, sondern auch unsere gewünschte Größe und das zu einem "bezahlbaren" Preis. Juhuu!

 

Jetzt können wir beruhigt weiterfahren. In Figueres kommt es zu einem kleinen Stau, denn ausgerechnet heute besucht der König das Museum Dalí zu seinem 50jährigem Bestehen und viele, viele Straßen sind gesperrt worden und Unmengen von Menschen tümmeln sich auf der Straße um einen Blick auf den König zu erhaschen, wie wir im Nachhinein an der Tankstelle erzählt bekommen. Für 1,439€/Liter Diesel lassen wir es unserer Trude nochmal gut gehen, bevor wir dann schon bald die Grenze nach Frankreich passieren werden.

 

Doch vorher halten wir nochmal in La Jonquera, denn wir möchten die Gasflasche wechseln. Es dauert eine halbe Ewigkeit, bis wir die Flasche dieses Mal aus der Trude geholt haben um dann festzustellen, dass die Flasche noch gar nicht leer ist, sondern noch fast voll. Es lohnt sich also nicht, die Flasche zu tauschen. Jetzt haben wir nur das Problem, dass wir den Adapter nicht mehr drauf bekommen. Nach mehreren erfolglosen Versuchen, bitte ich dann den Tankwart um Hilfe und er erklärt uns ganz genau, wie wir zu verfahren haben, wenn die Gasflasche nicht mehr ganz voll ist. Gewussst wie! Denn danach geht es ruck-zuck und ohne Probleme.

 

An der Tankstelle selbst entscheiden wir kurzfristig noch einen Stopp einzulegen und in dem Truck-Stopp zu Essen. Hier haben wir schon öfters gegessen und es ist immer recht gut und verhälnismäßig günstig. Heute allerdings läuft es ein bisschen schief und ich bekomme das falsche Essen serviert. Bis mein richtiges Essen kommt, ist mein Lieblingsmensch allerdings schon fertig mit seinem Essen, denn sonst wäre es ja kalt geworden. Das war ein bisschen doof, doch das kann natürlich mal passieren.

 

Jetzt geht's endlich weiter und wir fahren bis nach Meze zu unserer geliebten Muschelfarm.

An der Muschelfarm kommen wir genau zur richtigen Zeit an, denn gleich werden die Schleusen geöffnet und der Verkauf beginnt. Muss jetzt nur noch mein Französisch raussuchen... *lach* Letztendlich decken wir uns mit 3kg Miesmuscheln und 500gr. Venusmuscheln ein. Schon an der Kasse, bekommen wir noch Tielles, das sind Teigtaschen mit Pulpo gefüllt, angeboten, was für diese Region sehr typisch ist und natürlich auch noch passenden Wein. Wie könnten wir denn da noch NEIN sagen... Es schmeckt aber auch wirklich alles vorzüglich!

 

Am Stellplatz selbst erleben wir leider eine weniger schöne Situation. Eine Katze von einem französischen Camper hat sich unter dem eigenen Wohnmobil versteckt und ist von zwei frei herumlaufenden Hunden von einem Bauernhof in der Nähe angegriffen worden und zwar wirklich so extrem, dass die Katze schwer verletzt ist. Doch die Camper können nicht gleich zum Tierarzt fahren, denn die zweite Katze hat Schutz auf einem Baum gesucht und möchte jetzt nicht mehr runter kommen. Mein Gott, die armen Tierchen. Nach einer Weile ist die zweite Katze auch da und sie fahren los. Was für ein Schock! Das sollte wirklich nicht passieren.

 

Nachdem wir uns wieder etwas beruhigen, lassen wir uns die ganzen Leckerein schmecken und lassen den Abend gemütlich ausklingen.

Donnerstag, 26. September 2024

34140 Méze - 83350 Ramatuelle: 348km

 

Heute Morgen treffen wir die Besitzer der Katzen und der Katze scheint es den Umständen entsprechend gut zu gehen. Doch raus darf sie jetzt erst mal nicht mehr - ich glaube, dass will sie jetzt selbst auch nicht.

 

Wir fahren weiter und theoretisch möchten wir viel weniger fahren und laut park4night, gibt es auch einen Stellplatz, doch der entpuppt sich als Mini-Parkplatz direkt neben einem Kreisel an einer sehr befahrenen Straße. Also nicht wirklich ideal um hier zu schlafen, noch dazu ist der schon überfüllt.

 

Die weiteren Plätze die wir angezeigt bekommen, haben entweder schon geschlossen oder existieren einfach nicht mehr. Heute ist wirklich der Wurm drin und somit müssen wir bis nach Ramatuelle weiterfahren. Das ist weit und breit der einzige Stellplatz den wir finden können. Leider kostenpflichtig, 20,00€ pro Nacht zzgl. 1,72€ Kurtaxe. Der Platz ist echt groß und ist fast nur von deutschen Campern besetzt. Doch hier gibt's irgendwie gar nichts. Kein Strom, keine Duschen, keine Toiletten, keine Geschäfte, einfach nichts. Doch da wir schon so müde vom Fahren sind, bleiben wir trotzdem hier.

 

Wir gehen eine Runde am Strand spazieren, um uns die Beine zu vertreten, doch auch dieser ist nicht wirklich schön. Alles voller Algen und es riecht sehr unangenehm. Bin froh, dass wir genug zum Essen dabei haben, wir es uns in der Trude gemütlich machen können und wir nur eine Nacht hier stehen müssen.

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